Was hinter schlechten Rücklaufquoten bei Mitarbeiterbefragungen steckt
Die Rücklaufquote bei Mitarbeiterbefragungen gibt den prozentualen Anteil der Beschäftigten an, die an der Befragung teilgenommen haben. Sie dient als Kennzahl für die Teilnahmebereitschaft und die Repräsentativität der Ergebnisse.
Die Rücklaufquote ist aus drei Gründen wichtig:
1. Die Qualität der Ergebnisse: Je höher die Teilnahme, desto hochwertiger sind die Ergebnisse. Diese Repräsentativität ist wichtig, damit, falls nötig, als Reaktion auf die Ergebnisse geeignete Maßnahmen ergriffen werden können. Wenn die Ergebnisse aufgrund zu geringer Teilnahme unklar sind, haben abgeleitete Maßnahmen möglicherweise nicht den erhofften Erfolg oder können nicht zielgerichtet umgesetzt werden.
2. Die Legitimierung der Befragung: Gerade bei Mitarbeiterbefragungen, die ein sensibles Thema innerhalb des Unternehmens darstellen, ist eine breite Unterstützung durch die hohe Beteiligung der Belegschaft entscheidend.
3. Die Auswertbarkeit über verschiedene Einheiten: Ein insgesamt guter Rücklauf gewährleistet in der Regel auch die Auswertbarkeit über verschiedene Einheiten hinweg, in unterschiedlichen Funktions- und Altersgruppen und in sonstigen, kleineren Auswertungs-Zellen. Damit lassen sich Folgemaßnahmen zielgerichteter planen und umsetzen.
Inhaltsverzeichnis
- Rücklaufquoten bei Mitarbeiterbefragungen als Erfolgsfaktor
- Mögliche Gründe für geringe Rücklaufquoten
- Mit Rogator Rücklaufquoten erhöhen!
Rücklaufquoten bei Mitarbeiterbefragungen
Die Rücklaufquote ist ein zentraler Erfolgsfaktor bei Mitarbeiterbefragungen, denn nur mit ausreichender Beteiligung lassen sich aussagekräftige und repräsentative Ergebnisse erzielen. Bei klassischen Mitarbeiterbefragungen liegt die durchschnittliche Rücklaufquote in der Regel zwischen 60 und 80 Prozent. Als guter Richtwert gilt eine Beteiligung von über 70 Prozent. Diese sollte idealerweise angestrebt werden, um ein zuverlässiges Meinungsbild innerhalb der Belegschaft zu erhalten.
Eine gute Rücklaufquote der Mitarbeiterbefragung zeigt nicht nur Interesse und Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch Vertrauen in den Befragungsprozess und die Ernsthaftigkeit, mit der das Unternehmen Feedback behandelt.
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Gründe für schlechte Rücklaufquoten bei Mitarbeiterbefragungen
Die Rücklaufquote steht in engem Zusammenhang mit der Mitarbeiterzufriedenheit. Sie ist oft ein indirekter Gradmesser für Stimmung, Vertrauen und Engagement im Unternehmen. Eine hohe Rücklaufquote deutet in der Regel darauf hin, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gehört fühlen, Vertrauen in den Befragungsprozess haben und die Bereitschaft mitbringen, aktiv an der Gestaltung ihrer Arbeitswelt mitzuwirken.
Schlechte Rücklaufquoten bei Mitarbeiterbefragungen sind oft ein Warnsignal. Sie deuten darauf hin, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Befragungsprozess skeptisch gegenüberstehen oder sich nicht ausreichend informiert und eingebunden fühlen. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von mangelnder Kommunikation über fehlendes Vertrauen in die Anonymität bis hin zur Sorge, dass das Feedback keine Wirkung zeigt. Wer die Ursachen kennt, kann gezielt gegensteuern und die Beteiligung nachhaltig verbessern.
Fehlende Unterstützung entscheidender Einflussgruppen
Die Unterstützung entscheidender Einflussgruppen – wie Führungskräfte, Teamleitungen oder der Betriebsrat – spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg von Mitarbeiterbefragungen. Fehlt diese Rückendeckung, wirkt sich das oft unmittelbar auf die Rücklaufquote aus. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientieren sich stark am Verhalten ihrer direkten Vorgesetzten: Wenn diese die Befragung nicht aktiv unterstützen, kommunizieren oder vorleben, entsteht schnell der Eindruck, dass die Umfrage keine Priorität hat. Fehlende Unterstützung durch den Betriebsrat kann Misstrauen fördern, insbesondere in Bezug auf Datenschutz und Anonymität. Nur wenn alle relevanten Stakeholder hinter der Befragung stehen, lässt sich ein Klima schaffen, in dem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit sind, offen und engagiert teilzunehmen.
Nicht ausreichende Kommunikationsmaßnahmen
Unzureichende Kommunikationsmaßnahmen gehören zu den häufigsten Gründen für niedrige Rücklaufquoten bei Mitarbeiterbefragungen. Wenn Ziel, Nutzen und Ablauf der Befragung nicht klar und verständlich vermittelt werden, bleibt die Relevanz für viele Mitarbeitende unklar. Fehlende Informationen zur Anonymität oder zur Verwendung der Ergebnisse können zusätzlich Verunsicherung und Zurückhaltung auslösen. Auch eine einmalige Ankündigung reicht oft nicht aus, erfolgreiche Befragungen werden über mehrere Kanäle und in mehreren Phasen begleitet: vor, während und nach der Befragung. Nur durch eine transparente, kontinuierliche und glaubwürdige Kommunikation lässt sich das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken und ihre Teilnahmebereitschaft erhöhen.
