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Welche Skala sollte bei Mitarbeiterbefragungen verwendet werden?

11.11.2019
Kollegen arbeiten zusammen

Welche Skala sollte bei Mitarbeiterbefragungen verwendet werden?

 

Mitarbeiterbefragungen können wertvolle Hinweise auf die Stimmung im Team liefern, widerspiegeln, wie zufrieden Angestellte mit ihrer Position sind, oder Feedback zu einem vergangenen Event sammeln. Aussagekräftig werden die Fragebögen dann, wenn die Teilnehmer differenzierte Antworten geben können – und nicht etwa nur Ja oder Nein zur Auswahl haben. Aus diesem Grund ist eine ausgewogene Skala mit einer entsprechenden Spannweite an Antwortmöglichkeiten wertvoll, um Tendenzen und Nuancen zu erfassen.

 

Von einem Extrem zum anderen

 

Extrem heißt in diesem Fall: Die ganze Spannweite einer Einschätzung ist möglich, beispielsweise von sehr gut bis sehr schlecht inklusive einiger Abstufungen dazwischen. Jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin soll sich in einer der Antwortmöglichkeiten wiederfinden und die Antworten mit einem guten Gefühl der Übereinstimmung zwischen der Skala und den eigenen Gedanken auswählen können. Sehr empfehlenswert ist in diesem Rahmen die Likert-Skala bzw. genauer eine Skala nach dem Likert-Typ, benannt nach dem amerikanischen Sozialforscher Rensis Likert (dessen Nachname übrigens „Lick-ert“ ausgesprochen wird).

 

Bei Verwendung von Skalen nach dem Likert-Typ gibt es im Prinzip nur Aussagesätze (sog. Statements), denen der Befragte auf einer mehrstufigen Skala mehr oder weniger stark zustimmen kann bzw. bei der eine Teilnehmerin auswählt, inwieweit die betreffende Aussage zutrifft oder nicht zutrifft. Ein Beispiel aus einer Umfrage zur Messung der Zufriedenheit mit der Unternehmenskantine könnte etwa lauten:

 

„Das Mittagsmenü hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“

 

Als Antworten könnten nun folgende Optionen angekreuzt werden:

 

„Stimme überhaupt nicht zu – Stimme eher nicht zu – Bin unentschieden – Stimme eher zu – Stimme voll zu.“

 

oder alternativ in dieser Ausgestaltung:

 

„Trifft zu – Trifft eher zu – Teils-teils – Trifft eher nicht zu – Trifft nicht zu“

 

Damit wird also ein deutlich breiteres Stimmungsbild, als wenn lediglich die komplette Ablehnung oder die volle Zustimmung möglich wäre. Dabei ist es wichtig, dass die Antwortoptionen inhaltlich klar voneinander abgrenzbar sind und sich somit noch voneinander unterscheiden lassen. Der Teilnehmer bleibt mit Sicherheit ratlos zurück, wenn er beispielsweise zwischen „trifft absolut nicht zu“ und „trifft überhaupt nicht zu“ wählen kann. Eine klar abgestufte Skalenstruktur zur Zufriedenheit könnte zum Beispiel so aussehen:

 

„Absolut zufrieden – Zufrieden – Eher zufrieden – Eher unzufrieden – Unzufrieden – Absolut unzufrieden“

 

Die beste Anzahl an Antwortelementen

 

Um einerseits eine klare Tendenz einzufangen und andererseits die Teilnehmer nicht mit einer zu hohen Anzahl von Antwortmöglichkeiten zu überfordern (und sie damit vielleicht dazu zu veranlassen, Kreuzchen wahllos zu setzen), bietet sich eine fünf- bis siebenstufige Skala an. Eine ungerade Anzahl integriert mittig eine Option für Unentschiedene. Wird eine gerade Anzahl an Antwortelementen gewählt, so muss sich eine Befragte oder ein Befragter wenigstens zwischen den beiden mittleren Skalenpunkten entscheiden. Unabhängig von der Länge der Skala sollte in so gut wie jedem Fall neben der Skala die Wahlmöglichkeit „keine Angabe“ oder eine ähnlich formulierte Antwort platziert werden. Wer sich wirklich nicht entscheiden kann oder wen die Frage gar nicht betrifft, ist sonst häufig gezwungen, eine Antwort zu wählen, hinter der er gar nicht steht. Somit wird die Aussagekraft der Umfrage verfälscht und auch die Motivation der Teilnehmer kann dadurch leiden. Das zentrale Prinzip ist „Lieber keine Antwort als eine falsche Antwort“.

 

Ebenso sollte bei der Gestaltung der Skala immer Symmetrie gewahrt werden. Sprich, es gibt genauso viele Antwortmöglichkeiten in die eine wie in die andere Richtung – deshalb ist das mittlere Element bei einer ungeraden Anzahl immer ein neutrales.

