In heutigen digitalen Zeiten fällt es uns Menschen manchmal schwer, uns längere Zeit auf etwas zu konzentrieren. Es gibt jedoch Methoden, um uns dabei zu unterstützen, zum Beispiel Abwechslung. Wir kennen das von langen Vorträgen, bei denen es selbst dem interessantesten Thema gut tut, wenn es zwischendurch einen kurzen Scherz zur Auflockerung gibt.
Dieses Prinzip lässt sich auch auf Umfragen übertragen: Wenn bei einem Fragebogen nicht nur Anklick-Fragen, sondern zwischendrin ein spielerisches Element enthalten ist, erhöht das die Aufmerksamkeit und verstärkt die Motivation. Wir erklären im folgenden Beitrag, was der Fragetyp Card Sorting ist und warum er sich für solche Auflockerungen gut eignet.
Was ist Card Sorting?
Card Sorting bezeichnet das Prinzip, dass verschiedene Begriffe (= Cards) in thematische Gruppen sortiert werden (= Sorting). So wird getestet, welche Beziehungen zwischen verschiedenen Bereichen angenommen werden.
Während dieses Prinzip bei Aufgaben in der Schule eine klare „Richtig“- und „Falsch“-Zuweisung hat, geht es bei Befragungen beispielsweise darum, die Erwartungshaltung von Nutzerinnen und Nutzern herauszufinden – denn während ein Apfel eindeutig ein Obst und kein Gemüse ist, sind die Kontaktdaten einer Firma auf deren Website gleichermaßen unter den Kategorien „Service“ oder „Unternehmen“ denkbar. Mithilfe von Card Sorting kann evaluiert werden, in welcher Kategorie die Mehrheit der befragten Personen diesen Punkt vermuten würde und nachfolgend die Website an die Erwartungen der Kundschaft angepasst werden.
Anwendungsmöglichkeiten Card Sorting
Neben dem gerade aufgeführten Fall der Website-Optimierung gibt es noch weitere Gebiete, in denen der Einsatz von Card Sorting erfolgversprechend ist. Dies sind zum Beispiel Produkt- und Konzepttests, Produktvergleiche, Markenforschung, Wettbewerbsanalyse, Employer Branding oder Führungskräftefeedbacks.
Vorteile des Einsatzes von Card Sorting
Folgende Vorteile lassen sich beim Einsatz von Card Sorting beobachten:
- Gamification: Durch die Möglichkeit, die Karten selbst hin- und her zu ziehen, ist Interaktion möglich, und diese sorgt für Spaß und Abwechslung.
- Motivation: Ebenso wird durch diese Abwechslung die Motivation (wieder) gesteigert.
- Überblick: Durch die Sortierung der Begriffe können Teilnehmende ihr Ergebnis direkt sehen und ggf. auch nochmal anpassen.
- Intensive Beschäftigung: Durch das nochmalige Überdenken des Ergebnisses beschäftigen sich die Teilnehmenden sehr ausführlich mit der Frage, wodurch die Antwortqualität steigt.
- Nutzererlebnis: Zudem sorgt die übersichtliche Optik für eine gute Usability, da das Sortieren der Karten für die Teilnehmenden schnell und einfach umzusetzen ist.
Einbau von Card Sorting in Ihr Umfrage-Projekt
Falls Sie bereits die Befragungssoftware G3plus von Rogator nutzen, empfehlen wir Ihnen das Online-Seminar „Card Sorting und Drag & Drop“, in dem unser Kollege Frank Kapfenberger die Programmierung anhand eines praktischen Beispiels demonstriert. Wenn Sie hierbei Unterstützung benötigen oder noch unsicher sind, ob Card Sorting zu Ihrer Befragung passt, freuen wir uns über Ihre Nachricht.
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Fazit
Es ist also erfolgversprechend, Umfragen aufzulockern. Wie bei vielen Methoden gilt auch hier, dass die Menge entscheidend ist – wenn zu viel Card Sorting verwendet wird oder es bei ungeeigneten Fragestellungen zum Einsatz kommt, besteht die Gefahr, dass sich der positive Effekt ins Gegenteil verkehrt. Es hat sich daher bewährt, Card Sorting nur für die gelegentliche Auflockerung und bei entsprechender Fragestellung zu verwenden.
Zur gelegentlichen Auflockerung ist Card Sorting jedoch ein probates Mittel, denn wir alle kennen das Gefühl von sinkender Motivation, je länger etwas dauert. Eine kleine Abwechslung ist daher gerade bei längeren Befragungen sinnvoll – insbesondere, da sie ebenso hochwertige Erkenntnisse liefert wie andere Fragetypen. Card Sorting ist zudem inhaltlich flexibel und kann sowohl im Bereich Customer Feedback als auch im Bereich Employee Feedback eingesetzt werden.
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Verfasst von Hanna Hartberger
Hanna Hartberger ist eine vielseitige Allrounderin, die sich in fast allen Bereichen rund um Customer Feedback, Employee Feedback und Software auskennt. Durch ihre jahrelange Erfahrung im Texte schreiben ist es ihr ein besonderes Anliegen, auch komplexe Fachthemen leicht verständlich und interessant zu vermitteln.
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