Eine Mitarbeiterbefragung im Produktionsbereich durchführen
Eine Mitarbeiterbefragung in der Industrie ähnelt in vielen Punkten einer klassischen Mitarbeiterbefragung. Durch den starken Fokus auf den Produktionsbereich und dessen spezifische Herausforderungen gibt es im Befragungsprozess jedoch entscheidende Unterschiede. Grundsätzlich versucht ein Unternehmen mit einer Mitarbeiterbefragung in der Industrie die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern. Dies liegt zum einen daran, dass Mitarbeiter zunehmend als wichtigster Leistungsfaktor im Unternehmen betrachtet werden. Zum anderen gehen Motivation und Engagement der Mitarbeiter eng mit dem effizienten und kundenorientierten Handeln einher und tragen somit auch zum Erfolg des Unternehmens bei. Deshalb ist es sinnvoll, regelmäßig eine Mitarbeiterbefragung auch in der Industrie durchzuführen. Für den Erfolg der Befragung ist es wiederum wichtig, sämtliche Besonderheiten zu kennen oder mit einem professionellen Partner zusammenzuarbeiten.
Welche Vorteile hat eine speziell für die Industrie entwickelte Mitarbeiterbefragung?
Die Mitarbeiterbefragung in der Industrie bringt eine Reihe an Herausforderungen mit sich (siehe unten). Hat ein Unternehmen diese überwunden, kann es große Vorteile aus der Befragung ziehen, die bei der Weiterentwicklung des Unternehmens helfen. Eine Mitarbeiterbefragung mit Standardthemen wird daher im industriellen Bereich auf Seiten des Unternehmens wenig oder eben nicht die relevanten Erkenntnisse bringen und somit auch nicht den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht werden. Mit einer Mitarbeiterbefragung, die speziell an den Produktionsbereich angepasst ist, können Unternehmen höhere Rücklaufquoten und damit einen größeren Erkenntnisgewinn erzielen. Neben den höheren Rücklaufquoten kann das Vertrauen und das Commitment für die Umsetzung des Projekts und der Folgeprozesse gesteigert werden.
Ziele einer Mitarbeiterbefragung in der Industrie
Wie bereits erwähnt, ist ein Ziel der Mitarbeiterbefragung in der Industrie in aller Regel die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit. Weitere Ziele können z.B. die Optimierung der Arbeitsbedingungen, die Verbesserung der Zusammenarbeit und Kommunikation oder die effizientere Gestaltung der Arbeitsabläufe sein. Dies kann mit verschiedenen Aspekten kombiniert werden, um Stärken und Schwächen hervorzuheben und verschiedene Sachverhalte zu beleuchten. Primär sollten sich die Themenbereiche einer Mitarbeiterbefragung in der Industrie nach dem Informationsbedürfnis des Managements richten und nicht nach den persönlichen Interessen der Mitarbeiter.
Speziell im industriellen Bereich kann die Auseinandersetzung mit folgenden Themen von höherer Wichtigkeit sein:
- Arbeitsbedingungen
- Arbeitszeitregelungen
- Psychosoziale Belastungsfaktoren
- Physische Gefährdungen
- Betriebsrat

Übliche Themenbereiche einer Mitarbeiterbefragung – klassisch und in der Industrie – sind folgende:
- Gesamtzufriedenheit
- Motivation / Identifikation
- Information / Kommunikation
- Zusammenarbeit / Kollegen
- Aufgaben / Tätigkeiten
- Direkte Führungskraft / Führungsverhalten
- Unternehmensstrategie / Geschäftsführung
- Verbesserungen für das Unternehmen / Innovation
- Umgang mit Veränderung / Change / Agilität / Digitalisierung
Herausforderungen von Mitarbeiterbefragungen in der Industrie
Die offensichtlichste Einschränkung bei einer Mitarbeiterbefragung in der Industrie ist die eingeschränkte oder gar nicht gegebene Erreichbarkeit gewerblicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über elektronische Medien, weshalb eine Anwendung geeigneter Kommunikationsmaßnahmen unbedingt nötig ist. Hier wird ein hybrides Umfragedesign empfohlen, das sowohl digitale (Online-Umfrage) als auch analoge (Paper-Pencil-Befragungen bzw. Papier-Befragungen) Durchführung erlaubt. Auf diese Weise lassen sich der Verwaltungs- und Produktionsbereich einfacher abdecken.
Da sich die Zielgruppe der Befragung aus verschiedenen Arbeitsbereichen (wie z.B. der Produktion oder der Administration) zusammensetzt, ergeben sich folgende Herausforderungen:

