Die Produktion ist das Herzstück eines Unternehmens: Hier werden die Produkte hergestellt, die es ermöglichen, dass das Unternehmen Geld damit verdient. Umso wichtiger ist, dass hier alles gut läuft, denn die teils sehr komplexen Prozesse, gerade in großen Unternehmen, reagieren auf kleinste Abweichungen oder technische Ausfälle. Auch wenn das im ersten Moment nicht so klingen mag: Dabei spielen die Mitarbeitenden des Produktionsbereichs eine wichtige Rolle. Sie sorgen dafür, dass Abläufe eingehalten werden und melden Probleme oder lösen sie direkt.
Nachhaltig agierende Unternehmen versuchen daher, die Arbeitsbedingungen in der Produktion möglichst optimal zu gestalten. Mithilfe von Mitarbeiterbefragungen mit Industrie-Schwerpunkt, die auf die speziellen Rahmenbedingungen wie Schichtbetrieb oder hohe Betriebsamkeit in der Produktionshalle eingehen, lassen sich neue Erkenntnisse und Verbesserungsideen gewinnen. Jedoch stellen sich viele Unternehmen die Frage, ob eine solche Befragung – wie heutzutage eigentlich üblich – auch online durchgeführt werden kann. Denn wenn Mitarbeitende verfügen über keinen eigenen PC-Arbeitsplatz. Wir beleuchten im folgenden Artikel die Argumente für und gegen eine Online-Befragung von Mitarbeitenden in der Produktion.
Möglichkeiten, eine Befragung in der Produktion online zu gestalten
Es gibt in der Praxis mehrere Möglichkeiten, eine Mitarbeiterbefragung in der Produktion online durchzuführen:
- Papier-Einladung zu einer Online-Befragung, die ausschließlich online durchgeführt werden kann
- Papier-Befragung, die eine Option zur Online-Befragung enthält, so dass die teilnehmende Person frei entscheiden kann, ob sie die Befragung auf Papier oder online ausfüllt
Die hier vorgestellten Optionen lassen sich unter dem Begriff hybride Befragung zusammenfassen. Eine reine Online-Befragung, bei der bereits die Einladung online verschickt wird, ist aus unserer Sicht für Produktionsmitarbeitende ohne festen PC-Arbeitsplatz nicht sinnvoll bzw. oft auch nicht durchführbar wegen fehlender E-Mail-Adressen.
Gründe für eine Online-Durchführung der Mitarbeitendenbefragung in der Produktion
Wir beginnen mit der Pro-Seite, also den Argumenten, die für eine (teilweise) Online-Durchführung einer Befragung in der Produktion sprechen:
- Modernität: Je nach Unternehmenskultur erscheint es möglicherweise nicht (mehr) zeitgemäß, Befragungen auf Papier durchzuführen. Dieses Argument ist insofern schlüssig, als die Mitarbeitenden auch privat – je nach Alterszusammensetzung – viel online erledigen und diese Option möglicherweise sogar erwarten.
- Kosteneinsparung: Ausgedruckte Fragebögen kosten Geld, insbesondere falls Rücksendekuverts beigelegt werden. Eine Online-Befragung kann derartige Kosten einsparen.
- Zeitvorteil: Wenn Teilnehmende einer Befragung ihre Antworten online eingeben, sind diese direkt in der Datenbank der Umfrage verfügbar. Handgeschriebene Antworten müssen erst elektronisch verfügbar gemacht werden, was Zeit- und weiteren Kostenaufwand bedeutet.
Argumente gegen eine Online-Befragung der Mitarbeitenden in der Produktion
Allerdings gibt es auch einige berechtigte Gründe, die gegen die Online-Durchführung einer Befragung in der Produktion sprechen:
- Aufwändige Organisation: Wenn eine Befragung nur online beantwortet werden kann, ist es ratsam, PC-Terminals bzw. Computerräume in ausreichender Zahl bereitzustellen, damit Mitarbeitende die Umfrage dort ausfüllen können. Je nach den spezifischen Gegebenheiten eines Unternehmens ist dies eine Herausforderung, insbesondere da es besonders bei sensiblen Fragen hilfreich sein kann, eine ruhige Ausfüllsituation zu ermöglichen. Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden einen Raum zur Verfügung gestellt bekommen, an dem sie die Befragung allein und ohne Unterbrechungen ausfüllen können – denn gerade bei einer Befragung in der Produktion legen Mitarbeitende großen Wert auf Anonymität.
