Diversität und gelebte Gleichstellung bilden einen echten Mehrwert für die Wirtschaft, indem (unter anderem) vielfältigere Perspektiven entstehen und gleichzeitig der Fachkräftemangel reduziert werden kann – was vor einigen Jahrzehnten noch gewagte Thesen gewesen wären, ist heutzutage weitgehend gesellschaftlicher Konsens. Es ist an der Zeit, dass sich Unternehmen dieses Themenkomplexes annehmen und Chancengleichheit in ihren Betrieben aktiv fördern.
Hierfür gilt es zu allererst zu messen, wo man als Unternehmen steht. Als Ausgangspunkt hierfür bietet sich daher eine Befragung aller Mitarbeitenden an, um den Status Quo zu evaluieren und eventuell vorhandene Defizite zu beleuchten. Doch wie können Sie die Befragung so gestalten, dass Ihre Umfrage zum Thema Gleichstellung ein Erfolg wird? Diese Frage beantworten wir im folgenden Beitrag.
Organisatorische Erfolgsfaktoren
Gleichstellung und Chancengleichheit sind sensible Themen. Es ist sinnvoll, dies insbesondere bei den folgenden Aspekten zu berücksichtigen:
- Einbeziehung aller Mitarbeitenden
Gerade, wenn es um Gleichstellung geht, ist es sinnvoll, alle Mitarbeitenden zu befragen und bspw. nicht nur Frauen, wie manche Auftraggeberinnen und -geber es vorschlagen. Dies zeigt, dass es Ihnen wichtig ist, ein wirklich umfassendes Meinungsbild zu erhalten.
Bei einer Befragung zur Chancengleichheit ist ein ehrliches, mitunter sogar sehr kritisches Feedback essenziell. Um dieses zu gewinnen, müssen die Teilnehmenden absolut davon überzeugt sein, dass niemand ihre Identität nachvollziehen kann und sie somit keine negativen Folgen zu erwarten haben. Am besten gelingt dies durch die Zusammenarbeit mit einem externen Partner, der die Antworten bzw. alle erhobenen Daten der Umfrage verwaltet und nur die aggregierten Ergebnisse an das Unternehmen weiterleitet. Und: Kommunizieren Sie das auch Ihren Mitarbeitenden!
Bereitschaft zur Veränderung
Eine Befragung zur Gleichstellung sollte immer nur als erster Schritt eines gewünschten und geplanten Veränderungsprozesses betrachtet werden. Denn Umfragen sind insbesondere dann erfolgsversprechend, wenn die Aspekte, die darin erfragt werden, im späteren Unternehmensalltag auch tatsächlich angegangen werden. Hierbei ist Folgendes wichtig:
- Transparenz
Die Ergebnisse der Befragung und Ihr Umgang damit sollten unbedingt transparent begleitet werden. Wenn Mitarbeitende beobachten können, wie ihre Veränderungsvorschläge zumindest geprüft und kommentiert und im besten Falle auch umgesetzt werden, wirkt das enorm motivierend.
- Wiederholung
Um valide nachzuprüfen, ob etwaige Anpassungen erfolgreich waren, ist ein regelmäßiger Wiederholungszyklus der Befragung anzuraten. Denn Unternehmenskultur wandelt sich schnell, und es ist essenziell, Veränderungen früh wahrzunehmen und ggf. gegenzusteuern.
- Offenheit für unerwartete Ergebnisse
Dass sich Eigen- und Fremdwahrnehmung gelegentlich unterscheiden, ist nichts Neues. Gerade beim Thema Gleichstellung sollte jedoch das Bewusstsein vorhanden sein, dass im Rahmen einer Befragung möglicherweise Aspekte angesprochen werden, die bisher niemand aus der Führungsriege als problematisch erachtet hat. Seien Sie offen dafür! Wenn dies der Fall sein sollte, ist das auch ein Indiz dafür, dass das Vertrauen in die Anonymität der Umfrage erfolgreich aufgebaut wurde – und vor allem die Chance, wichtige Veränderungen einzuleiten.
Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung
- Kommunikation
Befragungen benötigen grundsätzlich immer eine sorgfältige kommunikative Begleitung, welche die Hintergründe und die Vorgehensweise erklärt. Gerade bei Umfragen zur Gleichstellung ist dies besonders entscheidend – aufgrund der bereits angesprochenen Sensibilität des Themas ist es wichtig, möglichst viele Mitarbeitende von der Teilnahme zu überzeugen, das Vertrauen in die Anonymität der Befragung herzustellen und aufrecht zu erhalten.
- Präzise und konkrete Fragen
Die Formulierung geeigneter Fragen sollte sorgfältig angegangen werden, damit sie von allen Befragten auf dieselbe Art und Weise verstanden werden. Gerade Begriffe wie Gleichbehandlung oder Diskriminierung werden häufig unterschiedlich interpretiert – es kann dabei auch sinnvoll sein, ganz konkret auf bestimmte Situationen wie Meetings, Zuteilung von Tätigkeiten oder Gehaltsverhandlungen einzugehen.
Externer Partner gesucht?
Wenn Sie einen Partner für die Umsetzung einer solchen Befragung zur Chancengleichheit suchen, der zudem in der Lage ist, die Anonymität der Umfrage zu gewährleisten, steht Ihnen Rogator gerne zur Seite. Mithilfe unseres Gleichstellungs-Barometers können Sie herausfinden, wie Ihre Mitarbeitenden die Chancengleichheit in Ihrem Unternehmen einschätzen, und erhalten eine valide Datenbasis für zukünftige Entscheidungen.
Fazit
Damit eine Befragung zur Gleichstellung in Unternehmen erfolgsversprechend ist, benötigt sie sorgfältige Vorbereitung: Die technische Umsetzung bezüglich Anonymität und Datenschutz ist abzuklären, die (Vorab-)Kommunikation sollte gut überlegt sein und selbstverständlich auch die Fragen selbst müssen stimmen. Der mitunter wichtigste Faktor ist aber die Bereitschaft der Unternehmensführung für Veränderungen, denn es können auch unerwartete Ergebnisse auftreten. Aber gerade deshalb lohnt sich eine solche Befragung, die echte Meinungen erhebt und nicht nüchterne KPIs. Nur auf diese Weise können konkrete Verbesserungspotenziale aufgedeckt werden.
Vortrag zum Thema internationale Mitarbeiterbefragung
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Referenzprojekte zum Nachlesen
Erfahren Sie mehr zum Thema internationale Mitarbeiterbefragung in unseren Case Studies:
- Internationale Mitarbeiterbefragung – Fallstudie aus dem Automotive-Bereich
- Online-Mitarbeiterbefragung – Fallstudie eines Herstellers für Outdoor-Artikel
- Hybride Mitarbeiterbefragung am Standort – Fallstudie aus der Industrie