Die wichtige Frage, ab wie vielen Teilnehmenden eine Umfrage aussagekräftig wird, ist nicht pauschal mit einer einzigen Zahl zu beantworten, die für alle Anwendungsfälle gilt. Die Repräsentativität einer Umfrage oder Stichprobe wird nämlich von mehreren Faktoren beeinflusst. Warum eine möglichst hohe Repräsentativität wichtig ist und von welchen Faktoren diese beeinflusst wird, lesen Sie im folgendem Beitrag.

 

Inhaltsverzeichnis

    1. Was ist Repräsentativität bei Stichproben?
    2. Wichtige Faktoren zum Bauen von aussagekräftigen Teilmengen
    3. Prozentuale Steigerung bei gleichbleibender Repräsentativität
    4. Zufällige Auswahl der Stichprobe häufig nicht möglich
    5. Fazit

 

 

Was ist Repräsentativität bei Stichproben?

Repräsentativität bedeutet, dass eine Stichprobe – also eine ausgewählte Gruppe von Befragten – die gesamte Zielgruppe möglichst genau abbildet. Wie bereits erwähnt, ist dies von Umfrage zu Umfrage unterschiedlich und folgende Aspekte müssen berücksichtigt werden, um eine möglichst hohe Repräsentativität erreichen zu können.

 

 

Wichtige Faktoren zum Bauen von aussagekräftigen Teilmengen

Zu beachten sind:

  • Die Größe der Grundgesamtheit (die Menge an Personen, über die mithilfe der Umfrage eigentlich eine Aussage gemacht werden soll)
  • Die Varianz des jeweils abgefragten Merkmals (also davon, wie unterschiedlich oder gleichförmig das Merkmal verteilt ist)
  • Der gewünschte Sicherheitsgrad (also die Wahrscheinlichkeit, dass man mit der Stichprobe nur einen kleinen Fehler macht. In der Regel beträgt dieses Konfidenzniveau 95%)
  • Der maximal erlaubte Fehler (also die Spannweite, um die eine Messung schwanken darf, auch Fehlertoleranz genannt)

 

In vielen Fällen, etwa bei einer Studie zur gesamten Bevölkerung, kann man von einer Grundgesamtheit von 10.000 Personen oder mehr ausgehen. Ab dieser Größe ändert sich die benötigte Stichprobengröße nur noch minimal. Trifft man häufig vorkommende Annahmen bezüglich aller Faktoren, reicht eine Stichprobengröße von ca. 500 Personen in der Regel aus, um einen ausreichend geringen Stichprobenfehler bei einem üblichen Sicherheitsgrad zu gewährleisten. Diese Zahl sollte jedoch nicht für alle Anwendungen übernommen werden.

 

  Umfrage-Prozesse sind meist gleich aufgebaut.

 

Prozentuale Steigerung bei gleichbleibender Repräsentativität

In keinem Fall sollte von einem festen Prozentsatz der Grundgesamtheit als erforderliche Stichprobengröße ausgegangen werden! Bei deutlich kleineren Grundgesamtheiten steigt die Größe der nötigen Untersuchungsgruppe (bei sonst gleichen Bedingungen) nämlich prozentual drastisch an. Möchte man zum Beispiel eine Aussage über insgesamt nur 100 Personen treffen, so würde man für eine vergleichbare Repräsentativität schon ca. 80 Befragte benötigen. Dies entspricht also 80% der Grundgesamtheit, verglichen mit den 5% bei einer Grundgesamtheit von +10.000. Die genau benötigte Stichprobengröße lässt sich anhand aller relevanten Aspekte berechnen.

 

 

Zufällige Auswahl der Stichprobe häufig nicht möglich

Diese Erläuterungen basieren auf der Stichprobentheorie, welche als grundlegende Methodik dient. Sie besagt, dass die befragten Personen zufällig aus der Grundgesamtheit ausgewählt werden sollten, um eine möglichst hohe Repräsentativität sicherzustellen. In der Praxis, insbesondere bei Online-Befragungen, ist eine vollständig zufällige Auswahl jedoch oft nicht realisierbar. Dennoch hat sich etabliert, die aus quasi-zufälligen Stichproben gewonnenen Berechnungen und Werte zumindest als Richtwerte für die Repräsentativität anzusehen. Im Bereich Mitarbeitenden- und Kundenbefragungen ist diese Regel zumeist nicht relevant, da es sich hauptsächlich um Vollerhebungen handelt.

 

 

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Fazit

Die Repräsentativität einer Umfrage und ab wie vielen Teilnehmenden die Stichprobe aussagekräftig ist, hängt von mehreren entscheidenden Faktoren ab. Diese umfassen die Größe der Grundgesamtheit, die Varianz des abgefragten Merkmals, den gewünschten Sicherheitsgrad und den maximal zulässigen Fehler. Da jede Umfrage individuell ist, sollte der Teilmengenumfang auch als solches ermittelt werden. Als Faustregel gilt jedoch: Je kleiner die Gruppe, über die eine Aussage getroffen werden soll und je geringer die Fehlertoleranz, desto größer muss die Stichprobe prozentual sein.

 

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Autorenprofil Philipp Scholz.

Verfasst von Philipp Scholz

Philipp Scholz, Teamleiter Consulting bei der Rogator AG, ist ein erfahrener Marktforscher in den Bereichen Customer Feedback und Employee Feedback sowie entsprechender Softwarelösungen. Durch zahlreiche erfolgreich abgeschlossene Projekte und langjährige Erfahrung hat er sich ein tiefgehendes Fachwissen angeeignet, das er gerne weitergibt.

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