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In einem dynamischen Wettbewerbsumfeld ist es für Unternehmen entscheidend, den Überblick über ihre Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsfelder zu behalten. Die Portfolioanalyse liefert hierfür eine strukturierte Grundlage: Sie hilft, Stärken und Schwächen im Unternehmensportfolio zu erkennen, Prioritäten zu setzen und fundierte strategische Entscheidungen zu treffen. Als eines der wichtigsten Instrumente zur Unternehmenssteuerung wird sie zur Ressourcenverteilung, Investitionsplanung oder Marktpositionierung eingesetzt.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie die Methode funktioniert, welche Modelle es gibt, welche Chancen und Grenzen sie mit sich bringt und wie sie sich auch auf Kundenportfolios anwenden lässt.

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Das Wichtigste im Überblick:

  • Eine Portfolioanalyse ist ein Instrument der strategischen Unternehmensplanung.
  • Sie analysiert, priorisiert und leitet Handlungsempfehlungen für Geschäftseinheiten oder Produkte ab.
  • Eine Portfolioanalyse verdeutlicht Marktveränderungen und die Wettbewerbslage.
  • Vier-Felder-Matrix zur Analyse der Stärken und Schwächen eines Portfolios: Question Marks, Stars, Cash Cows, Poor Dogs.
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Was ist eine Portfolioanalyse? - eine Definition

Die Portfolioanalyse ist ein strategisches Planungsinstrument, mit dem Unternehmen ihre Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsbereiche systematisch bewerten. Sie dient dazu, Stärken und Schwächen im Gesamtportfolio zu erkennen, Prioritäten zu setzen und fundierte Entscheidungen über Investitionen, Desinvestitionen oder Weiterentwicklungen zu treffen. Typische Einsatzgebiete sind Marketing, Produktmanagement und strategische Unternehmensplanung.

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Was sind die Ziele der Portfolioanalyse?

Die Portfolioanalyse verfolgt das Ziel, strategische Entscheidungen zu unterstützen. Sie hilft dabei, Ressourcen gezielt einzusetzen, Wachstumspotenziale zu erkennen, Risiken zu minimieren und das Gleichgewicht zwischen verschiedenen Geschäftsbereichen oder Produkten herzustellen. So lassen sich Investitionen effektiv steuern und die Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern.

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Die bekanntesten Modelle der Portfolioanalyse

Zu den bekanntesten Modellen der Portfolioanalyse zählen die BCG-Matrix, die McKinsey-Matrix und (als Ergänzung im weiteren Sinne) die Ansoff-Matrix. Die BCG-Matrix bewertet Geschäftseinheiten nach Marktwachstum und Marktanteil, die McKinsey-Matrix verwendet mehrere Faktoren für eine differenziertere Analyse. Die Ansoff-Matrix ergänzt klassische Portfolioanalysen und zeigt strategische Optionen zur Markterschließung auf. Sie wird häufig im Kontext strategischer Planung und Marktforschung eingesetzt.

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Analysieren Sie Ihr Kundenportfolio mit Rogator

Führen Sie mit Rogator Kundenbefragungen durch und erhalten Sie wertvolle Erkenntnisse über Ihr Kundenportfolio.

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Die Boston Consulting Group 4-Felder-Matrix

Die BCG-Matrix ist das bekannteste Modell der Portfolioanalyse und wird vor allem zur Bewertung von Produkten oder Geschäftseinheiten in Bezug auf deren Marktattraktivität eingesetzt. Sie hilft Unternehmen, Investitionsentscheidungen zu treffen und das Portfolio strategisch auszurichten.

