Inhaltsverzeichnis
- 1. Was bedeutet Mitarbeiterfluktuation?
- 2. Arten der Mitarbeiterfluktuation
- 3. Gründe für eine hohe Mitarbeiterfluktuation
- 4. Wie wird die Fluktuationsrate berechnet?
- 5. Konsequenzen einer hohen Mitarbeiterfluktuation
- 6. Maßnahmen gegen Mitarbeiterfluktuation
- 7. Expertenwissen
- 8. Referenzprojekte zum Nachlesen
- 9. Häufige Fragen zur Mitarbeiterfluktuation
Das Wichtigste im Überblick:
- Mitarbeiterfluktuation bezeichnet generell das Ausscheiden von Mitarbeitenden aus einem Unternehmen.
- Ursachen einer hohen Mitarbeiterfluktuation: Mangelnde Wertschätzung, ungenügende Bezahlung, schlechtes Arbeitsklima, etc.
- Risiken hoher Mitarbeiterfluktuation: Entstehung hoher Kosten für Recruiting und Projektrisiken sowie negative Auswirkungen auf Kundenbeziehungen.
- Gegenmaßnahmen: u. a. Optimierung des Recruiting-Prozesses und besonders des Onboardings sowie Durchführung von Mitarbeitergesprächen.

Was bedeutet Mitarbeiterfluktuation?
Auch wenn der Begriff der Mitarbeiterfluktuation im allgemeinen Sprachgebrauch meistens negativ konnotiert ist, bedeutet dieser schlicht und ergreifend das Ausscheiden von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern innerhalb eines Unternehmens.
Die Mitarbeiterfluktuation fasst also die Auflösung aller Arbeitsverhältnisse zusammen – sowohl seitens des Arbeitsnehmers als auch des Arbeitgebers. In der Praxis werden aber häufig die arbeitnehmerseitigen Kündigungen in den Fokus gerückt. Ein Employee Turnover, wie die Fluktuation im Englischen bezeichnet wird, ist also grundsätzlich erst einmal kein Grund zur Sorge, da es sich um einen normalen Prozess handelt.
Verschiedene Arten der Mitarbeiterfluktuation
Bedenklich wird es dann, wenn die Fluktuationsrate durch negative Einflüsse zu hoch wird. Um diese wichtige Kennzahl herausfiltern zu können, wird die arbeitnehmerseitige Fluktuation der Mitarbeitenden in drei Bereiche unterteilt:

- Die natürliche Mitarbeiterfluktuation findet ohne Einfluss von außen statt, wie beispielsweise Eintritte in den Ruhestand oder Todesfälle.
- Bei der unternehmensinternen Mitarbeiterfluktuation scheidet der Mitarbeitende nicht aus, sondern bleibt dem Unternehmen erhalten. Diese Form der Fluktuation bildet also die Prozesse ab, bei denen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen selbst initiierten Wechsel der Abteilung oder Position anstreben.
- Bei der unternehmensexternen Mitarbeiterfluktuation hingegen beendet der Arbeitnehmende aktiv das eigene Arbeitsverhältnis und verlässt das Unternehmen. Eine besondere Form der externen Fluktuation von Mitarbeitenden stellt hierbei die Frühfluktuation dar: Hierunter fallen alle Personalaustritte, die innerhalb des ersten Jahres nach Beschäftigungsantritt stattfinden.
Anders als die natürliche Fluktuation, die oft vorhersehbar und kaum abwendbar ist und die unternehmensinterne Mitarbeiterfluktuation, die größtenteils Vorteile und Chancen für das Unternehmen bringt, kann vor allem die externe Fluktuation der Mitarbeitenden Unternehmen vor große Herausforderungen stellen: Zum einen geht durch das Ausscheiden der Angestellten wertvolles Know-how verloren, zum anderen entstehen für den Arbeitgeber durch die Mitarbeiterfluktuation Kosten, die vielleicht vermieden werden könnten.
Was sind die Gründe für eine hohe Mitarbeiterfluktuation?
Die Ursachen sind so vielschichtig wie die Erwartungen und Anforderungen der Mitarbeitenden an den Arbeitsplatz selbst:
Werden diese nicht erkannt oder ignoriert, folgt als Konsequenz nicht selten die Kündigung und resultiert in eine hohe externe Fluktuationsrate.

