Einsatz von Fragetypen in Online-Umfragen
Bei der Ausarbeitung einer Kundenbefragung kann auf viele verschiedene Fragetypen zurückgegriffen werden. Welche schließlich zum Einsatz kommen, hängt von den Einsichten ab, die die Umfrage zutage bringen soll. Und dies wiederum ist dadurch bedingt, welches Ziel für die Befragung definiert wurde. Grundsätzlich gilt für alle Fragetypen: Abwechslung ist gewünscht, aber kein buntes Durcheinander! Jeder Fragetyp soll das Ziel erfüllen, den Teilnehmer zum wahrheitsgemäßen Ausfüllen zu motivieren und damit dem Forscher wertvolle Einblicke in das Denken der Befragten zu schenken. Je nach Frageinhalt und Intention ist ein anderer Typus sinnvoll.
Weiter unten auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht sämtlicher Fragtypen inklusive kurzer Erläuterung, Anwendungstipps und Beispielen.

Demo-Fragebogen
Testen Sie verschiedene interaktive Fragetypen!
Lernen Sie in unserem interaktiven Demo-Fragebogen „G3plus-Showroom“ unterschiedliche Fragetypen sowie diverse multimediale Möglichkeiten zur Einbindung von Content kennen.
Sie können sich hier eine Vielzahl an Befragungsvarianten anzeigen lassen und diese individuell testen. Wir erweitern unsere Demo-Fragetypen kontinuierlich und präsentieren Ihnen in unserem Demo-Fragebogen eine Auswahl der interaktiven Fragetypen und Möglichkeiten, die Sie mit unserer Befragungssoftware G3plus realisieren können.
Diverse Fragetypen
Grundsätzlich lässt sich zwischen offenen und geschlossenen Fragen unterscheiden.
Offene Frage
Dies ist ein Fragetyp, der per Freitextfeld Raum für völlig freie Antwortmöglichkeiten bietet. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Sie können damit potenziell jegliche Einschätzungen, Gedanken und Vorschläge sammeln, die Ihrer Zielgruppe wichtig sind, und damit auch Antworten, an die Sie beim Erstellen der Umfrage noch gar nicht dachten. Dies hat allerdings einen erhöhten Aufwand bei der Auswertung zur Folge. Insofern ist eine offene Frage für eine große Teilnehmerzahl nur bedingt geeignet, zumal dabei auch eine hohe Bereitschaft zum Formulieren eines individuellen Textes vorausgesetzt werden muss. Klassischerweise folgt aber häufig am Ende einer Umfrage noch die (optionale) Möglichkeit der Texteingabe, um Aspekte aufzugreifen, die der Kunde auf den Seiten vorher gegebenenfalls vermisste.
Beispiel: „Welche Informationen fehlen Ihnen auf unseren Produktseiten?“
Geschlossene Frage
Geschlossene Fragen eignen sich aufgrund der vorgegebenen Antwortalternativen und ihrer deshalb einfachen Auswertbarkeit und Vergleichbarkeit gut für große Teilnehmergruppen. Hierbei gibt es diverse Typen, die sich jeweils für bestimmte Fragestellungen eignen.

- Einfachauswahl
Die Einfachauswahl ist die simpelste aller Fragemöglichkeiten: Der Teilnehmer kann nur eine einzige von mehreren vorgegebenen Antworten wählen. Klickt er eine zweite Antwort an, wird die zuerst ausgewählte Antwort deaktiviert. Oft schließt eine Antwortoption die andere aus, wie etwa bei der Frage nach dem Geschlecht. Voraussetzung für die Einfachauswahl: Alle Antworten unterscheiden sich eindeutig voneinander, sind also inhaltlich überschneidungsfrei.
Beispiel: „Haben Sie unser Produkt schon einmal gekauft?“
- Dropdown-Feld
Das Dropdown-Feld ermöglicht wie die Einfachauswahl nur eine Antwort. Der Teilnehmer muss die Antworten allerdings vorher ausklappen. Dies spart gegenüber der Einfachauswahl Platz auf dem Bildschirm. Ein Nachteil: Der Nutzer wird bei langen Listen, die er nach unten scrollen muss, die zuerst sichtbaren Antworten tendenziell bevorzugen. Dadurch kann das Ergebnis verfälscht werden. Daher sollten Dropdown-Felder nur kurze Listen beinhalten. Gut geeignet ist das Dropdown-Feld vor allem für Fragen, mit denen eindeutige und leicht zu beantwortende Fakten abgefragt werden, bei denen der Teilnehmer die Antwort also bereits kennt, bevor er die angebotenen Antwortmöglichkeiten sieht.
Beispiel: „In welchem Bundesland wohnen Sie?“
- Mehrfachauswahl
Bei diesem Fragetyp darf der Teilnehmer mehrere Antworten auswählen. Der Ersteller des Fragebogens legt vorab fest, ob dabei beliebig viele oder nur eine bestimmte Anzahl erlaubt sind. Zusätzlich wird meist eine Ausweichkategorie wie „weiß nicht“ oder „keine der genannten“ hinzugefügt.
Beispiel: „In welchem der folgenden Läden haben Sie unser Produkt schon einmal gekauft?“

