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Die Rücklaufquote ist ein zentraler Erfolgsfaktor jeder Online-Befragung, denn nur bei ausreichend hoher Beteiligung sind die Ergebnisse wirklich aussagekräftig und repräsentativ. Nicht selten wird die Rücklaufquote auch als eine Art Güte- und Qualitätskriterium für den gesamten Befragungsprozess angesehen.

In diesem Beitrag erfahren Sie, was die Rücklaufquote ist, wie sie berechnet wird, welche Werte als gut gelten, und welche Faktoren sie beeinflussen – von der Einladung über das Vertrauen in die Anonymität bis zur Gestaltung der Umfrage. Zusätzlich geben wir praktische Tipps, wie Sie die Rücklaufquote gezielt steigern können.

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Das Wichtigste im Überblick:

  • Die Rücklaufquote misst das Verhältnis von tatsächlich erreichten Antworten zu den eingeladenen Teilnehmenden.
  • Die Rücklaufquote ist ein Indikator für die Qualität und den Erfolg einer Befragung.
  • Eine höhere Rücklaufquote bedeutet oft größere Repräsentativität der Ergebnisse.
  • Die Rücklaufquote kann durch durchdachte Maßnahmen gezielt erhöht werden.
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Was ist die Rücklaufquote?

Die Rücklaufquote gibt an, wie viel Prozent der eingeladenen Personen tatsächlich an einer Umfrage teilgenommen haben. Eine hohe Rücklaufquote zeigt Interesse, Vertrauen und Relevanz der Befragung. Eine niedrige Quote hingegen kann die Aussagekraft der Ergebnisse erheblich einschränken.

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Wie berechnet man die Rücklaufquote?

Die Rücklaufquote wird berechnet, indem man die Anzahl der tatsächlich eingegangenen Antworten durch die Anzahl der eingeladenen Personen teilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert:

Rücklaufquote (%) = (Anzahl Rückläufe ÷ Anzahl Einladungen) x 100

Hier ein Beispiel: Wenn 600 von 1.000 eingeladenen Personen teilnehmen, ergibt sich eine Antwortquote von 60%. Dabei unterscheidet man zwischen Bruttorücklaufquote (alle Rückmeldungen, inklusive unvollständiger) und Nettorücklaufquote (nur vollständig ausgefüllte Fragebögen). Für die Analyse ist die Nettoquote oft aussagekräftiger.


Unterschiedliche Berechnungen zwischen Netto- und Bruttorücklaufquote

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Was ist eine gute Rücklaufquote bei Umfragen?

Eine gute Rücklaufquote bei Umfragen liegt in der Regel zwischen 60 und 80 Prozent der befragten Personen. Dieser Richtwert ist jedoch nicht allgemeingültig, sondern hängt stark von verschiedenen Faktoren wie …

  •  … der Zielgruppe,
  • der Erhebungsmethode oder
  • dem Thema der Umfrage ab.

Grundsätzlich gilt: Je höher die Beteiligung, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse – insbesondere bei internen Befragungen, etwa im Rahmen von Mitarbeiterbefragungen.

 

Dennoch lässt sich nicht pauschal festlegen, ab welchem Wert eine Rücklaufquote als gut zu bewerten ist. Entscheidend ist der jeweilige Kontext. So sind bei internen Umfragen in der Regel höhere Rücklaufquoten zu erwarten als bei externen Befragungen.

Insights aus der Praxis: Zwischen Befragungen von Mitarbeitenden und von Kundinnen und Kunden zeigen sich in der Praxis oft Unterschiede bei der Rücklaufquote. Bei Kundenbefragungen fällt die Rücklaufquote tendenziell etwas niedriger aus. Ein häufiger Grund dafür ist, dass die Adressdaten nicht immer aktuell oder vollständig sind, was die Kontaktaufnahme erschweren kann.

Auch die Form der Einladung spielt eine Rolle: Persönliche Einladungen führen häufig zu einer höheren Teilnahmebereitschaft als unpersönliche oder automatisierte Anschreiben. Eine differenzierte Betrachtung dieser Einflussfaktoren ist daher notwendig, um die Rücklaufquote angemessen bewerten zu können.

 

Die folgende Tabelle zeigt Beispiele typischer Rücklaufquoten:

Erfahrungswerte typischer Rücklaufquoten je nach Umfrageart und Einladungsformat
Tabelle aus Axel Theobald: Praxis Online Marktforschung: Grundlagen – Anwendungsbereiche – Durchführung, 2017, S.354

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Welche Faktoren beeinflussen die Rücklaufquote?