Zu den häufigsten Gründen, weshalb Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Arbeitsverhältnis beenden, zählen
- Fehlende Wertschätzung
- Ungenügende Bezahlung
- Schlechtes Arbeitsklima und Betriebsklima
- Probleme mit dem/der direkten Vorgesetzen
- Unter- oder Überforderung
- Mangelhafte Aufstiegschancen
- Unzureichende interne Kommunikation
Die Gewährleistung der Zufriedenheit der Mitarbeitenden sollte daher an erster Stelle stehen, um die Fluktuation in Ihrem Unternehmen auf einem normalen Level halten zu können.
Wie wird die Fluktuationsrate berechnet?
- Die Basisformel
Fluktuationsrate = Anzahl der Abgänge ÷ Anzahl der Beschäftigten zu Beginn des Betrachtungszeitraumes * 100
stellt zwar die einfachste Form zur Berechnung der Fluktuationsrate dar, allerdings ist sie auch die ungenaueste. Daneben gibt es zwei weitere, gängige Berechnungsarten, die BDA- und die Schlüter-Formel. - Bei der BDA-Formel
Fluktuationsrate = Anzahl der Abgänge ÷ durchschnittlicher Personalbestand des Betrachtungszeitraums * 100
liegt der Fokus auf dem durchschnittlichen Personalbestand im Verhältnis zu der Anzahl der Abgänge im jeweiligen Betrachtungszeitraum. - Die Schlüter-Formel
Fluktuationsrate = Anzahl der Abgänge ÷ (Personalbestand am Anfang des Betrachtungszeitraums + Zugänge) * 100
berücksichtigt zusätzlich die Zugänge innerhalb des Betrachtungszeitraums. Bei dieser Berechnungsart wird nicht der Durchschnitt des Personalbestandes herangezogen, sondern der gesamte Bestand zum jeweiligen Stichtag.

Konsequenzen einer hohen Mitarbeiterfluktuation
Neben dem bereits erwähnten Verlust von wertvollem Wissen existieren weitere Risiken, die durch eine hohe Mitarbeiterfluktuation entstehen:
- Kosten und Aufwand für das Unternehmen aufgrund der ständigen Wiederholung von Recruiting- und Onboarding Prozessen
- Gefährdung laufender Projekte, da Verantwortliche plötzlich das Unternehmen verlassen
- Negativer Einfluss auf Kundenbeziehungen, wenn langjährige Mitarbeitende nicht mehr verfügbar sind
Was tun gegen Mitarbeiterfluktuation?
Um einer Fluktuation erfolgreich entgegenzuwirken bzw. die bestehende Mitarbeiterfluktuation zu senken, sollten diese fünf wirksamen Maßnahmen umgesetzt werden:
1. Optimieren des Recruiting-Prozesses
Eine Schwachstelle in Unternehmen mit hoher Fluktuationsrate ist oft der Recruiting-Prozess. Insbesondere auf das Onboarding – also den Prozess der Einstellung, Aufnahme und Eingliederung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – sollte besonderes Augenmerk gelegt werden. Durch das Onboarding erhalten Mitarbeitende ihren ersten und daher wichtigsten Eindruck vom Unternehmen: Treten hier bereits organisatorische Lücken und Schwierigkeiten auf (beispielsweise fehlende Hardware, niemand fühlt sich für die Einarbeitung zuständig) ist die Gefahr hoch, schon in der Anfangszeit Personal wieder zu verlieren. Ein durchdachtes und gut strukturiertes Onboarding vermindert hingegen dieses Risiko um ein Vielfaches.
2. Regelmäßiges Überprüfen der Kennzahlen
Die relevanten Kennzahlen der Mitarbeiterfluktuation sollten kontinuierlich im Blick behalten werden, um rechtzeitig und effektiv darauf reagieren zu können.

