Eine Pauschalantwort ist hier natürlich nicht möglich – zu vielfältig sind die individuellen Gegebenheiten und Ziele eines Unternehmens. Selbstverständlich gibt es aber konkrete Anhaltspunkte, die in der Berechnung jeder Umfrage unter der Mitarbeiterschaft berücksichtigt werden sollten.
Kosten für Befragung und Auswertung
Augenscheinlich sind folgende Kostentreiber:
- Anzahl der Mitarbeiter/Unternehmensgröße
Je mehr Kollegen (möglicherweise auch im Außendienst und über verschiedene Standorte hinweg) befragt werden sollen, desto höher ist wiederum der Aufwand im Ausspielen und Auswerten der Umfrage.
- Anzahl der Fragen
Die Entwicklung des Fragebogens ist äußerst komplex. Nach dem Sammeln der in der Umfrage zu behandelnden Themenfelder steht die Ausformulierung der Fragen und die Wahl der Fragetypen an, die gewährleisten müssen, dass der Inhalt korrekt verstanden und bearbeitet wird und die Befragung somit ihren Zweck überhaupt erfüllen kann. Je umfangreicher der Fragebogen, desto kostenintensiver die Mitarbeiterbefragung.
Auch die Art der Durchführung spielt eine wesentliche Rolle in der Kostenkalkulation. Ist die Umfrage rein onlinebasiert und wird z. B. durch E-Mails promotet, ist der Aufwand natürlich deutlich geringer als bei bedrucktem Papier – dieses wiederum macht auch die Auswertung sehr viel aufwendiger.
- Mehrsprachigkeit des Befragungstools
Wird die Umfrage lediglich in einer Sprache angeboten? Oder sollen beispielsweise Konzern- und eine davon abweichende Landessprache berücksichtigt werden? Jede Übersetzung muss im Budget sorgfältig kalkuliert werden.
- Detailtiefe und Komplexität der Auswertung
Auch die Ansprüche an die Auswertung können erheblich variieren. Je nach Anzahl der Berichte, die erzeugt werden sollen, dem Definieren von Benchmarks oder auch dem Einbeziehen von Vorwellenvergleichen muss viel oder wenig (auch finanzieller) Aufwand betrieben werden.
- Projektdauer/Anzahl der Erhebungen
Schließlich liegt auf der Hand: Je länger das Befragungsprojekt dauert und je häufiger Befragungen ausgespielt werden, desto kostenintensiver wird die Mitarbeiterbefragung.
Interner Aufwand
Neben diesen offensichtlich „handfesten“ Faktoren ist ebenso der interne Aufwand zu berücksichtigen:
- Einpassen in die Unternehmensstrategie
Eine Umfrage „von der Stange“ wird sicherlich auch interessante Ergebnisse liefern; wesentlich ist aber eine Verflechtung der Befragung – sowie ihrem Inhalt und Zielen – mit der Unternehmensstrategie. Nur so wird sie wirklich zweckdienlich und ist ihr Investment wert.
Ein elementarer Punkt ist die interne Kommunikation rund um die Mitarbeiterbefragung – von der Ankündigung bis zum Vorstellen der Ergebnisse und Veränderungsmaßnahmen. Damit die Erhebung den gewünschten Wert hat, muss ein hohes Commitment aller Beteiligten geschaffen werden.
- Schaffung von internen/technischen Strukturen bei Terminalbefragungen u. Ä.
Sollen oder müssen neben der Möglichkeit, die Umfrage online am eigenen Desktop auszufüllen, z. B. für Mitarbeiter aus der Fertigung, die keinen eigenen Rechnerzugriff haben, Terminals aufgestellt werden, muss dies in der (Kosten-)Planung unbedingt bedacht werden.
- Follow-up
Nach der Umfrage geht es sozusagen erst richtig los: Nun werden basierend auf den Ergebnissen u. a. Maßnahmen entwickelt, Strategien verändert, Workshops ausgerichtet, praktische Gegebenheiten umstrukturiert und schließlich die Erfolge kontrolliert. Diese Veränderungen erfordern im Zweifelsfalle das größte Investment.
Fazit
Die Kosten für eine Mitarbeiterbefragung liegen auf vielen Ebenen und müssen ganz individuell betrachtet und kalkuliert werden. Sehr wichtig ist, den finanziellen wie organisatorischen Aufwand für eine maßgeschneiderte Befragung nicht zu scheuen – nur so lohnt sich das Investment wirklich und ist dem langfristigen Unternehmenserfolg dienlich.
Referenzprojekt zum Nachlesen
Erfahren Sie mehr zur Mitarbeiterbefragung in unserer Case Study ,,Online-Mitarbeiterbefragung“.
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Verfasst von Carina Römermann
Carina Römermann ist als ehemalige Marketing-Teamleitung bei der Rogator AG Expertin in allen Bereichen des strategischen Marketings. Durch ihr Marketingstudium mit den Schwerpunkten Marketing Management und Market Research sowie der jahrelangen Praxiserfahrung im Bereich Marktforschung bereichert sie unsere Blogbeiträge mit ihrem Fach- und Unternehmenswissen.
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