Inhaltsverzeichnis
- 1. Definition Employer Value Proposition
- 2. Employer Value Proposition als Arbeitgebermarke
- 3. Einflussfaktoren der Employer Value Proposition
- 4. Ansätze zur Ermittlung der Employer Value Proposition
- 5. Bestimmung der Employer Value Proposition
- 6. Wichtige Tipps zur Employer Value Proposition
- 7. Expertenwissen
- 8. Häufige Fragen zur Employer Value Proposition (EVP)
Das Wichtigste im Überblick:
- Die Employer Value Proposition (EVP) ist das Werteversprechen eines Unternehmens an seine Mitarbeitenden.
- Die EVP dient dazu, ein einzigartiges Profil im Wettbewerbsumfeld zu schaffen und Mitarbeitenden anzuziehen sowie langfristig zu binden.
- Die EVP beeinflusst die Talentsuche, Mitarbeitermotivation und das Unternehmensimage.
- Faktoren der Employer Value Proposition: „Hard Facts“ (Vergütung, Unternehmenskultur, etc.) und „Soft Facts“ (Arbeitsplatzsicherheit, moderne Arbeitsmethoden, etc.).
Was ist die Employer Value Proposition?
Die Employer Value Proposition (EVP) ist das Werteversprechen, das ein Unternehmen seinen aktuellen und auch zukünftigen Mitarbeitern gibt. Es geht für die Arbeitnehmer um die Frage: Was bietet mir diese Firma, das andere nicht bieten? Die EVP gibt dem Unternehmen ein charakteristisches Profil, das es im Wettbewerb auszeichnet und das dabei hilft, Mitarbeiter zu finden und zu binden.

Employer Value Proposition
Vom Wert der Arbeitgebermarke
Heutzutage suchen sich Bewerber ihren Arbeitgeber bewusst und gezielt aus. Firmen ohne ein klares Profil oder gar mit einem negativen Image haben es schwer, geeignete Bewerber zu finden. Die Employer Value Proposition fungiert deshalb wie eine Bewerbungsmappe von Unternehmensseite. Als Bestandteil des Employer Brandings wird damit ein positives Arbeitgeberimage aufgebaut.
Vertrieb und Marketing beschäftigen sich ständig mit Unique Selling Propositions. Alleinstellungsmerkmale werden wiedererkannt; Produkte starker Marken werden in der Masse bevorzugt, sie werden schneller gekauft und genießen eine hohe Kundentreue. Analog dazu profitiert jedes Unternehmen von einer Unique Employer Value Proposition – einer starken Arbeitgebermarke. Wer ein Wunscharbeitgeber ist, findet schneller geeignete Bewerber, die zu treuen Mitarbeitern werden.

New Work: Herausforderungen und Chancen
Konzepte und Ansätze der modernen Arbeitswelten und des neuen Arbeitens
Wie nachhaltig ist die Einführng neuer Arbeitskonzepte. Ist der zum Teil erzwungene Wandel dauerhaft? Oder gibt es in absehbarer Zeit wieder eine Rückkehr zu „Alt-Bewährtem“? Vor diesem Hintergrund möchten wir verschiedene Konzepte und Ansätze der modernen Arbeitswelten und des neuen Arbeitens diskutieren. Denn: New Work ist weit mehr als das Arbeiten im Homeoffice.
Erfahren Sie in unserem Vortrag alles Wichtige über moderne Arbeitswelten.
