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Sorgen der deutschen Verbraucher wegen EZB-Geldpolitik begrenzt

14.01.2020
Pressemeldung Sparschwein

Pricing Lab 2020: Rogator / exeo untersuchen Präferenzen der deutschen Verbraucher für veränderte Rahmenbedingungen auf den Finanzmärkten

 

29 % der Verbraucher sind besorgt über die niedrigen Zinsen, die sie auf der Bank für ihr Guthaben bekommen / Der Einfluss der niedrigen Zinsen auf Konsum und Kreditnachfrage ist gering / Keine ausgeprägte Präferenz für eine Finanzsituation mit hoher Inflation und hohen Zinsen

 

 

Die jüngste Sitzung des EZB-Rates war die erste unter der EZB-Präsidentin Christine Lagarde, hat aber keine Trendwende ergeben. Ein Zinsanstieg ist auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Eine von Sparern sehnlichst erhoffte und von Kreditnehmern befürchtete Zinswende rückt damit in die Ferne. Gleichzeitig hält die Notenbank am Ziel fest, die Inflation auf ein Niveau von 2 % zu bringen. Für Deutschland wurden allerdings zuletzt sinkende Inflationstendenzen prognostiziert. Für den gesamten Euro-Raum erwartet die EZB für 2020 eine Inflationsrate von 1,1 % (Prognose aus dem Okt. 2019). Bundesbank-Präsident Weidmann kritisierte bereits im Oktober 2019 mit deutlichen Worten die Geldpolitik der EZB und konzentrierte sich u.a. auf die Nähe zwischen Politik und Zentralbank („Ich finde es besorgniserregend, wenn handelspolitische Debatten mit Geldfragen verflochten sind“).

 

Anstatt mehr Geld zu investieren und für Konsum auszugeben, wie es die EZB anstrebt, verhalten sich die Bundesbürger geradezu „renitent“: So formuliert die FAZ „Die Menschen in Deutschland sparen wie die Weltmeister“ und beruft sich auf eine Studie der DZ Bank. Diese hat ermittelt, dass das Geldvermögen privater Haushalte in 2019 um rund 441 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 6,6 Billionen Euro angewachsen ist.

 

„Das Verhalten der deutschen Verbraucher mag irrational erscheinen, ist es aber nicht zwingend. Die EZB schafft mit ihrer Zinspolitik einerseits Stabilität für die Euro-Zone und bewahrt diese vor dem Auseinanderbrechen, gleichzeitig schafft sie aber auch Unsicherheit bei den Verbrauchern. Diese legen mehr Geld zurück, obwohl die Spareinlagen auf dem Bankkonto mit Null verzinst werden, und sichern sich so in einer unsicher werdenden Lage stärker ab“, betont Prof. Dr. Andreas Krämer, CEO der exeo Strategic Consulting AG und Professor an der University of Applied Sciences in Iserlohn als Co-Autor der Studie Pricing Lab.

 

 

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

29 % der Verbraucher sind besorgt über die niedrigen Zinsen, die sie auf der Bank für ihr Guthaben bekommen

 

Für Personen mit Sparguthaben, die keine großen Risiken eingehen möchten und ihre Guthaben verfügbar auf dem Bankkonto parken, ergibt sich seit 2009 ein beunruhigendes Bild. Die Zinsen haben sich gegen Null bewegt, die Inflation hat sich deutlich von Null nach oben bewegt (auch wenn die EZB-Zielmarke von 2 % noch nicht erreicht wurde). Effektiv verlieren die Sparer in diesem Fall Vermögen (teilweise wird von einer Vermögensumverteilung zulasten der privaten Haushalte in der Größenordnung von ca. 360 Mrd. EUR seit 2010 berichtet). Dennoch hält sich die Sorge der deutschen Verbraucher insgesamt in Grenzen: Die Aussage „Ich bin besorgt über die niedrigen Zinsen, die ich auf der Bank für mein Guthaben bekomme“ wird durch weniger als ein Drittel der Befragten bestätigt. Der Anteil der “besorgten Verbraucher“ ist primär altersabhängig: Während dieser in der Altersklasse unter 30 Jahre nur auf 18 % kommt, erreicht er in der Altersklasse 30-59 Jahre ca. 25 % und in der Altersklasse 60+ Jahre sogar 42 %. Am höchsten ist der Anteil in der Gruppe der 60+ Jährigen, die kontinuierlich Geld sparen (55 %).

