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Immer mehr Unternehmen stehen vor der Herausforderung, große Datenmengen sinnvoll auszuwerten. Die Clusteranalyse bietet dafür einen praktischen Ansatz: Sie hilft, verborgene Strukturen sichtbar zu machen und Daten in klar unterscheidbare Gruppen zu ordnen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie die Methode funktioniert und wofür sie eingesetzt werden kann.

Hinweis: Erfahren Sie hier, wie wir Unternehmen mit Online-Feedback zu besseren Entscheidungen verhelfen.

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Das Wichtigste im Überblick:

  • Die Clusteranalyse ist ein Verfahren zur Strukturierung und Segmentierung von Daten.
  • Die Einteilung von Datensätzen in Gruppen basiert bei der Clusteranalyse auf Ähnlichkeiten.
  • Es existieren unterschiedliche Methoden einer Clusteranalyse (hierarchisch, partitionierend).
  • Clusteranalysen können in verschiedenen Anwendungsfällen (Marketing, Marktforschung, etc.) durchgeführt werden.
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Was ist eine Clusteranalyse?

Eine Clusteranalyse ist ein statistisches Verfahren, das Datenobjekte in Gruppen (Cluster) unterteilt, deren Mitglieder sich innerhalb eines Clusters ähneln, aber sich von Objekten in anderen Clustern unterscheiden. Sie wird verwendet, um Muster in großen Datenmengen zu erkennen und Daten zu segmentieren.

 

Abbildung eines Diagramms zur Veranschaulichung der Clusteranalyse

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Welche Methoden der Clusteranalyse gibt es?

Es gibt verschiedene Methoden der Clusteranalyse, die sich grob in hierarchische und nicht-hierarchische (partitionierende) Verfahren einteilen lassen. Innerhalb dieser Kategorien gibt es zahlreiche Algorithmen, die jeweils unterschiedliche Ansätze zur Gruppierung von Datenpunkten verfolgen.

 

Hierarchische und nicht-hierarchische Methoden der Clusteranalyse schematisch dargestellt

 

Hierarchische Methoden

Bei den hierarchischen Methoden der Clusteranalyse entstehen die Gruppen Schritt für Schritt. Das Ergebnis ist eine Baumstruktur, die man Dendrogramm nennt. Es gibt dabei zwei verschiedene Vorgehensweisen:

  • Agglomerative Methode: Jedes Objekt startet als eigene kleine Gruppe. Danach werden nach und nach die ähnlichsten Gruppen zusammengeführt, bis nur noch übergeordnete, größere Cluster übrigbleiben.
  • Divisive Methode: Alle Objekte beginnen in einer einzigen großen Gruppe, die anschließend Schritt für Schritt in kleinere Cluster aufgeteilt wird.

Der Vorteil dieser Methoden liegt darin, dass man den gesamten Prozess gut nachvollziehen kann. Das Dendrogramm zeigt dabei anschaulich, wie sich die Cluster bilden oder zerlegen.

 

Nicht-hierarchische (partionierende) Methoden

Bei den nicht-hierarchischen, auch partitionierenden Methoden, werden die Daten direkt in Gruppen eingeteilt. Entweder gibt man die gewünschte Anzahl an Clustern vor oder der Algorithmus erkennt die Gruppierungen automatisch. Typische Vorgehensweisen sind:

  • K-Means: Man legt vorher fest, wie viele Cluster entstehen sollen. Der Algorithmus ordnet die Objekte so, dass sie möglichst nah am Mittelpunkt ihrer Gruppe liegen.
  • DBSCAN: Hier werden Cluster automatisch nach der Dichte erkannt. Punkte, die zu weit abseits liegen, gelten als Ausreißer und werden keiner Gruppe zugeordnet.
  • CLARA: Diese Methode ist für sehr große Datensätze gedacht. Sie arbeitet mit Stichproben und kann so auch riesige Datenmengen effizient in Cluster einteilen.

