Wie überzeuge ich meine/n Vorgesetze/n von der Notwendigkeit einer Mitarbeiterzufriedenheitsbefragung? Mitarbeitende werden oft als selbstverständlich wahrgenommen. Sie sind fachlich versiert, sorgen für reibungslose Abläufe und verwirklichen neue Konzepte. Wie wichtig die Angestellten eines Unternehmens tatsächlich sind, merken viele Führungskräfte oft erst spät. Um mögliche Krisensituationen zu vermeiden und die Beteiligung des Personals an den Entscheidungsprozessen zu verbessern und somit insgesamt das Betriebsklima zu verbessern, ist eine Befragung der Mitarbeitenden hilfreich. Wir geben Tipps, mit welchen Argumenten Sie Ihre/n Vorgesetzte/n von den Vorteilen einer Mitarbeiterzufriedenheitsumfrage überzeugen können.
Zeichen der Wertschätzung
Fast allen Menschen ist es wichtig, wahrgenommen zu werden. Ein freundliches Lächeln im Aufzug mit der kurzen Frage „Wie geht’s?“ ist für die meisten Mitarbeitenden aber nicht mehr als eine nette Geste und für eine gute Führungsbeziehung nicht ausreichend. Bei einer Befragung haben die Beschäftigten hingegen die Gelegenheit, ausführlich über ihre Arbeitssituation zu reflektieren und ihre Einschätzungen in geordneter Form weiterzugeben. Dadurch wird ihnen das Gefühl vermittelt, dass ihre Meinung ernst genommen wird.
Veränderungspotenzial erkennen
Gleichzeitig ist eine Befragung auch eine Chance zur Weiterentwicklung des Unternehmens. Mitarbeitende erkennen aufgrund ihres Arbeitsalltags häufig sehr früh, an welchen Stellen ein Prozess verändert werden könnte, um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen. Das kann zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen sein, der Umgang mit Veränderungen oder eine spezielle Regelung bei den Arbeitsbedingungen oder Arbeitszeiten. Durch diese Informationen zu Verbesserungspotenzialen können Vorgesetzte frühzeitig reagieren und langfristige Unternehmensentwicklungen in Gang setzen.
Wenn im Anschluss an eine solche Umfrage die Ergebnisse – und idealerweise daraus resultierende Maßnahmen – präsentiert werden, vermittelt dies Anerkennung für die Meinung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erhöht deren Zufriedenheit. Gesteigertes Wohlbefinden auf Mitarbeitendenseite stärkt sowohl die Bindung ans Unternehmen als auch die Arbeitsleistung.
(Vorbeugende) Maßnahme gegen Fachkräftemangel
Ob Sie und Ihre Führungskraft eine zunehmende Personal-Fluktuation nur befürchten oder ob Sie bereits unter Fachkräftemangel leiden: Eine Mitarbeiterzufriedenheitsumfrage kann auch hier Verbesserungen bewirken. Zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind loyaler gegenüber dem Unternehmen und haben weniger Gründe, selbiges zu wechseln. Gelegentlich reichen schon geringe Veränderungen aus, um die Freude an der Arbeit zu erhöhen oder das Klima am Arbeitsplatz zu verbessern.
Unternehmensinterner Vergleich
Nicht selten können Abteilungen voneinander lernen, beispielsweise wenn eine Abteilung schon vor Längerem eine Lösung für eine Herausforderung gefunden hat, mit der sich nun auch andere Abteilungen konfrontiert sehen. Eine Befragung kann zeigen, welche Abteilungen in welchen Bereichen punkten. Sie schafft so die Grundlage, dass sich andere Abteilungen hieran gezielt orientieren und verbessern können.
Individuelle Ausgestaltung
Ein wichtiges Argument ist auch, dass eine Mitarbeiterzufriedenheitsumfrage nicht immer gleich aussehen muss. Im Gegenteil: im Produktionsbereich eines Industrieunternehmens beispielsweise ergibt es viel mehr Sinn, etwa die physischen und psychosozialen Belastungsfaktoren aufgrund von Schichtarbeit abzufragen als den Wunsch nach Homeoffice. Je nach Fokus des Unternehmens und der Befragung können verschiedenste Fragen gestellt werden, die sich daran orientieren, welche Themen in der aktuellen Situation der Organisation relevant sind.
Ein Tipp: Nutzen Sie die Befragung zum Thema „Chancengleichheit am Arbeitsplatz“ und fördern sie durch zielgerichtete Maßnahmen langfristig die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Fazit
Mithilfe einer Zufriedenheitsbefragung der Mitarbeitenden können die Stärken und Schwächen eines Unternehmens evaluiert werden. Es heißt ja immer: Wissen ist Macht. Sobald Ihre Führungskraft die Verbesserungspotenziale kennt, kann sie gezielt faktenbasierte Maßnahmen ergreifen. Solcherart geförderte Mitarbeiterbindung zahlt sich auch langfristig aus, denn zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tragen zu einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung und damit zum Unternehmenserfolg bei.
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