Employer Value Proposition: Ein hohes Gehalt allein reicht nicht aus
Die Hard Facts
„Hard Facts“ wie ein überdurchschnittliches Gehalt geben häufig nicht den Ausschlag dafür, dass ein Interessent sich bei einem Unternehmen bewirbt und beeinflussen die Employer Value Proposition somit eher wenig. Es ist vielmehr das Konglomerat bestimmter attraktiver Angebote, die Persönlichkeiten individuell ansprechen. Denn obligatorische Rahmenbedingungen sind im Zweifelsfalle austauschbar. Dazu gehören zum Beispiel:
- Vergütung
- Unternehmenskultur
- Karrierechancen
- Arbeitsumgebung und -organisation
Selbstverständlich darf ein Bewerber eine angemessene Bezahlung erwarten, genauso wie einen funktional ausgestatteten Arbeitsplatz und die Möglichkeit, auf der Karriereleiter nach oben zu steigen. Ein „gutes Teamklima“ ist ebenfalls ein Allgemeinplatz, mit dem sich jedes Unternehmen gerne schmückt – der aber wahrlich kein Alleinstellungsmerkmal ist.
Die Soft Facts
Ein geschärftes Arbeitgeberprofil braucht „Soft Facts“, also Faktoren, die zielgruppenorientiert, individuell und glaubwürdig sind und damit Einfluss auf die Employer Value Propositionund haben, zum Beispiel auch ein eher unterdurchschnittliches Gehalt ausgleichen. Diese könnten folgende sein:
- Arbeitsplatzsicherheit
- Betriebliches Gesundheitsmanagement
- Fortbildungsmöglichkeiten
- Attraktives Wertesystem
- Moderne Arbeitsmethoden
- Interne und externe Kommunikation
- Arbeitsinhalt (Sinnfrage)

Ansätze zur Ermittlung der Employer Value Proposition
Während eine funktional gestaltete Arbeitsumgebung unabdingbare Voraussetzung für ein Arbeitsverhältnis ist, kann eine überdurchschnittliche Arbeitsplatzausstattung ein Alleinstellungsmerkmal sein: Legt das Unternehmen besonderen Wert auf höhenverstellbare Tische? Das ist durchaus ein Kriterium, das potenzielle Bewerber wie auch die schon bestehende Belegschaft schätzen; ein Kriterium, das also sowohl gut fürs Arbeitgeberimage als auch für die Gesundheit und damit für die Produktivität der Mitarbeiter ist.
Weitere Ansätze können sein: Haben die Mitarbeiter eine angenehme und inspirierende Aussicht aus ihrem Bürofenster? Können sie sich nicht nur fachlich sondern auch persönlich weiterentwickeln? Gibt es einen Betriebskindergarten? Wie steht es ums Umweltbewusstsein? Bekommt jeder Mitarbeiter ein kleines Geburtstagsgeschenk? Ist das Unternehmen Pate für ein Kinder- oder Tierschutzprojekt? Existiert ein Fitnessraum für bessere Work-Life-Balance? Ist Homeoffice möglich? Werden Tickets für den öffentlichen Nahverkehr gesponsert?
Zielgruppenfokus bei der Bestimmung der Employer Value Proposition
Die Aufzählung dieser verschiedenartigen Kriterien zeigt: Jeder Aspekt der Employer Value Proposition begeistert eine andere Zielgruppe.
Ein Betriebskindergarten zieht junge Eltern an; Umweltprojekte und Gratis-Bustickets werden von Naturbewussten geschätzt; die junge, flexible Generation bevorzugt vielleicht eher einen Fitnessraum, gemeinsame Firmensportevents und eine Homeoffice-Möglichkeit.
Bei allem gilt: Die Merkmale der Employer Value Proposition bzw. deren Umsetzung müssen wirtschaftlich sein. Und: Eine vermeintliche Schwäche kann für manche Interessenten auch eine Stärke sein. Wer die Dynamik eines Start-ups bevorzugt, möchte nicht unbedingt in ein Traditionsunternehmen einsteigen. Wem aber die Sicherheit seines Arbeitsplatzes sehr wichtig ist, bewirbt sich lieber auf eine Stelle in einem Unternehmen mit langer Firmenhistorie und solide gewachsenen Strukturen.
