Die Leistung eines Unternehmens hängt – ab einer gewissen Unternehmensgröße – nicht nur von einer einzelnen Person ab, sondern von vielen Mitarbeitenden. Umso wichtiger ist es, dass diese zufrieden sind bzw. den Führungskräften bewusst ist, an welchen Stellen es möglicherweise noch Optimierungspotenzial gibt. Um bezüglich dieser Fragen Gewissheit zu erlangen, ist eine Mitarbeiterbefragung hilfreich.
Klassische vs. themenfokussierte Mitarbeiterbefragung
Die klassische Mitarbeiterbefragung zielt darauf ab, die langfristige wirtschaftliche Stabilität eines Unternehmens zu erhalten und zu verbessern. Meist werden hier verschiedene Themenfelder wie Betriebsklima, Zusammenarbeit oder Führungsverhalten abgefragt.
Davon abzugrenzen ist die themenfokussierte Mitarbeiterbefragung. Diese widmet sich – meist aus Gründen der Komplexität oder Dringlichkeit – nur einem einzigen Thema wie beispielsweise der Gefährdungsbeurteilung, dem Ausscheiden von Mitarbeitenden (Exit-Befragung), der internen Zusammenarbeit (Schnittstellen-Feedback) oder der Arbeitgebermarke (Employer Branding).
Herausforderungen im Alltag begegnen
Eine klassische Befragung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat sich in verschiedensten Situationen im Arbeitsalltag von Unternehmen bewährt. Ob es um Missverständnisse in der Zusammenarbeit, ineffiziente Arbeit, hohe Fluktuation oder hohen Krankenstand geht – für Verbesserungen, die die Mitarbeitenden direkt oder indirekt betreffen, ist es sinnvoll, vorab herauszufinden, wie diese darüber denken und die Ursachen einschätzen.
Eine anonyme Befragung ermöglicht ehrliche Antworten, die viele Angestellte im persönlichen Gespräch nicht äußern würden, gerade wenn das Betriebsklima angespannt ist. Außerdem können alle Mitarbeitenden statt nur einiger ausgewählter Personen befragt werden – das verschafft ein besseres Gesamtbild und lässt auch diejenigen zu Wort kommen, die sich sonst eher still verhalten. Darüber hinaus vermittelt die Mitarbeiterbefragung den Beschäftigten Wertschätzung, da sie nach ihrer Meinung gefragt werden.
Krisen umgehen oder beheben
Durch diese Vorteile kann die klassische Mitarbeiterbefragung gut für das Krisenmanagement genutzt werden. Sowohl präventiv als auch dann, wenn in Ihrem Unternehmen Verbesserungspotenziale vorhanden sind. Basierend auf den Ergebnissen einer solchen Befragung können Maßnahmen entwickelt werden, um etwaige Missstände zu beheben. Diese haben den Vorteil, dass nicht intuitiv oder nach Bauchgefühl agiert wird, sondern sich das unternehmerische Handeln an der tatsächlichen bzw. empirisch ermittelten Situation orientiert.
Insider-Einblicke erhalten
Selbstverständlich ist eine klassische Mitarbeiterbefragung nicht nur für schlechte Zeiten gedacht, im Gegenteil: Eine regelmäßige Befragung, beispielsweise einmal jährlich, bietet die Gelegenheit, zukünftige Problemfelder frühzeitig zu identifizieren und gegenzusteuern. Die Sichtweise der angestellten Personen eines Unternehmens kann wichtige Erkenntnisse liefern und sollte daher auch genutzt werden.
Fazit
Eine klassische Mitarbeiterbefragung lohnt sich in vielen Situationen, unabhängig davon, ob es wirtschaftlich gerade gut oder weniger gut läuft. Nicht nur in Zeiten, in denen alles anders ist, wie beispielsweise der derzeitigen Corona-Pandemie, ist eine Mitarbeiterbefragung ein unverzichtbares Werkzeug. Durch sie erhalten Unternehmerinnen und Unternehmer einen ungeschminkten Einblick, wie es ihren Mitarbeitenden geht und wie sie eine aktuelle Situation einschätzen. Daraus können passende Maßnahmen abgeleitet und die Loyalität der Fachkräfte somit langfristig gesichert werden.
Case Studies zum Thema Mitarbeiterbefragung
- Online-Mitarbeiterbefragung – Fallstudie eines Herstellers für Outdoor-Artikel
- Hybride Mitarbeiterbefragung am Standort – Fallstudie aus der Industrie
- Internationale Mitarbeiterbefragung – Fallstudie aus dem Automotive-Bereich
- Mitarbeiterbefragung zur Standortverlagerung eines Industriekonzerns
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