Die Matrix teilt Produkte in vier Kategorien ein:

  • Stars: Hoher Marktanteil in einem wachsenden Markt. Investitionen lohnen sich.
  • Cash Cows: Hoher Marktanteil in einem stagnierenden Markt. Generieren stabile Einnahmen.
  • Question Marks: Geringer Marktanteil in einem wachsenden Markt. Investitionen sind risikobehaftet.
  • Poor Dogs: Geringer Marktanteil in einem stagnierenden Markt. Wenig Zukunftspotenzial, häufig Desinvestition.
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Beispiel einer BCG-Portfolioanalyse

Ein anschauliches Portfolioanalyse-Beispiel für die Anwendung der BCG-Matrix bietet der Technologiekonzern Apple.

 

Anwendung der BCG-Matrix am Beispiel von Apple Produkten

 

Das iPhone lässt sich als typischer Star einordnen: Es verfügt über einen hohen Marktanteil in einem wachsenden Marktsegment und ist für das Unternehmen ein zentraler Wachstumstreiber.

Die MacBooks zählen zu den Cash Cows. Sie sind fest etabliert, erzielen stabile Umsätze und finanzieren durch ihre Erträge andere Unternehmensbereiche.

Die neu eingeführte Apple Vision Pro kann als Question Mark betrachtet werden: Sie ist in einem noch jungen Markt positioniert. Das Potenzial ist groß – der Markterfolg jedoch noch ungewiss.

Ein klassisches Poor Dog ist hingegen der iPod, der aufgrund sinkender Nachfrage und technologischer Ablösung kaum noch strategische Relevanz besitzt und inzwischen weitgehend vom Markt verschwunden ist.

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Strategien der Portfolioanalyse

Auf Basis der Einordnung in die vier Felder der BCG-Matrix lassen sich unterschiedliche strategische Handlungsempfehlungen ableiten. Die wichtigsten Normstrategien im Überblick:

  • Abschöpfungsstrategie: Wird häufig bei Cash Cows angewendet. Ziel ist es, möglichst hohe Gewinne abzuschöpfen, ohne größere Investitionen zu tätigen. Die Erträge finanzieren andere Bereiche.
  • Desinvestitionsstrategie: Typisch für Poor Dogs. Produkte oder Geschäftsbereiche mit geringen Erfolgsaussichten werden vom Markt genommen, um Ressourcen freizusetzen.
  • Investitionsstrategie: Vor allem bei Stars und ausgewählten Question Marks sinnvoll. Hier wird gezielt investiert, um Marktanteile zu sichern oder auszubauen und zukünftiges Wachstum zu fördern.
  • Selektionsstrategie: Wird bei Question Marks angewendet. Es erfolgt eine genaue Analyse, ob eine Investition lohnenswert ist – je nach Ergebnis wird entweder investiert oder desinvestiert.
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Weitere Modelle der Portfolioanalyse

Neben der klassischen BCG-Matrix haben sich weitere Modelle etabliert, die Unternehmen bei strategischen Entscheidungen unterstützen. Die McKinsey 9-Felder-Matrix ermöglicht eine differenzierte Bewertung bestehender Geschäftseinheiten anhand qualitativer und quantitativer Kriterien. Die Ansoff-Matrix hingegen zeigt konkrete Strategien für künftiges Wachstum auf, etwa durch neue Märkte oder Produkte. Beide Modelle ergänzen die BCG-Matrix sinnvoll und bieten wertvolle Impulse für die strategische Unternehmensplanung.

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McKinsey 9-Felder-Matrix

Die McKinsey-Matrix ist ein weiterentwickeltes Portfolioanalyse-Modell, das vor allem für die strategische Bewertung von Geschäftseinheiten großer Unternehmen eingesetzt wird. Sie berücksichtigt zwei Dimensionen: die Marktattraktivität und die Wettbewerbsstärke des Unternehmens. Statt vier Felder wie bei der BCG-Matrix teilt sie das Portfolio in neun Felder ein und ermöglicht so eine deutlich differenziertere Analyse. Anders als die BCG-Matrix, die sich auf Marktanteil und Marktwachstum konzentriert, fließen in die McKinsey-Matrix qualitative und quantitative Faktoren wie Marktvolumen, Kundenloyalität, technologische Kompetenz oder Markteintrittsbarrieren mit ein. Dadurch eignet sie sich besonders für komplexere Entscheidungen und langfristige strategische Planungen.