Der Vorteil partitionierender Methoden liegt darin, dass sie oft schneller sind und auch bei großen Datenmengen eingesetzt werden können.

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Welche Voraussetzungen müssen für eine Clusteranalyse erfüllt sein?

Damit eine Clusteranalyse verlässliche Ergebnisse liefert, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Saubere Daten: Wenn in den Daten Verzerrungen stecken, etwa fehlende Angaben oder extreme Werte, die nicht zum Rest passen, kann das die Ergebnisse verfälschen. Solche Probleme sollten vor der Analyse behoben werden, indem die Daten bereinigt werden.
  • Standardisierung: Haben die Merkmale unterschiedliche Einheiten, zum Beispiel Alter in Jahren und Einkommen in Euro, muss man sie vorher angleichen. Ansonsten würde eine Zahl wie „50.000 Euro“ viel stärker ins Gewicht fallen als „50 Jahre“.
  • Relevante Merkmale: Für die Analyse sollten nur Daten genutzt werden, die wirklich zur Fragestellung passen. Unwichtige oder doppelte Informationen machen das Ergebnis unübersichtlich und weniger zuverlässig.

Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Clusteranalyse sinnvolle und aussagekräftige Ergebnisse liefert.

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Wie läuft eine typische Clusteranalyse ab?

Eine Clusteranalyse besteht aus mehreren Schritten, die aufeinander aufbauen:

  1. Wahl des Abstandsmaßes: Zuerst wird festgelegt, wie man die Ähnlichkeit zwischen den Objekten misst, zum Beispiel anhand der euklidischen Distanz (Abstand in einem Koordinatensystem).
  2. Auswahl des Verfahrens: Danach entscheidet man, ob ein hierarchisches oder ein nicht-hierarchisches Verfahren besser geeignet ist.
  3. Bestimmung der Clusteranzahl: Falls nötig, legt man fest, wie viele Gruppen entstehen sollen. Oft probiert man verschiedene Werte aus und bewertet die Qualität mit Kennzahlen wie dem Silhouettenwert.
  4. Durchführung der Analyse: Nun werden die Daten automatisch in Cluster eingeteilt.
  5. Interpretation der Ergebnisse: Zum Schluss wird analysiert, wodurch sich die Cluster unterscheiden und welche Muster oder Zielgruppen erkennbar sind. Erst dieser Schritt macht die Analyse praktisch nutzbar.
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Anwendungsbeispiele der Clusteranalyse

Die Clusteranalyse findet in vielen Bereichen Anwendung, in denen große Datenmengen sinnvoll gruppiert werden sollen. Besonders hilfreich ist sie, wenn versteckte Muster erkannt oder Zielgruppen gebildet werden sollen. Ob in der Marktforschung, im Marketing oder in der Psychologie: Überall dort, wo Ähnlichkeiten zwischen Personen, Einstellungen oder Verhaltensweisen aufgedeckt werden sollen, ist die Clusteranalyse ein wertvolles Werkzeug. Die folgenden Clusteranalyse-Beispiele zeigen, wie vielseitig sie eingesetzt werden kann.

 

Clusteranalyse in der Marktforschung

Ein typisches Beispiel für einen Bereich, in dem die Clusteranalyse angewendet wird, ist die Marktforschung. In der Marktforschung wird die Clusteranalyse häufig eingesetzt, um aus Kundenbefragungen verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen.

Anhand der Antworten auf Fragen zu Einstellungen, Bedürfnissen oder dem Kaufverhalten lassen sich Personen in ähnliche Gruppen einteilen, sogenannte Segmente. Diese Gruppen ähneln sich in bestimmten Merkmalen und unterscheiden sich gleichzeitig deutlich von anderen Clustern.

So können Unternehmen gezielter auf die Wünsche einzelner Kundengruppen eingehen, Produkte besser ausrichten oder passgenaue Kommunikationsstrategien entwickeln. Die Clusteranalyse macht aus rohen Umfragedaten also handfeste Entscheidungsgrundlagen.