 

Wichtig ist daneben, nach Möglichkeit bei einer einmal gewählten Anzahl von Skalenstufen zu bleiben und sie nicht von Frage zu Frage immer wieder zu verändern. Insgesamt sollten über einen Fragebogen hinweg nicht mehr als drei oder vier verschiedene Skalen verwendet werden.

 

Worte statt Zahlen

 

Prinzipiell lässt sich eine Likert-Skala auch mit Ziffern als Wahlmöglichkeiten gestalten. Diese haben den Vorteil, neutral zu wirken, und sind etwa aus dem Schulnotenrahmen vertraut. Allerdings ist der Bezug zu den Schulnoten selten wirklich erwünscht, weil hierdurch von Person zu Person unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe gelten können. Für den einen ist eine Drei noch eine akzeptable Note, für eine andere Person schon nicht mehr befriedigend.

 

Kurze Texte dagegen sind eindeutig verständlich und griffig. Bei deren Formulierung ist unbedingt darauf zu achten, dass keine der Skalen-Optionen aus zu viel Text besteht. Denn diese Texte werden über einen Fragebogen hinweg ja vielfach wiederholt.

 

Die Herausforderung, fünf bis sieben etwa gleich lange Antwortoptionen zu formulieren, kann dadurch umgangen werden, dass nur die beiden Endpunkte der Skala beschriftet werden, zum Beispiel mit „Stimme überhaupt nicht zu“ und „Stimme voll und ganz zu“. In den allermeisten Fällen kann dies den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zugemutet werden. Es ist doch meist mehr oder weniger intuitiv, dass nicht nicht nur die beschrifteten Skalenränder ausgewählt werden können, sondern auch zur Abstufung alle Punkte dazwischen. Eine leicht verständliche Erläuterung wie etwa „Mit dem dazwischen liegenden Punkten können Sie Ihr Urteil abzustufen.“ kann an dieser Stelle zusätzliche Klarheit schaffen.

 

Orientierung und Optik

 

Die längenmäßigen Abstände zwischen zwei Skalenpunkten müssen immer gleich groß sein. Sonst könnte es sein, dass eine Antwortmöglichkeit gewichtiger wirkt und häufiger ausgewählt wird, einfach weil sie mehr Platz auf der Skala einnimmt. Um Neutralität zu wahren und die Befragten nicht in eine bestimmte Richtung zu „schubsen“, müssen ebenso alle Skalenkästchen die gleiche Größe haben. Es wäre also fatal, die Kästchen zum Anklicken etwa von links nach rechts immer größer oder kleiner werden zu lassen.

 

Bei der Anordnung der Skalenpunkte „von gut nach schlecht“ oder umgekehrt gibt es keine wirkliche Regel. Beide Optionen funktionieren in etwa gleich. Hier kommt es eher auf den „Geschmack“ der Forscherin oder des Forschers an. Wichtig ist nur, dass man diese Orientierung der Skala nicht plötzlich im Fragebogen wechseln sollte. Dies könnte wieder zu Fehleingaben führen, da sie die Probanden häufig die Skala „merken“ und instinktiv davon ausgehen, dass die positiven Antworten z.b. immer links angeordnet sind.

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Fazit

 

Eine Skala nach dem Likert-Typ ist ein bewährtes Instrument, um in einer Mitarbeiterbefragung differenzierte Meinungen und Stimmungsbilder einzuholen. Hieraus können auch weitere Skalen abgeleitet werden, falls dies notwendig sein sollte. Der oder die Befragte kann die Antwort auf einer Skala mit fünf bis sieben sinnvoll abgestuften Optionen eintragen, die jeweils beide Extreme einer Antwort und Nuancen dazwischen abbilden. Kurze Texte als Antwortmöglichkeiten sind im Zweifelsfall besser geeignet als Ziffern, da sie inhaltlich schneller zu erfassen und optimalerweise unmissverständlich sind.

 

 

Referenzprojekt zum Nachlesen

 

Erfahren Sie mehr zum Thema in unserer Case Study ,,Online-Mitarbeiterbefragung – Fallstudie eines Herstellers für Outdoor-Artikel“.

 

>> zur Case Study <<

 

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Autorenprofil Carina Römermann.

 

 

Verfasst von Carina Römermann

Carina Römermann ist als ehemalige Marketing-Teamleitung bei der Rogator AG Expertin in allen Bereichen des strategischen Marketings. Durch ihr Marketingstudium mit den Schwerpunkten Marketing Management und Market Research sowie der jahrelangen Praxiserfahrung im Bereich Marktforschung bereichert sie unsere Blogbeiträge mit ihrem Fach- und Unternehmenswissen.

 

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