Können die Ergebnisse einer Mitarbeiterbefragung mit den Ergebnissen der letzten Erhebung verglichen werden?
Kurz gesagt: Wie in einer zuvor behandelten Frage der Woche schon erwähnt, ist der Vergleich von Ergebnissen einer Mitarbeiterbefragung nicht nur möglich, sondern sogar sehr sinnvoll. Welchen konkreten Nutzen bringt das und welche Herausforderungen sind zu meistern?
Vom Nutzen der Zeitreihenvergleiche
Werden in Abständen von etwa einem Vierteljahr bis Jahr in etwa dieselben Themenkomplexe in einer Mitarbeiterbefragung behandelt, können Veränderungen im Unternehmen messbar gemacht werden. Aus einem einmaligen Zahlenwert werden so grafisch darstellbare Trends. Im Zweifelsfalle wird eine erneute Befragung zu exakt denselben Aspekten durchgeführt, um Maßnahmen zu überprüfen, die aus der ersten Befragung abgeleitet wurden. Greifen die Veränderungen? Sind die Strategien – in Bezug auf die Arbeitssicherheit, die allgemeine Zufriedenheit, die Arbeitsplatzergonomie usw. – wirksam? Ein Zeitreihenvergleich zeigt dies deutlich auf.
Herausforderungen
Damit ein Vergleich wirklich sinnvoll und belastbar ist, müssen die Ausgangspunkte auch tatsächlich vergleichbar sein. Das führt uns zu den Herausforderungen eines Zeitreihenvergleichs:
- Änderungen am Fragebogen:
Um überprüfen zu können, ob Werte sich verändert haben und Maßnahmen fruchtbar sind, müssen in aufeinanderfolgenden Umfragen dieselben Aspekte abgefragt werden. Es bietet sich an, immer genau dieselben Formulierungen zu wählen, damit zwischen den Ergebnissen aussagekräftige Parallelen gezogen werden können.
- Änderungen in der Unternehmensstruktur bzw. Führungswechsel:
Erfährt ein Unternehmen einen größeren Wandel, wie durch einen Wechsel in der Führungsetage, Standortverlagerungen oder gar ganze Umwälzungen in der Firmenstruktur, ist dies quasi schon Veränderung genug. Die Ergebnisse zu einzelnen Maßnahmen, um die Mitarbeiterzufriedenheit und dergleichen zu verbessern, gehen dann möglicherweise im großen Wandel unter. Eine erneute und vergleichbare Erhebung ergibt also nur Sinn, wenn die Ausgangslage grundsätzlich konstant ist.
- Datenbereitstellung aus vorheriger Befragung bei Anbieterwechsel:
Knifflig kann es werden, wenn von Befragung zu Befragung der Anbieter bzw. Dienstleister gewechselt wird. Es ist nicht nur ein weiterer Kostenfaktor – ein neuer Partner möchte eine Umfrage selbstverständlich von Grund auf neu konzipieren –, sondern es ist auch eine technische Hürde, die Daten aus der vorigen Umfrage auf das System des neuen Anbieters zu übertragen. Dies wäre selbstverständlich auch nur dann erst möglich, wenn der vorige Dienstleister überhaupt dazu bereit ist, die Daten im Detail bereitzustellen.
Fazit
Ein Zeitreihenvergleich liefert wertvolle Einsichten in den Erfolg von Maßnahmen und Veränderungen. Er sollte also regelmäßig durchgeführt werden. Zu beachten ist, dass die Voraussetzungen des Vergleichs (Fragenformulierung, Ausgangslage im Unternehmen usw.) in etwa dieselben sind, um informative Parallelen ziehen zu können.
Referenzprojekt zum Nachlesen
Erfahren Sie mehr zum Thema in unserer Case Study ,,Hybride Mitarbeiter Befragung am Standort“.
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