Eine hohe Rücklaufquote stärkt die Aussagekraft der Ergebnisse und hilft, ein umfassendes Stimmungsbild der befragten Gruppe zu erfassen. Wie hoch die Rücklaufquote ausfällt, wird von mehreren Faktoren maßgeblich beeinflusst.

  • Je relevanter die Umfrage für die Teilnehmenden ist, desto höher ist in der Regel die Rücklaufquote. Das Thema und seine Relevanz für die Zielgruppe wirken sich stark auf die Teilnahmebereitschaft aus.
  • Die Gestaltung der Umfrage ist ebenso entscheidend: Ein klar strukturierter, optisch ansprechender und verständlich formulierter Fragebogen wirkt einladend.
  • Ebenso wichtig wie die Gestaltung der Umfrage: Die Dramaturgie des Fragebogenaufbaus. Von der ersten bis zur letzten Frage sollte ein roter Faden erkennbar sein, der die Befragten intuitiv durch das Thema führt.
  • Schließlich beeinflusst auch die Zielgruppe selbst die Quote, z.B. je nach Hierarchieebene, Zugang zu digitalen Geräten oder bisheriger Befragungserfahrung.
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Tipps, um die Rücklaufquote zu erhöhen

Mit folgenden Maßnahmen stellen Sie einen hohen Rücklauf sicher:

  1. Kündigen Sie die Befragung im Vorfeld bei der Zielgruppe an – zum Beispiel per E-Mail oder Brief.
  2. Eine hohe Teilnahmequote beginnt mit der richtigen Ansprache: Verwenden Sie grundsätzlich personalisierte Einladungen statt unpersönlicher Serienmails. Wichtig zu wissen: Personalisierte Einladungen signalisieren dem Teilnehmenden, dass der Prozess nicht anonym ist. Je nach Thema kann es deshalb sogar sinnvoll sein, nicht-personalisiert einzuladen.
  3. Eine knappe Einleitung, die erklärt, warum die Teilnahme wichtig ist, fördert die Motivation, ebenso wie ein klarer Hinweis auf den Aufwand (z.B. „Dauer: nur 3 Minuten“).
  4. Halten Sie den Aufwand für die Teilnehmenden möglichst gering: Eine kurze Befragungsdauer und schnelle Ladezeiten erhöhen die Teilnahmebereitschaft.
  5. Achten Sie auf ein ansprechendes Layout, eine gute Dramaturgie des Fragebogens und eine einfache Navigation, wenn möglich barrierefrei, besonders bei Online-Umfragen. Das Ausfüllen des Fragebogens sollte für die Befragten maximal vereinfacht und nutzerfreundlich gestaltet werden.
  6. Nutzen Sie eine Fortschrittsanzeige: Um einen Abbruch der Befragung zu verhindern, ist die Anzeige des Fortschritts im Fragebogen empfehlenswert.
  7. Identifizieren Sie im Vorhinein mögliche Ablehnungsgründe: Warum nehmen eingeladene Personen nicht an einer Umfrage teil? Bei der Kommunikation mit potenziellen Probanden zeigen sich möglicherweise hilfreiche Anregungen, warum sie einer Befragung kritisch bis ablehnend gegenüberstehen.
  8. Zeigen Sie Informationen über die durchführende Institution und geben Sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen.
  9. Belohnungen oder Anreize wie Gutscheine oder Gewinnspiele können die Teilnahmebereitschaft zusätzlich fördern, spielen jedoch meist eine untergeordnete Rolle und sollten eher als Zeichen der Wertschätzung für den investierten Zeitaufwand verstanden werden.
  10. Erinnerungen (Reminder) sollten gezielt an alle verschickt werden, die noch nicht geantwortet haben – idealerweise erfolgt der Versand zum optimalen Zeitpunkt, etwa Dienstag- oder Mittwochvormittag, zur Hälfte des Befragungszeitraums, wobei kurz vor Ende noch ein „Last Call“ versendet werden kann. Wichtig zu wissen: Oft empfiehlt es sich, Reminder zur Befragung erneut an alle zu versenden – auch an Personen, die bereits teilgenommen haben. Dadurch bleibt für die Befragten der Eindruck der Anonymität erhalten.
  11. Nutzen Sie mehrere Kanäle, zum Beispiel die Kombination aus E-Mail und persönlicher Ansprache durch Führungskräfte im Falle von Mitarbeitendenbefragungen.
  12. Lassen Sie Wiedereinstiege zu: Den Teilnehmenden sollte es ermöglicht werden – falls es das Studiendesign erlaubt – in einen bereits begonnenen Fragebogen wieder einzusteigen.
  13. Wichtig ist auch, Datenschutz und Anonymität klar zu kommunizieren, um mögliche Hemmschwellen abzubauen. Und zuletzt: Teilen Sie, wann immer möglich und angebracht, die Ergebnisse mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das zeigt, dass ihre Meinung gehört und wertgeschätzt wird.
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Wie erreichen Sie eine hohe Rücklaufquote bei Ihrer Umfrage? Mit dem ideal gestalteten Fragebogen – durchdacht, zielgruppenorientiert und motivierend.