3. Mitarbeitergespräche führen
Um herauszufinden, was Mitarbeitende beschäftigt und in welchen Bereichen vielleicht Defizite bestehen, sind regelmäßige Mitarbeitergespräche Pflicht. Die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die wichtigste Voraussetzung, um eine hohe Mitarbeiterfluktuation zu vermeiden.
Allein die Durchführung solcher Gespräche vermittelt den Angestellten, dass sie ernst genommen werden und ihre Bedürfnisse einen hohen Stellenwert haben. In den Mitarbeitergesprächen selbst haben Angestellte zudem die Möglichkeit, auf Schwachstellen in verschiedenen Bereichen aufmerksam zu machen.
4. Attraktive Zusatzleistungen anbieten
Die Motivation und daraus folgend die Mitarbeiterzufriedenheit lässt sich ebenfalls durch das Angebot diverser Benefits steigern: Neben dem klassischen Angebot an kostenlosem Kaffee, Wasser und Obst sollten beispielsweise auch regelmäßige Teamevents in Betracht gezogen werden. Dabei ist aber nicht aus den Augen zu verlieren, welche Zusatzleistungen tatsächlich zielführend sind: Mitarbeitergespräche sind eine hervorragende Möglichkeit, um herauszufinden, worauf Ihre Belegschaft wirklich Wert legt.
5. Exit-Befragungen durchführen
Nicht nur ein strukturiertes Onboarding ist wichtig, um eine hohe Mitarbeiterfluktuation vermeiden zu können, auch die Durchführung von sogenannten Exit-Befragungen ist sinnvoll. Die Gründe zu kennen, die einen Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin letztendlich dazu bewegt haben, das Arbeitsverhältnis zu beenden, ist ein maßgeblicher Grundstein, um Veränderungen für die Zukunft ableiten zu können.
Detaillierte Informationen für erfolgreiche Exit-Befragungen sind hier nachzulesen.
Expertenwissen
-
15.05.2023Welche Vorteile bietet der Team-Monitor?
Die Arbeitswelt befindet sich im stetigen Wandel. Viele Arbeitsschritte können heutzutage aufgrund ihrer Komplexität gar nicht mehr von Einzelpersonen durchgeführt werden, sondern nur noch in Teamarbeit. Umso wichtiger, dass ein Team gut funktioniert. Um dies messbar zu machen, hat Rogator den Team-Monitor entwickelt. Bei diesem wird ein gesamtes Team gemeinsam bewertet. Wir wollen im […] weiterlesen...…
-
14.02.2022Wie unterstützen Befragungen sinnvoll die Employee Journey?
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag in Ihrem Unternehmen? Wurden Sie herzlich empfangen oder lief es eher chaotisch ab? Haben Ihre Kolleginnen und Kollegen den ersten Eindruck, den Sie aus dem Bewerbungsprozess mitgenommen hatten, bestätigt oder widerlegt? Viele Ihrer Arbeitstage haben Sie bestimmt längst vergessen, zumindest was die Details angeht. Demgegenüber gibt […] weiterlesen...…
-
Mitarbeiterzufriedenheit & Loyalität
Verluste in dreistelliger Milliardenhöhe: Darauf wird das jährliche Minus an Produktivität deutschlandweit beziffert – verursacht durch mangelndes Engagement unzufriedener Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. weiterlesen...…
Referenzprojekte zum Nachlesen
-
Case Study: Messung der internen Kundenzufriedenheit
Diese Case Study skizziert den Ablauf und die Ergebnisanwendung eines Projektes aus der Versicherungsbranche. Ziel war es hier in erster Linie, ein objektives Bild von den internen Arbeitsabläufen zu erhalten und diese anhand verschiedener Kriterien bewerten zu lassen. Auf dieser Grundlage konnten entsprechende Verbesserungspotenziale ermittelt werden. weiterlesen...…
-
Case Study: Online-Mitarbeiterbefragung
Produktionsbereiche sind für Online-Mitarbeiterbefragungen schwieriges Terrain. Mit den richtigen Maßnahmen steht einer erfolgreichen Durchführung allerdings nichts im Wege. Diese Case Study gibt Einblicke in solch eine Durchführung, wie auch Anstöße, um diese Herausforderungen zu meistern. weiterlesen...…
-
Case Study: Anonymität bei Mitarbeiterfeedbacks
Die Teilnahmebereitschaft hängt in hohem Maße von der vermittelten bzw. wahrgenommenen Anonymität ab. Diese Wahrnehmung lässt sich durch verschiedene Maßnahmen weiter erhöhen. Die vorliegende Case Study zeigt diese anhand einer flexiblen Hybridbefragung auf. weiterlesen...…