 

Clusteranalyse im Marketing

Ein weiteres Clusteranalyse-Beispiel in der Praxis ist das Marketing. Hier spielt die Clusteranalyse eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, Werbung und Angebote individuell auf Zielgruppen zuzuschneiden. Nachdem mithilfe der Analyse verschiedene Kundengruppen identifiziert wurden, z.B. nach Kaufverhalten, Interessen oder demografischen Merkmalen, können diese Segmente gezielt angesprochen werden.

So erhalten beispielsweise preissensible Kundinnen und Kunden eher Rabattaktionen, während technikaffine Nutzerinnen und Nutzer mit Produktneuheiten angesprochen werden. Auch die Wahl der Kanäle lässt sich anpassen: Eine jüngere Zielgruppe erreicht man eher über Social Media, während andere besser auf E-Mail-Newsletter reagieren.

Durch diese Personalisierung von Marketingmaßnahmen steigt nicht nur die Relevanz der Inhalte für die Kundinnen und Kunden, sondern auch die Erfolgsquote von Kampagnen, sei es bei der Klickrate, der Conversion oder der Kundenbindung.

 

Clusteranalyse in der Psychologie

In der Psychologie wird die Clusteranalyse genutzt, um Menschen nach ihren Charaktereigenschaften, Einstellungen oder Verhaltensweisen in sinnvolle Gruppen einzuteilen. So lassen sich zum Beispiel Persönlichkeitstypen anhand von Fragebogendaten herausarbeiten oder verschiedene Stressbewältigungsstrategien clustern.

Die Methode hilft dabei, komplexe psychologische Muster besser zu verstehen, ohne vorher starre Kategorisierungen vorzugeben. Dadurch können Forscherinnen und Forscher unterschiedliche Typen oder Verhaltensprofile erkennen und gezielter untersuchen, etwa im Bereich der klinischen Psychologie, Persönlichkeitsforschung oder Pädagogik. Die gewonnenen Gruppen bilden eine Grundlage für weitere Analysen, individuelle Interventionen oder maßgeschneiderte Therapiekonzepte.

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Kundenbefragungen mit Rogator

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Erfahren Sie mehr: Kundenbefragungen für Unternehmen.

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Häufig gestellte Fragen zur Clusteranalyse

Im Marketingkotext kann eine Clusteranalyse beispielsweise dazu verwendet werden Zielgruppen zu definieren. Hierfür werden Kunden in Gruppen bzw. Cluster eingeteilt, die ähnliche Merkmale/ Einstellungen oder Verhaltensweisen aufweisen. Mit Hilfe der Erkenntnisse aus der Analyse können gezieltere und effektivere Marketingstrategien entwickelt werden.

Eine Clusteranalyse ist ein statistisches Verfahren, das der Gruppierung von z.B. Daten oder Personen dient. Daten oder Personen innerhalb einer Gruppe/ eines Clusters sind sich dabei ähnlicher als Daten/ Personen aus verschiedenen Clustern.

1) Festlegung der notwendigen Parameter (Stichwort Proximitätsmaß)

2) Festlegung des Cluster-Algorithmus

3) Festlegung der Zielzahl an Clustern, mit denen die Analyse durchgeführt werden soll

4) Durchführung der Clusteranalyse

5) Anzeigen der Ergebnisse z.B. in Streudiagrammen

Eine Clusteranalyse kann mittels hierarchischer und nicht-hierarchischer bzw. partitionierender Verfahren durchgeführt werden. Durch die Kombination von hierarchischen und partitionierenden Verfahren kann ein noch zuverlässigeres Ergebnis erzielt werden.

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Verfasst von Carina Römermann

Carina Römermann ist als ehemalige Marketing-Teamleitung bei der Rogator AG Expertin in allen Bereichen des strategischen Marketings. Durch ihr Marketingstudium mit den Schwerpunkten Marketing Management und Market Research sowie der jahrelangen Praxiserfahrung im Bereich Marktforschung bereichert sie unsere Blogbeiträge mit ihrem Fach- und Unternehmenswissen.

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