Das Wichtigste im Überblick:
- Eine Exit-Befragung erfasst die Gründe für das Ausscheiden von Mitarbeitenden.
- Durch Exit-Befragungen kann der Verlust von Mitarbeitenden, das Abwandern an Wissen und ein Rückgang an Produktivität gezielt vorgebeugt werden.
- Bei der Durchführung einer Exit-Befragung muss auf ein gut durchdachtes Fragenkonzept geachtet werden.
- Es werden sowohl persönliche, betriebliche als auch im Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen stehende Ausscheidungsgründe erfragt.
Begriffserklärung Exit-Befragung
Eine sog. Exit-Befragung (oder auch Exit-Interview) bezeichnet eine Befragung von Mitarbeitenden, die das Unternehmen verlassen wollen oder bereits verlassen haben. Diese kann per Online-Befragung, Papier- oder Telefonbefragung durchgeführt werden.
Welche Vorteile Ihnen eine Exit-Befragung bringt und was Sie bei der Durchführung beachten müssen, erfahren Sie hier auf unserer Wissensseite.

Weshalb Exit-Befragungen sinnvoll sind
Nicht nur in Zeiten des Fachkräftemangels bedeutet es einen wirtschaftlichen wie menschlichen Verlust, wenn ein motivierter Mitarbeiter bzw. eine motivierte Mitarbeiterin das Unternehmen verlässt. Um einem Abwandern an Wissen und Produktivität zukünftig vorbeugen zu können, ist es hilfreich, die Gründe für das Ausscheiden eines Mitarbeitenden durch eine Exit-Befragung zu erfassen und daraus – wenn nötig und möglich – Veränderungsmaßnahmen abzuleiten. Dessen Antworten auf eine sogenannte Exit-Befragung geben Aufschluss darüber, warum er das Unternehmen verlässt, wie er die Arbeitssituation bewertet und was seiner Meinung nach unternommen werden müsste, um die Attraktivität des Arbeitsplatzes zu steigern.
Exit-Befragung: Gut durchdachtes Fragenkonzept
Diese Informationen können allerdings nur schwerlich mit einem standardisierten Fragebogen erfasst werden, der nur Fakten rund um sein Arbeitsverhältnis – wie Einstiegsdatum, Dauer und Position – abfragt sowie einige vorgegebene Antwortmöglichkeiten für Gründe des Ausscheidens (bspw. „Renteneintritt“, „höheres Gehalt“, „Nähe zum Wohnort“) vorgibt. Andererseits ist vermutlich auch kein ausscheidender Mitarbeitender gewillt, lange Freitexte über seine persönlichen Gründe und Verbesserungsvorschläge zu formulieren.
Einen echten und umsetzbaren Informationsgewinn für Ihre Exit-Befragung erzielen Sie, wenn Sie entweder in einem persönlichen Gespräch oder in einem Onlinefragebogen die richtige Balance an Fragen und Antwortmöglichkeiten finden. Wie in jeder guten Befragung sollten sich Freitextoptionen und anklickbare Antworten abwechseln. Sie sollte so umfangreich sein, dass sie tatsächlich alle wichtigen Informationen für das Unternehmen erfasst, aber dennoch so knapp gehalten, dass der scheidende Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin alles bis zum Ende ausfüllt.

