Was sind die Vorteile und Herausforderungen eines eigenen Kundenpanels?
Um die strategische Ausrichtung eines Unternehmens an die tatsächlichen Marktbedürfnisse anpassen zu können, ist es unabdingbar, die Wünsche und Ansprüche der Kunden zu kennen. Damit ohne großen Aufwand regelmäßig die bestehende Kundschaft befragt werden kann, bietet sich die Nutzung eines eigenen Kundenpanels an.
Die Chancen eines unternehmenseigenen Kundenpanels
Ein Panel ist eine repräsentative und sorgfältig ausgewählte Personengruppe, die mehrfach durchgeführte Befragungen beantwortet. Ein Unternehmen legt die gewünschten Merkmale fest, wie zum Beispiel Alter, Geschlecht, Beruf, Standort, Kaufvolumen und -verhalten, Haushaltsnettoeinkommen usw., und selektiert auf dieser Basis sein firmeneigenes Kundenpanel.
Belastbare Ergebnisse in kurzer Zeit
Ein gut gepflegtes Kundenpanel liefert objektive und für die Strategieplanung aufschlussreiche Aussagen innerhalb kürzester Zeit – ohne immer wiederkehrende neue Rekrutierung einer Teilnehmergruppe aus der gewünschten Zielgruppe. Der Auftraggeber kann nicht nur Momentaufnahmen verzeichnen, sondern erhält auch einen Überblick über Trends innerhalb der Personengruppe.
Hohe Rücklaufquoten
Wer sich zur Teilnahme entschieden hat, hat damit seine Bereitschaft erklärt, sich in mehrere Online-Studien in Folge einzubringen. Damit ist prinzipiell eine hohe Rate an Antworten gewährleistet. Im Idealfall wächst die Identifikation der Kunden mit dem Unternehmen über den Teilnahmezeitraum an; dies trägt ebenfalls zu einer hohen Bereitschaft bei, wiederkehrende Fragebögen zu beantworten.
Kostenersparnis
Mögliche Herausforderungen
Kunden sozusagen auf kurzem Dienstweg in Entscheidungsprozesse einzubinden bietet also eine Menge Vorteile. Daneben muss auch beachtet werden, welche Anforderungen ein eigenes Kundenpanel an ein Unternehmen stellt, um sich wirklich positiv auszuzahlen.
- Panelbetreuung und -pflege: Ein Kundenpanel muss stetig aktuell gehalten werden, da sonst die Antworten verzerrt sind und keine Aussagekraft mehr haben (oder gar zu falschen Schlussfolgerungen anregen!). Hierbei spielt auch das Stichwort Panelmortalität eine Rolle. Fallen Teilnehmer wegen Desinteresse, Umzug oder Tod aus dem Panel, so müssen sie durch strukturgleiche Teilnehmer ersetzt werden.
- Paneleffekte: Wer Mitglied in einem Kundenpanel wird und sich damit intensiver als zuvor mit einem Produkt oder einer Dienstleistung auseinandersetzt, steigert möglicherweise sein Bewusstsein für sein eigenes Kauf- und Konsumverhalten. Dies kann zu einer Einstellungsänderung gegenüber dem Umfragegegenstand führen und die Aussagekraft schmälern.
- Finanzieller und personeller Aufwand: Es darf nicht verschwiegen werden, dass auch ein eigenes Kundenpanel selbstverständlich kein Selbstläufer ist und administrative wie finanzielle Kapazitäten des Unternehmens fordert.
Fazit
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