In unserem Web-Seminar zum Thema zeigen wir, wie man Online-Fragebögen auf eine Weise gestalten kann, die besonders motivierend für die Teilnehmenden ist. Dabei werden sowohl inhaltliche als auch formale Aspekte berücksichtigt, um eine positive Motivationswirkung zu erzielen.

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Steigern Sie Ihre Rücklaufquote mit Rogator

Mit Rogator als Full-Service-Anbieter für Online-Umfragen setzen Sie auf einen erfahrenen Partner, der Sie bei der Gestaltung, Durchführung und Auswertung Ihrer Online-Befragung ganzheitlich unterstützt. Dank bewährter Methoden, datenschutzkonformer Technik und zielgerichteter Kommunikation sorgen wir dafür, dass Ihre Befragung eine hohe Beteiligung und aussagekräftige Ergebnisse erzielt. Ob Reminder-Logik, responsives Design oder individuelle Einladungstexte: Wir wissen, worauf es ankommt. Kontaktieren Sie uns jetzt und lassen Sie uns gemeinsam Ihre Rücklaufrate nachhaltig steigern.

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Häufige Fragen zu Rücklaufquoten bei Online-Befragungen

Mit dem Begriff Rücklaufquote, auch Responsequote oder engl. response rate genannt, versteht man in der quantitativen Sozialforschung das Verhältnis von gezogenen Stichprobeneinheiten zu tatsächlich erreichten Einheiten. Diese Quote spielt eine essentielle Rolle bei fast allen Befragungen. Die Beteiligung sollte im Allgemeinen maximiert werden und möglichst wenige Teilnehmende die Befragung abbrechen.

Die Qualität einer Stichprobe steigt mit der Beteiligung der Probanden, vor allem wenn diese untereinander sehr heterogen sind. Je größer die Beteiligung an der Umfrage, desto höher ist also deren Aussagekraft und Repräsentativität und damit natürlich auch die Qualität der Schlussfolgerungen, die man aus der Befragung ziehen kann. Die Rücklaufquote des Fragebogens beeinflusst also die Repräsentativität.

Ob eine Rücklaufquote einer Online-Umfrage als gut bewertet werden kann, hängt stark von der Art der Befragung ab. Bei einer E-Mail-Rekrutierung sind z.B. für Kundenbefragungen schon 5-20%, bei Mitarbeiterbefragungen jedoch erst 50-80% typische Rücklaufquoten. Darüber hinaus muss man differenziert den Teilnehmerkreis sowie die Einladungsform betrachten, um den Erfolg der Befragung beurteilen zu können.

Die Online-Marktforschung ist nicht nur vergleichsweise schnell, sondern im Verhältnis zu anderen Befragungsarten auch kostengünstig. Durch die räumliche und zeitliche Ungebundenheit können auch große Fallzahlen mit nur sehr geringen Zusatzkosten erzielt werden. Auch Faktoren wie Anonymität oder Multimediafähigkeit spielen hier eine Rolle.

Die Ausschöpfung lässt sich ganz einfach ermitteln, indem die Zahl der realisierten Interviews durch die Zahl der hierfür eingeladenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer geteilt wird, womit man eine Prozentzahl feststellen kann. Allerdings sollte in manchen Fällen auch der mögliche Ausfall von Elementen aus der Stichprobe berücksichtigt werden, etwa durch fehlerhafte Adressen. Daher wird häufig auch zwischen Netto- und Brutto-Rücklaufquote unterschieden.

Es gibt einige Fehler, welche sehr häufig auftreten, etwa wenn Fragebögen zu lange angesetzt, zu komplex formuliert oder aber auch zu häufig durchgeführt werden. Schon durch eine gute Kommunikation, nutzerfreundliche Gestaltung (z.B. Fortschrittsanzeige und Multimedia-Einsatz) und Einfachheit bei der Fragenkonzeption lässt sich viel Einfluss nehmen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Tipps und Erfahrungswerte, welche zu beachten sind.

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Verfasst von Carina Römermann

Carina Römermann ist als ehemalige Marketing-Teamleitung bei der Rogator AG Expertin in allen Bereichen des strategischen Marketings. Durch ihr Marketingstudium mit den Schwerpunkten Marketing Management und Market Research sowie der jahrelangen Praxiserfahrung im Bereich Marktforschung bereichert sie unsere Blogbeiträge mit ihrem Fach- und Unternehmenswissen.

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