- Matrixfrage / Ratingfrage
Eine Matrix- oder auch Tabellenfrage ist die übersichtlichste Variante, wenn im Rahmen eines Themengebiets gleich mehrere Aspekte auf einer einheitlichen Skala abgefragt werden sollen. Verschiedene inhaltlich zusammenhängende Fragen werden hier nach demselben Schema beantwortet. Somit muss der Teilnehmer sich nicht bei jeder Frage auf einen neuen Typus einstellen. Geeignet ist eine Matrixfrage beispielsweise, um das Ausmaß der Zufriedenheit, einer Wahrscheinlichkeit oder der Zustimmung auf einer Skala abzubilden. Die Skala beinhaltet üblicherweise fünf bis elf abgestufte Antwortmöglichkeiten – zum Beispiel von „sehr zufrieden“ bis „gar nicht zufrieden“. Eine besondere Form der Matrixfrage ist die Doppelmatrix.
Beispiel: „Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie unser Produkt im kommenden Monat kaufen werden?“ – „sehr wahrscheinlich“ – „höchst unwahrscheinlich“
- Schieberegler / Slider
Der Schieberegler entspricht im Grunde einer Matrixfrage mit vielen und direkt nebeneinander platzierten Buttons und einer Beschriftung auf der linken und rechten Seite. Der Schieberegler wird gerne dann in Online-Befragungen verwendet, wenn ein optisch ansprechendes und spielerisches Element in den Frageprozess eingebracht werden soll. Ein Slider ist auch dazu geeignet, Meinungen abzubilden, die sich nicht unbedingt in eine relativ kleine Anzahl von Stufen unterteilen lassen, sondern eher ein Kontinuum darstellen.
Beispiel: „Wie stark fühlen Sie sich von Produkt X angesprochen?“ – „stark angesprochen“ – „überhaupt nicht angesprochen“
- Rankingfrage / Rangvergabe
Mit Hilfe einer Rankingfrage werden Bewertungsobjekte vom Teilnehmer in der von ihm gewünschten Reihenfolge angeordnet. Je nach zugehöriger Frage kann die Anordnung nach Zufriedenheit, Wichtigkeit, Attraktivität oder nach einem anderen Bewertungskriterium erfolgen. Im Unterschied zur sogenannten Ratingfrage – zum Beispiel in Form einer Matrixfrage mit Skala – kann bei einem Ranking zwei Objekten in der Regel nicht dieselbe Position zugeordnet werden, was einen Nachteil dieses Fragetyps darstellt, der methodisch abgewogen werden muss. Rankingfragen werden aber häufig gerade dann vorgezogen, wenn vermieden werden soll, dass allzu gleichförmige Bewertungen abgegeben werden.
Beispiel: „Wie wichtig sind für Sie die folgenden Eigenschaften unseres Produktes? Bitte ordnen Sie die Aspekte in der Reihenfolge der Wichtigkeit an.“ – „Marke, Preis, Qualität, Packungsgröße, Nachhaltigkeit, Verpackungsdesign“
- Multimatrixfrage
Die Multimatrix ist dann geeignet, wenn verschiedenen Bewertungsobjekten (wie zum Beispiel Automarken) Eigenschaften zugeschrieben werden können, von denen jedes Objekt mehrere erfüllen kann. Die Multimatrix ersetzt somit mehrere, gleichförmige Mehrfachauswahl-Fragen, die man ansonsten einzeln nacheinander stellen müsste. Eine oder mehrere Spalten können dabei als exklusive „Ausweichkategorie“ definiert werden.
Beispiel: „Welche der folgenden Eigenschaften würden Sie den folgenden Automarken zuordnen?“ – „Audi, Mercedes, BMW, VW, Opel“ – „Dynamik, Haltbarkeit, Image, Fahrspaß, Sparsamkeit, Sicherheit, keine der genannten Eigenschaften“
- Konstantsummen-Frage / Punktevergabe
Bei der Konstantsummen-Frage muss der Teilnehmer eine feste Anzahl von Punkten auf die eingeblendeten Items verteilen, um diese nach seinen Vorstellungen zu gewichten oder die Verteilung einer Häufigkeit in Absolut- oder Prozentwerten anzugeben. Klassisch ist das Zuordnen von Prozentzahlen zu den Antworten, deren Summe dann insgesamt genau 100 ergeben muss, was technisch kontrolliert wird. Konstantsummen-Fragen sind allerdings meist recht arbeitsaufwändig für die Teilnehmer, und zwar wegen des hohen kognitiven Aufwands sowie der meist notwendigen Zahleneingabe per Tastatur.
Beispiel: „Wie verteilen Sie Ihre Reisen des letzten Jahres auf folgende Anlässe?“ – „Pendlerreisen, Private Reisen, Geschäftlich bedingte Reisen“ – Angaben jeweils in Prozent

Fragetypen – Ein gelungener Mix
Es gibt viele unterschiedliche Fragetypen, die je nach Inhalt und Komplexität der Fragen zum Einsatz kommen. Wie oben bereits angedeutet, sollte man unbedingt beachten, dass zu häufige Wechsel der Fragetypen innerhalb eines Fragebogens anstrengend für die Befragten sind und deren Motivation schwächen können.
Eine ausgewogene, durchdachte und zielführende Mischung aus mehreren Fragetypen ist die beste Lösung für das Unternehmen wie für die Befragten.
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Die richtigen Fragetypen für Ihre Umfrage
Welche Fragetypen sind die richtigen für Ihre Umfrage? Wie schaffen Sie den perfekten Mix der verschiedenen Fragetypen?
Rogator berät Sie gerne bei diesen und vielen weiteren Fragen, die Sie zu den Themen Fragetypen und Fragebögen haben.