Exit-Befragung durchführen mit Rogator
Erfahren Sie, warum Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Unternehmen verlassen möchten, welche Schwierigkeiten damit verbunden sind und welche Maßnahmen Sie für Ihr Unternehmen hierbei ergreifen können.
Wünschen Sie eine Beratung zu den Thema Mitarbeiterfluktuation? Gerne stehen Ihnen unsere Expertinnen und Experten zur Verfügung.

Expertenwissen, direkt in Ihren Posteingang

Spannende Branchen-News, Expertenwissen, Web-Seminare und mehr. Nutzen Sie die Chance und melden Sie sich kostenfrei zu unserem Newsletter an.
Häufige Fragen zur Mitarbeiterfluktuation
-
Was bedeutet Mitarbeiterfluktuation?
Mitarbeiterfluktuation bezieht sich auf das Ausscheiden von Mitarbeitenden aus einem Unternehmen. Dies kann aus verschiedenen Gründen, wie z.B. einer Kündigung, einem internen Wechsel oder dem Renteneintritt erfolgen. Der Begriff „Mitarbeiterfluktuation“ umfasst also alle Arten der Auflösung eines Arbeitsverhältnisses. In der Praxis steht jedoch meist die arbeitnehmerseitige Kündigung im Fokus.
-
Welche Gründe gibt es für hohe Mitarbeiterfluktuation?
Es gibt viele Ursachen für eine hohe Mitarbeiterfluktuation. Eine hohe Arbeitsbelastung, das Fehlen von Möglichkeiten zu Weiterentwicklung und ein niedriges Gehalt zählen zu den Hauptgründen. Weitere Gründen können ein schlechtes Arbeitsklima, fehlende Wertschätzung oder Probleme mit dem/der direkten Vorgesetzen sein.
-
Was sind die Konsequenzen einer hohen Mitarbeiterfluktuation?
Durch den ständigen Wechsel von Mitarbeitenden gehen zum einen wertvolles Fachwissen und Kompetenzen verloren, zum anderen entstehen durch die ständigen Recruiting- und Onboarding Prozesse ein großer Aufwand und hohe Kosten für das Unternehmen. Auch Kundenbeziehungen können durch eine hohe Mitarbeiterfluktuation beeinträchtigt werden.
-
Was kann man gegen Mitarbeiterfluktuation tun?
Es gibt 5 wirksame Maßnahmen, um einer hohen Mitarbeiterfluktuation entgegenzuwirken:
1. Optimierung des Recruiting-Prozesses (insb. des Onboarding-Prozesses)
2. Regelmäßiges Überprüfen der Kennzahlen der Mitarbeiterfluktuation, um schnell reagieren zu können
3. Mitarbeitergespräche führen, um eine hohe Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten
4. Attraktive Zusatzleistungen anbieten
5. Exit-Befragungen durchführen