- Überzeugungsarbeit: Je nach Online-Affinität der Mitarbeitenden ist es möglicherweise nötig, diese gezielt für eine Teilnahme der Umfrage zu motivieren, da das vielleicht ungewohnte Medium Online auch eine Hürde darstellen kann. Neben den üblichen Kommunikationsmaßnahmen kann es daher hilfreich sein, eine kurze Einführung ins Umfrage-Tool oder zumindest technischen Support anzubieten.
- Eigenes Smartphone wird ungern genutzt: Wenn beispielsweise ein QR-Code im Einsatz ist, ist dafür ein Smartphone mit einem QR-Code-Reader nötig. Jedoch besteht unserer Erfahrung nach häufig Zurückhaltung, sein privates Smartphone für dienstliche Zwecke zu nutzen. Es könnte sich daher lohnen, eine alternative Art der Online-Teilnahme zu ermöglichen.
- Online-Option wird selten gewählt: Häufig wählen wir Menschen den Weg des geringsten Aufwands. Wenn eine Befragung mit Online-Option schon ausgedruckt vorliegt, empfinden es viele Mitarbeitende der Produktion als die einfachste Lösung, diese mit einem Stift auszufüllen, statt sie online zu öffnen und dort durchzuführen.
Externer Dienstleister gesucht?
Für welche Option Sie sich auch entscheiden, wir von Rogator unterstützen Sie gern bei der Durchführung Ihrer Mitarbeiterbefragung im Produktionsbereich. Dank unserer langjährigen Erfahrung finden wir gemeinsam mit Ihnen die für Ihr Unternehmen passende Erhebungsmethode. Dabei legen wir besonders hohen Wert auf Datenschutz, Anonymität und Qualität.
Fazit
Es gibt einige valide Pro- und Contra-Gründe in Bezug auf die Online-Befragung von Mitarbeitenden in der Produktion. Wir empfehlen, diese Entscheidung individuell für jedes Unternehmen zu treffen und die spezifischen Gegebenheiten einzubeziehen, beispielsweise die Ausstattung der Räumlichkeiten in der Produktion, die Altersstruktur der Mitarbeitenden und eventuelle frühere Erfahrungswerte. Nichtsdestotrotz ist dies keine endgültige Entscheidung, im Gegenteil: Wenn Sie sich dieses Mal für eine hybride oder eine Papier-Befragung entscheiden, spricht nichts dagegen, diese Wahl bei der Folge-Umfrage in beispielsweise zwei Jahren erneut zu überprüfen. Hauptsache, die Rücklaufquote Ihrer Umfrage stimmt und Sie erhalten aussagekräftige Ergebnisse!
Case Studies zum Thema Mitarbeiterbefragung
- Hybride Mitarbeiterbefragung am Standort – Fallstudie aus der Industrie
- Mitarbeiterbefragung zur Standortverlagerung eines Industriekonzerns
- Internationale Mitarbeiterbefragung – Fallstudie aus dem Automotive-Bereich
Folgende Blogbeiträge könnten für Sie auch interessant sein:
- Welche Chancen bieten Mitarbeiterbefragungen im industriellen Umfeld?
- Das Anschreiben und die Einleitung einer Mitarbeiterbefragung
- Soll bei der Mitarbeiterbefragung jeder Mitarbeitende einbezogen werden?
- Schlechte Rücklaufquoten bei Mitarbeiterbefragungen – Was steckt dahinter?
- Was gilt es bei Online-Wahlen zu beachten?
Verfasst von Hanna Hartberger
Hanna Hartberger ist eine vielseitige Allrounderin, die sich in fast allen Bereichen rund um Customer Feedback, Employee Feedback und Software auskennt. Durch ihre jahrelange Erfahrung im Texte schreiben ist es ihr ein besonderes Anliegen, auch komplexe Fachthemen leicht verständlich und interessant zu vermitteln.
Folgen Sie Hanna Hartberger auf LinkedIn.
