Was ist überhaupt ein 360-Grad-Feedback?
Vorab macht es Sinn, noch einmal genau zu definieren, was es mit dem 360-Grad-Feedback auf sich hat. Im Rahmen eines 360-Grad-Feedbacks werden verschiedene Kernkompetenzen von Führungskräften untersucht. Diese Kernkompetenzen können durch Kollegen auf gleicher Hierarchieebene, Vorgesetzte, und direkt unterstellte Mitarbeiter bewertet werden. Die letzten 90° der Bewertung vergibt der Feedbacknehmer selbst durch eine Eigeneinschätzung. Das Feedback besteht häufig auch nur aus 270°, wenn zum Beispiel Kollegen auf gleicher Hierarchieebene ausgelassen werden, weil diese schlicht keine oder zu wenige Berührungspunkte mit einander haben.
Wer lädt hier eigentlich wen zum 360-Grad-Feedback ein?
Eine zentrale Frage vor der Durchführung eines 360-Grad-Feedbacks ist häufig: Wie wird sichergestellt, dass auch wirklich alle befragt werden, die befragt werden sollen und müssen?
Je größer das Unternehmen, desto schwieriger wird es für die Projektleitung (meist Personalabteilung) abzuschätzen, mit wem der Feedbacknehmer zusammenarbeitet und wessen Feedback demzufolge wirklich relevant ist. Idealerweise bietet das Befragungstool Ihrer Wahl deshalb die Möglichkeit, dass der Feedbacknehmer selbst die wichtigen Feedbackgeber einlädt. Schließlich kann die befragte Person selbst am besten einschätzen, mit wem er regelmäßig zusammenarbeitet und welche Einschätzung zählt, oder?
Wer kontrolliert den Ablauf des 360-Grad-Feedbacks?
Theoretisch ist der Feedbacknehmer also dafür verantwortlich, die Feedbackgeber für die Befragung selbst in das Feedback-Tool zu importieren. Wäre es also reintheoretisch möglich, dass er sich einfach nur diejenigen aussucht, von denen er ein positives Feedback erwartet? In der Praxis lassen sich diese Bedenken zerstreuen. Der Projektverantwortliche hat die Kontrolle darüber, dass das Feedback korrekt abläuft. Standardmäßig sollte es beispielsweise die Möglichkeit geben, minimale und maximale Teilnehmerzahlen anzugeben. Bestimmte wichtige Feedbackgeber, die aus Sicht der Projektleitung essentiell für ein valides Umfrageergebnis sind, sollten zudem auch zentral eingegeben werden können.
Eine gute Feedbackkultur pflegen
Grundsätzlich sollte sich die Frage nach der Manipulation von 360-Grad-Feedbacks gar nicht erst stellen. Jedes Unternehmen sollte eine gesunde Feedbackkultur pflegen. Der Umgang mit kritischem Feedback sollte regelmäßig geübt und gefördert werden. Dabei hilft es schon, schlechte Ergebnisse beim 360-Grad-Feedback nicht zu sanktionieren. Vielmehr ist es sinnvoll, einen lösungsorientierten Ansatz zu verfolgen und den Feedbacknehmer dahingehend zu formen, dass er kritisches Feedback als Chance zur Veränderung und zur Weiterentwicklung seiner persönlichen und fachlichen Qualitäten sieht. Eine gesunde Feedbackkultur sollte in der Unternehmenskultur verankert sein und von der Geschäftsführung vorgelebt werden. Auf diese Weise können 360-Grad-Feedbacks als regelmäßiger Bestandteil der Führungskräfteentwicklung etabliert und anerkannt werden und sukzessive zu besseren Führungsleistungen und zur Performance des Teams beitragen.
Fazit: Feedbackkultur & das richtige Tool sorgen für hochwertiges Feedback
Die Manipulation von 360-Grad-Feedbacks ist mit dem richtigen Umfrage-Tool und der korrekten Einstellung der Mitarbeiter kein Thema. Diese Form der Mitarbeiterbefragung kann einen entscheidenden Beitrag zur Führungskräfteentwicklung leisten und trägt somit zum Erfolg der einzelnen Abteilungen und folglich zu einem besseren Gesamtergebnis des Unternehmens bei.
Referenzprojekt zum Nachlesen
Erfahren Sie mehr zum 360-Grad-Feedback in unserer Case Study „360-Grad-Feedback -Fallstudie eines internationalen Textilherstellers“.
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