 

Ansoff-Matrix

 

Unterschiedliche Ausprägungen der Ansoff-Matrix und deren Bedeutung für Wachstumsstrategien

 

Die Ansoff-Matrix ist ein strategisches Instrument zur Entwicklung von Wachstumsstrategien. Sie hilft Unternehmen dabei, systematisch zu entscheiden, wie neue Märkte erschlossen oder bestehende Produkte weiterentwickelt werden sollen. Die Matrix unterscheidet vier Strategien: Marktdurchdringung, Marktentwicklung, Produktentwicklung und Diversifikation. Sie ergänzt klassische Portfolioanalysen vor allem im Marketing und in der strategischen Planung eingesetzt, wenn es um Wachstum und Expansion geht. Im Unterschied zur BCG-Matrix bewertet die Ansoff-Matrix keine bestehenden Geschäftseinheiten oder Produkte nach ihrer Marktposition, sondern zeigt konkrete Wege zur strategischen Weiterentwicklung auf. Damit eignet sie sich besonders zur Planung künftiger Aktivitäten, während die BCG-Matrix eher der Portfolioanalyse dient.

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Vor- und Nachteile der Portfolioanalyse

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Vorteile der Portfolioanalyse Nachteile der Portfolioanalyse
Ein zentraler Vorteil der Portfolioanalyse liegt in ihrer Übersichtlichkeit: Sie stellt komplexe Zusammenhänge visuell dar und erleichtert so strategische Entscheidungen. Unternehmen können auf einen Blick erkennen, welche Produkte oder Geschäftsbereiche Potenzial haben, wo Investitionen sinnvoll sind und wo Risiken bestehen. Trotz ihrer Vorteile ist die Portfolioanalyse kein Allheilmittel. Ein Nachteil besteht in der starken Vereinfachung komplexer Marktsituationen. Viele Modelle – etwa die BCG-Matrix – basieren auf wenigen Faktoren und lassen wichtige Einflussgrößen außen vor, was zu verzerrten Ergebnissen führen kann.
Zudem unterstützt die Portfolioanalyse die Ressourcenverteilung. Sie hilft dabei, Budgets gezielt dort einzusetzen, wo sie den größten Nutzen bringen, sei es für Wachstum, Absicherung oder Effizienzsteigerung. Damit fördert sie eine strukturierte und faktenbasierte Strategieentwicklung. Außerdem ist die Analyse stark abhängig von der Qualität der zugrunde liegenden Daten. Unscharfe oder veraltete Informationen können zu falschen
Schlussfolgerungen führen. Darüber hinaus erfordert die Interpretation Erfahrung, um nicht vorschnell strategische Entscheidungen auf Basis eines vereinfachten Modells zu treffen.
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Wie man eine Portfolioanalyse erstellt

Eine Portfolioanalyse lässt sich in drei grundlegende Schritte gliedern, die eine fundierte und strategisch nutzbare Bewertung ermöglichen:

  • Schritt 1: Datenbasis aufbauen
    Zunächst werden relevante Informationen zu Produkten, Dienstleistungen oder Geschäftseinheiten gesammelt, etwa Umsätze, Marktanteile, Wachstumsraten oder Wettbewerbssituation. Diese Daten bilden die Grundlage für eine aussagekräftige Analyse.
  • Schritt 2: Matrix erstellen und interpretieren
    Anhand der gewählten Methode (z.B. BCG- oder McKinsey-Matrix) werden die Einheiten in das Portfolio eingeordnet. Die visuelle Darstellung erleichtert es, Stärken, Schwächen und Positionierungen schnell zu erkennen und zu vergleichen.
  • Schritt 3: Strategische Maßnahmen ableiten
    Auf Basis der Analyse lassen sich konkrete Handlungsstrategien ableiten, zum Beispiel mit Unterstützung einer SWOT-Analyse. Ziel ist es, Investitionen gezielt zu steuern, Ressourcen effizient einzusetzen und das Portfolio zukunftsfähig auszurichten.
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Erweiterte Anwendung: Kundenportfolioanalyse