 

In der Kritik an der Politik der EZB steht häufig der Sparer im Vordergrund. Personen, die über Sparvermögen verfügen (und nicht die Absicht haben, größere Kredite aufzunehmen), werden durch die aktuelle Zinssituation benachteiligt. Allerdings geben nur ca. 41 % der Verbraucher an, dass sie in der Lage sind, „jeden Monat etwas Geld zu sparen“ (im Umkehrschluss: Etwa 60 % der Verbraucher sparen nicht kontinuierlich). In einzelnen Gruppen wie der Altersklasse unter 30 Jahre oder Personen mit einem Haushaltseinkommen von < 2.000 EUR monatlich liegen die Anteile der Sparer geringer (35 % bzw. 27 %). Anderen Studien zufolge sollen etwa 40 % der Deutschen nicht über nennenswertes Sparvermögen verfügen.

 

 

Der Einfluss der niedrigen Zinsen auf Konsum und Kreditnachfrage ist gering

 

Eine häufig zitierte Zielsetzung der EZB-Zinspolitik besteht darin, eine Inflationsrate von 2 % im Euro-Raum zu erzielen. Niedrige Zinsen sind Mittel zum Zweck. Durch die verstärkte Kreditvergabe sollen einerseits Investitionen, andererseits der private Konsum angekurbelt werden. Allerdings: Nur 6 % der Befragten planen, in den nächsten Jahren einen größeren Kredit aufzunehmen. Nur 3 % der Verbraucher nehmen nach eigenen Angaben stärker Kredite auf, weil die Zinsen so günstig sind. Und lediglich 11 % der Verbraucher geben an, mehr zu konsumieren, weil sich das Geld-Sparen nicht mehr lohnt. Offensichtlich reagieren die deutschen Verbraucher anderes, als sich das die Planer der EZB vorstellen bzw. wünschen. Anstatt mehr Geld auszugeben, sparen die deutschen Verbraucher lieber. So hat sich trotz der Nullzins-Politik der EZB das Sparvermögen der Deutschen in 2019 weiter erhöht.

 

 

Keine ausgeprägte Präferenz für eine Finanzsituation mit hoher Inflation und hohen Zinsen

 

Anders als eine Reihe von Presseberichten annehmen lassen, besteht unter den deutschen Verbrauchern insgesamt keine ausgeprägte Sehnsucht nach einer Hochzinsphase (einhergehend mit höherer Inflation). Die Präferenz dafür ist nur in einigen Teilsegmenten ausgeprägt (Personen, die angeben, dass sie kontinuierlich sparen; ältere Verbraucher ab 60 Jahre). Dies ist das Ergebnis eines experimentellen Untersuchungsdesigns, bei dem sich die Befragten zwischen zwei unterschiedlichen Szenarios (Zins/Inflation) entscheiden konnten. Gerade die älteren Verbraucher erinnern sich noch an Zeiten, in denen die Kapitalmarktzinsen an die 10 % p.a. heranragten, während die Inflation mit 5-6 % ebenfalls sehr hoch lag (z.B. Anfang der 1980er Jahre). Was die Studie Pricing Lab vor allem offenbart, ist eine erhebliche Unsicherheit der Verbraucher, die sich nicht in der Lage sehen, die wirtschaftlichen Wechselwirkungen der aktuellen Finanzmarktsituation zu durchschauen.

 

„Besorgniserregend ist, dass sich offenbar die wenigsten Verbraucher mit dem Thema Inflation auseinandersetzen – dabei kann selbst bei niedrigen Inflationsraten schnell ein Vermögensverlust eintreten, wenn die sichere Spareinlage auf dem Bankkonto nicht bzw. sogar negativ verzinst wird“, resümiert Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG und Co-Autor der Studie Pricing Lab.

 

 

 

 

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