Exit-Befragung: Gründe für das Ausscheiden erfragen
Geben Sie zum Beispiel umfangreiche Antwortmöglichkeiten zu den Gründen des Ausscheidens vor. Diese können sich in folgende Gründe unterteilen:
1. Persönliche Gründe, u.a. Ruhestand, Mutterschutz, Studium, Arbeitsort
2. Betriebliche Gründe, u.a. Fortbildungs- oder Entwicklungsmöglichkeiten, Gehalt, Arbeitszeiten
3. Arbeitsbedingungen, u.a. Betriebsklima und/oder Stimmung im Team, Arbeitsmenge, Arbeitsplatz.
Bitten Sie zusätzlich darum, die zuvor ausgewählten Aspekte kurz zu erläutern. So haben Sie zum einen eine handfeste, messbare Information und bekommen zum anderen im Idealfall wertvolle Hinweise auf Verbesserungsmöglichkeiten.
Dreiklang liefert Wettbewerbsvorteil
Eine Exit-Befragung geht neben den Gründen des Ausscheidens auch auf die Zukunftspläne des Befragten ein. Das spiegelt dem Unternehmen wider, auf welche Facetten es sich bei der Rekrutierung neuer Mitarbeitender stützen kann. Ebenso gewährt es einen kleinen Einblick in die Attraktivität von Mitbewerbern.
Dieser Dreiklang aus
- Aufdecken der Beweggründe des Befragten,
- Erkennen von Stärken und Schwächen des Unternehmens &
- Einblick in den Wettbewerb
macht aus einer Exit-Befragung ein wertvolles Tool, um Unternehmensstrukturen zu verbessern und sie den Bedürfnissen der Mitarbeiterinnen anzupassen, um diese lange zu halten.
Ein Tipp: Mit der Analyse der Employer Value Proposition können Sie Alleinstellungsmerkmale identifizieren und ein langfristig attraktives Arbeitgeberimage aufbauen!
Expertenwissen
-
26.09.2022Warum sind Exit-Befragungen ebenso nützlich wie schwierig?
Abschied fällt mitunter schwer. Das gilt im privaten Umfeld genauso wie im beruflichen– häufig gibt es ungelöste Konflikte, die beide Seiten belasten, und bisweilen fehlt eine Vorstellung davon, wie es ohne die andere Partei weitergehen soll. Es handelt sich also auch im beruflichen Kontext um eine sensible Phase, in der bedachtes Agieren angesagt ist. […] weiterlesen...…
-
14.03.2022Welche Chance bieten Exit-Interviews?
Der erste Eindruck ist wichtig. Aber auch der letzte zählt und bleibt mitunter lange im Gedächtnis. Dieses psychologische Phänomen wird als Recency Effekt oder Rezenzeffekt bezeichnet. Gerade Vertriebsverantwortliche arbeiten häufig damit, wenn sie das stärkste Argument ans Ende ihres Verkaufsgesprächs stellen. Wenn wir dieses Konzept in den Personalbereich übertragen, gelangen wir zu der Schlussfolgerung, […] weiterlesen...…
-
14.02.2022Wie unterstützen Befragungen sinnvoll die Employee Journey?
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag in Ihrem Unternehmen? Wurden Sie herzlich empfangen oder lief es eher chaotisch ab? Haben Ihre Kolleginnen und Kollegen den ersten Eindruck, den Sie aus dem Bewerbungsprozess mitgenommen hatten, bestätigt oder widerlegt? Viele Ihrer Arbeitstage haben Sie bestimmt längst vergessen, zumindest was die Details angeht. Demgegenüber gibt […] weiterlesen...…

Führen Sie Ihre Exit-Befragungen professionell durch
Was hat einen Mitarbeitenden zum Arbeitgeberwechsel bewegt? Wie können Strukturen verbessert werden, um Mitarbeiter langfristig an Ihr Unternehmen zu binden?
Rogator unterstützt Sie bei der Konzeption und Durchführung Ihrer Exit-Befragungen.

Expertenwissen, direkt in Ihren Posteingang

Spannende Branchen-News, Expertenwissen, Web-Seminare und mehr. Nutzen Sie die Chance und melden Sie sich kostenfrei zu unserem Newsletter an.
Häufige Fragen zur Exit-Befragung
-
Was ist eine Exit-Befragung?
Die Exit-Befragung ist ein Gespräch zwischen einem Mitarbeitenden, der gekündigt hat und einem Vertreter des Unternehmens - meistens ein Mitarbeitender der Personalabteilung. Das Gespräch dient als Chance für das Unternehmen, Feedback von dem Mitarbeitenden zu erhalten, warum er/ sie gekündigt hat.
-
Warum sind Exit-Befragungen sinnvoll?
Exit-Befragungen können dazu beitragen die Mitarbeiterfluktuation zu reduzieren und die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, indem die Ergebnisse der Befragung als Basis für Verbesserungsmaßnahmen herangezogen werden.
-
Was sind die Inhalte einer Exit-Befragung?
Im Rahmen eines Exit-Gesprächs werden vor allem die Gründe für das Verlassen des Unternehmens erfragt. Auch auf mögliche Zukunftspläne des Befragten wird eingegangen.
-
Was sind Gründe für das Ausscheiden?
Man kann zwischen persönlichen Gründen, betrieblichen Gründen und Arbeitsbedingungen als Austrittsgründe unterscheiden. Persönliche Gründe wären z.B. Ruhestand & Mutterschutz. Zu den betrieblichen Gründen zählen u.a. fehlende Weiterbildungsmöglichkeiten oder das Gehalt. Die Arbeitsmenge oder auch das Betriebsklima sind den Arbeitsbedingungen zuzuordnen.