Die Kundenportfolioanalyse ist eine spezialisierte Form der Portfoliobewertung, die nicht Produkte oder Geschäftsbereiche, sondern Kundengruppen in den Fokus rückt. Ziel ist es, systematisch zu bewerten, wie wertvoll einzelne Kundensegmente für das Unternehmen sind – zum Beispiel anhand von Umsatz, Deckungsbeitrag, Wachstumspotenzial oder Loyalität. Als Bestandteil einer umfassenden Kundenanalyse ermöglicht sie es, Zielgruppen zu priorisieren, Kundenbeziehungen gezielter zu steuern und Marketingmaßnahmen effizienter auszurichten.

Eine gezielte Kundenportfolioanalyse kann so zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden. Für Unternehmen, die ihre Kundenstruktur besser verstehen und differenziert bearbeiten möchten, ist Rogator ein verlässlicher Anbieter für Kundenbefragungen. Mit bewährter Expertise in Befragungs- und Analyseprojekten unterstützt Rogator Sie dabei, die Datenbasis für Ihre Kundenportfolioanalyse aufzubauen, sinnvolle Segmentierungen vorzunehmen und fundierte Handlungsempfehlungen abzuleiten. Kontaktieren Sie uns! Wir beraten Sie gerne und entwickeln gemeinsam mit Ihnen eine individuelle Lösung.

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Weitere Fragen zur Portfolioanalyse

Im Rahmen der strategischen Planung wirft die Portfolioanalyse häufig weiterführende Fragen auf: Welche Varianten gibt es? Wie häufig sollte man sie durchführen? Und welche Tools oder Alternativen bieten sich an? Die folgenden Abschnitte geben kompakte Antworten auf zentrale Fragestellungen.

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Neben der klassischen Produktportfolio Analyse oder Geschäftsbereichsanalyse existieren weitere Formen wie die Kundenportfolioanalyse, Mitarbeiterportfolioanalyse oder Wettbewerbsportfolioanalyse. Je nach Zielsetzung kann der Fokus auf Markt, Kundengruppen, Wettbewerbsanalyse, interne Ressourcen oder strategische Optionen gelegt werden.

Eine Portfolioauswertung sollte regelmäßig, aber nicht zu häufig erfolgen, idealerweise jährlich oder bei größeren strategischen Entscheidungen. So lassen sich Entwicklungen nachvollziehen, Chancen frühzeitig erkennen und Maßnahmen rechtzeitig anpassen.

Für die Erstellung von Portfolioanalysen eignen sich gängige Tools wie Excel oder PowerPoint. Für komplexere Analysen kommen auch spezialisierte BI- oder Analyse-Tools zum Einsatz, etwa Tableau, Power BI oder marktindividuelle Softwarelösungen.

Als Alternativen oder Ergänzungen bieten sich Methoden wie die SWOT-Analyse, PEST-Analyse oder Szenariotechniken an. Sie beleuchten externe Einflussfaktoren, interne Stärken und Schwächen oder mögliche Zukunftsentwicklungen und ermöglichen so eine ganzheitlichere Strategieentwicklung.

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Verfasst von Philipp Scholz

Philipp Scholz, Teamleiter Consulting bei der Rogator AG, ist ein erfahrener Marktforscher in den Bereichen Customer Feedback  und Employee Feedback sowie entsprechender Softwarelösungen. Durch zahlreiche erfolgreich abgeschlossene Projekte und langjährige Erfahrung hat er sich ein tiefgehendes Fachwissen angeeignet, das er gerne weitergibt.

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