- der Zugang zur Befragung für alle Personen und Teilnahmemöglichkeiten: sowohl über elektronische und nicht-elektronische Medien
- die besondere Betonung des Themas Anonymität: hierzu zählen die Datenschutzaufklärung und „greifbare“ Anonymitätsmaßnahmen z.B. die Möglichkeit den Zugangscode zur Befragung mit Kollegen tauschen zu können
- die Eignung des Fragebogens für alle Zielgruppen: hier sind die oben bereits erwähnten Inhalte wichtig, die insbesondere für den Produktionsbereich relevant sind, wie psychische Belastungen, Arbeitsbedingungen
- die Anwendung verschiedener Sprachen: häufig stößt man im Produktionsbereich auf Sprachbarrieren. Es ist wichtig, die Fragen verständlich zu formulieren bzw. in verschiedenen Sprachen anzubieten
- das Projektmanagement im internationalen Kontext und über die Standorte hinweg
- die Verteilung der Auswertung und Reports: die Lieferung und Verteilung der Ergebnisberichte
- die Maßnahmenplanung und Folgeprozesse: die Befragung von unterschiedlichen Bereichen führt zu unterschiedlichen Maßnahmen und Folgeprozessen
Wie läuft eine Mitarbeiterbefragung in der Industrie ab?
Vorbereitung und Planung
Bei einer Mitarbeiterbefragung in der Industrie ist besonders die Vorbereitung und Planung wichtig. Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Mitarbeiterbefragung bedeutet eine Mitarbeiterbefragung in der Industrie einen höheren Planungsaufwand, da in diesem Umfeld ganz besondere Bedingungen gelten, die berücksichtigt werden sollten. Beispielsweise ergibt es wenig Sinn, die Verwaltung über physische Gefährdungen oder Belastungen durch Schicht- und Akkordarbeit zu befragen. Besondere Bedingungen bedeuten auch die Verwendung von Kommunikationselementen wie Flyer und Plakate, weil die Zielgruppe nur einschränkt auf E-Mail oder Intranet zugreifen kann.

Für eine erfolgreiche Durchführung werden in dieser Phase folgende Aspekte besprochen:
- Festlegung der Projektziele und -inhalte
- Einbindung relevanter Personengruppen z.B. Betriebs-/Personalrat
- Abstimmung der Kommunikationsstrategie (s. Beispiel-Plakate rechts)
- Besprechung des Fragebogenaufbaus und -inhalts
- Anonymität und Datenschutz
- Auswertungskonzept

Durchführung
Für die Durchführung sollten frühzeitig verschiedene Personengruppen und Funktionen in den Prozess einbezogen werden, um von Anfang an ein gutes Fundament zu schaffen und Zurückhaltung gegenüber Befragungen zu vermeiden.
Um ein höheres Commitment der beteiligten Gruppen bei der Umsetzung zu bewirken, sollten vor und nach der Befragung geeignete Kommunikationsmaßnahmen durchgeführt werden.
Hierbei zu beachten ist auch das richtig Maß der Kommunikation: Zu viel Kommunikation kann auch als negativ bewertet werden.

Auswertung und Folgeprozesse
Es empfiehlt sich bei der Auswertung, die Ergebnisse auf Team-Ebene zu besprechen, denn nur so lassen sich die Stellen identifizieren, an denen in der Regel, die Optimierungspotenziale bestehen. Für eine übersichtliche Darstellung der Ergebnisse kann ein Dashboard verwendet werden. Der Datenschutz darf auch bei tiefgehender Analyse nicht vernachlässigt werden.
Ein zentraler Aspekt ist auch die Aufklärung der Mitarbeiter über die geplanten und umgesetzten Folgemaßnahmen. Diese müssen von den Führungskräften dokumentiert und kommuniziert werden. Nur dann werden die Maßnahmen positiv mit der Mitarbeiterbefragung verknüpft.
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