Vorteile der Employer Value Proposition
Beim Etablieren einer Employer Value Proposition geht es also in erster Linie um das Gewinnen und Halten leistungsfähiger Mitarbeiter. Die EVP nimmt aber Einfluss auf sämtliche Unternehmensbereiche:
- Talente gewinnen und halten: In Zeiten des Fachkräftemangels ist dies eine der drängendsten Herausforderungen.
- Vom Wettbewerb abheben: Nur wer überhaupt wahrgenommen wird, kann für sich argumentieren.
- Recruiting effizient gestalten: Es werden langfristig Kosten eingespart, da die Arbeit der Personalabteilung erleichtert wird.
- Mitarbeiter motivieren: Zufriedene Mitarbeiter sind engagierter und produktiver.
- Mitarbeiter als Multiplikatoren gewinnen: Empfehlungen von Mitarbeitern sind meist wirksamer, wertvoller und nachhaltiger als jede punktuelle Imagekampagne.

Was sollten Sie bei der Employer Value Proposition beachten?
Das Erheben des Istzustandes der Employer Value Proposition, die Analyse und das Ableiten von Maßnahmen zur Veränderung bzw. Verbesserung ist ins Employer Branding eingebettet. Zwei grundlegende Fehler sollten beim Ausarbeiten der Employer Value Proposition unbedingt vermieden werden:
- An der erfolgreichen Konkurrenz orientieren und blind deren Werte kopieren.
- Nur allgemeine, austauschbare Schlagworte verwenden, die aus der Masse nicht hervorstechen und keinen fassbaren Informationsgehalt haben („tolle Karrieremöglichkeiten“, „vielfältige Aufgaben“, „angenehmes Teamklima“).
Jedes Unternehmen hat zwangsläufig ein Image. Es sollte deshalb dessen Wirkung keinesfalls dem Zufall überlassen! Sondern die Gestaltung und Kommunikation seiner Employer Value Proposition authentisch leben und aktiv steuern.
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Häufige Fragen zur Employer Value Proposition (EVP)
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Was ist die Employer Value Proposition?
Man kann sich die EVP als ein Versprechen zwischen einem Arbeitgeber und einem aktuellen oder zukünftigen Mitarbeitenden vorstellen: Was kann das Unternehmen und seine Kultur einem Mitarbeitenden im Gegenzug für sein Talent, seine Fähigkeiten und seine Erfahrung bieten?
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Was sind die Vorteile der Employer Value Proposition?
Die EVP ist ein Bestandteil des Employer Brandings und dient dem Aufbau oder der Erhaltung eines positiven Arbeitgeberimages. Sie stellt eine Möglichkeit dar, wie Unternehmen gewünschte Fähigkeiten und Mitarbeiter anziehen und an sich binden können.
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Was sollte bei der Employer Value Proposition beachtet werden?
Wichtig ist vor allem die Vermeidung von zwei grundlegenden Fehlern:
1. Die blinde Kopie von Werten erfolgreicher konkurrierender Unternehmen
2. Die ausschließliche Verwendung von allgemeinen und austauschbaren Schlagworten wie z.B. „vielfältige Aufgaben“ oder „angenehmes Arbeitsklima“ -
Was versteht man unter Hard Facts und Soft Facts?
Zu den Hard Facts zählen z.B. die Vergütung, die Unternehmenskultur, Karrierechancen und die Arbeitsumgebung. Diese Merkmale sind jedoch kein Alleinstellungsmerkmal im Arbeitgeberprofil. Ein hohes Gehalt alleine reicht nicht aus, damit sich ein Bewerber für das Unternehmen entscheidet.
Soft Facts sind Faktoren, die sich nach bestimmte Zielgruppen richten, individuell und authentisch sind. Dazu zählen z.B. Arbeitsplatzsicherheit, ein betriebliches Gesundheitsmanagement, Fortbildungsmöglichkeiten, ein attraktives Wertesystem, moderne Arbeitsmethoden usw.