Fehlende Sprachen
Fehlende Sprachversionen können ein entscheidendes Hindernis für eine hohe Rücklaufquote bei Mitarbeiterbefragungen sein – besonders in international tätigen Unternehmen oder in Betrieben mit multilingualer Belegschaft. Wenn Fragebögen nur in einer Sprache angeboten werden, die nicht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher beherrschen, führt das schnell zu Missverständnissen oder Frustration. Im schlimmsten Fall nehmen betroffene Personen gar nicht erst teil. Eine mehrsprachige Umsetzung der Befragung zeigt Wertschätzung gegenüber allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, fördert Chancengleichheit und trägt maßgeblich dazu bei, die Beteiligung zu erhöhen und valide, umfassende Ergebnisse zu erzielen.
Zu häufige Durchführung oder ungeeigneter Durchführungszeitraum
Eine zu häufige Durchführung von Mitarbeiterbefragungen kann zu Ermüdung und Desinteresse führen – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fühlen sich „überbefragt“ und stellen den Nutzen der Teilnahme infrage. Ebenso problematisch ist ein ungeeigneter Durchführungszeitraum, etwa während Urlaubszeiten, saisonaler Spitzen oder in Phasen organisatorischer Umbrüche. In solchen Momenten fehlt oft die Zeit oder die mentale Kapazität, um sich mit der Befragung auseinanderzusetzen. Beides wirkt sich negativ auf die Rücklaufquote aus. Um dem entgegenzuwirken, sollten Befragungen in sinnvollen Abständen und zu strategisch passenden Zeitpunkten geplant werden, damit die Teilnahme für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter realistisch und sinnvoll erscheint.
Methodisch ungeeigneter Fragebogen
Ein methodisch ungeeigneter Fragebogen kann die Teilnahmebereitschaft erheblich senken und durch hohe Abbruchquoten die Rücklaufquote negativ beeinflussen. Zu lange, unverständlich formulierte oder wenig relevante Fragen führen schnell zu Frustration oder vorzeitigem Abbruch. Auch eine unausgewogene Fragestellung, bei der beispielsweise nur Kritik abgefragt wird oder Antwortmöglichkeiten fehlen, wirkt sich negativ auf das Vertrauen in die Befragung aus. Ein guter Fragebogen sollte klar strukturiert, verständlich formuliert und auf die tatsächliche Arbeitsrealität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugeschnitten sein. Nur so entsteht das Gefühl, dass die eigene Meinung zählt.
Nicht-funktionierende Technik
Technische Probleme können die Teilnahmequote bei Mitarbeiterbefragungen erheblich behindern und so die Rücklaufquote deutlich senken. Wenn der Befragungslink nicht funktioniert, die Anwendung auf mobilen Geräten nicht nutzbar ist oder Ladezeiten zu lang sind, brechen viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer frustriert ab oder steigen gar nicht erst ein. Auch Probleme mit dem Zugang, etwa durch komplizierte Login-Verfahren, wirken abschreckend. Eine reibungslos funktionierende, benutzerfreundliche Technik ist daher entscheidend für den Erfolg einer Befragung. Vor dem Start sollten sämtliche technischen Komponenten gründlich getestet und bei Bedarf Supportmöglichkeiten bereitgestellt werden, um technische Hürden möglichst gering zu halten.
Keine Veröffentlichung der Ergebnisse
Werden die Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung nicht oder nur unzureichend kommuniziert, kann dies das Vertrauen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachhaltig beschädigen – mit spürbaren Auswirkungen auf die Rücklaufquote künftiger Befragungen. Wenn keine Rückmeldung erfolgt, entsteht schnell der Eindruck, dass das Feedback im Sande verläuft und keine Wirkung entfaltet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwarten zu Recht Transparenz darüber, was mit ihren Rückmeldungen geschieht. Eine klare, zeitnahe und verständliche Ergebnispräsentation zeigt Wertschätzung, schafft Glaubwürdigkeit und motiviert zur zukünftigen Teilnahme. Selbst wenn nicht alle Themen sofort umgesetzt werden können, ist eine offene Kommunikation über nächste Schritte essenziell, um das Vertrauen in den Befragungsprozess aufrechtzuerhalten.
Mangelndes Vertrauen in Anonymität
Mangelndes Vertrauen in die Anonymität ist einer der häufigsten Gründe für eine niedrige Beteiligung an Mitarbeiterbefragungen. Wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter befürchten, dass ihre Antworten zurückverfolgt oder gegen sie verwendet werden könnten, verzichten sie lieber auf eine Teilnahme, selbst wenn sie wertvolles Feedback geben könnten. Besonders kritisch wird es, wenn sensible Themen angesprochen werden oder in der Vergangenheit Zweifel an der Vertraulichkeit aufkamen. Um das Vertrauen zu stärken, sollten Unternehmen transparent kommunizieren, wie die Anonymität technisch und organisatorisch gewährleistet wird, wer Zugriff auf die Daten hat und wie mit den Ergebnissen umgegangen wird. Nur so fühlen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sicher genug, ehrlich und offen ihre Meinung zu äußern.
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Verfasst von Jasmin Zitzmann
Jasmin Zitzmann ist eine erfahrene Marktforscherin bei der Rogator AG. Ihre langjährige Expertise in der Marktforschung, speziell im Bereich Employee Feedback, bereichert unsere Blogbeiträge durch praxisnahe Einblicke und fundiertes Fachwissen aus erster Hand.
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