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Gefühlte Inflation bei 13 % – wahrgenommene Erhöhung der Verbraucherpreise erreicht historische Ausmaße

12.05.2022
Wert Einkaufswagen steigt Inflation

Die Studie „OpinionTRAIN 2022“ untersucht die Preiswahrnehmung, Konsumneigung und Geldanalage in Zeiten hoher Inflationsraten:

 

Acht von zehn Verbrauchern sehen sich aktuell von starken Preissteigerungen bei Lebensmitteln betroffen / Subjektive Inflationsrate erreicht im Mittel 13 % / Zunehmende wahrgenommene Lücke zwischen der offiziellen Inflationsrate und der gefühlten Veränderung der Verbraucherpreise / Reaktion der Verbraucher: Sparen – aber immer weniger sind in der Lage zu sparen

 

Das Agieren der Europäische Zentralbank wird in der Öffentlichkeit und zunehmend auch in wissenschaftlichen Kreisen heftig kritisiert. In Zeiten niedriger offizieller Inflationsraten verwies sie auf das 2 %-Inflationsziel, um ein Nicht-Anheben der Zinsen zu rechtfertigen. Nachdem die 2 %-Marke bereits im letzten Jahr überschritten wurde, argumentierte die EZB mit „nur“ temporären Preiserhöhungen, die bald wieder auf normale Niveaus fallen würden. Selbst bei Inflationsraten von mittlerweile 6 oder 7 % lässt eine Reaktion der EZB auf sich warten. Nicht auf sich warten lässt eine Anpassung in der Preiswahrnehmung durch die Verbraucher.

 

„Das permanente Verweigern einer Zinserhöhung könnte weitreichende Wirkungen mit sich bringen: Die Verbraucher orientieren sich weniger an offiziellen Inflationsraten, sondern nehmen stark steigende Preise in fast allen Lebensbereichen wahr, während die Zinsen für Guthaben auf dem Bankkonto seit längerem bei Null oder darunter liegen. Dass die gefühlte Inflation höher als die offizielle Teuerungsrate ausfällt, ist keine Neuigkeit. Neu ist, welche Dimensionen die subjektive Preissteigerung aktuell hat“, betont Prof. Dr. Andreas Krämer, CEO der exeo Strategic Consulting AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN.

 

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

 

Acht von zehn Verbrauchern sehen sich aktuell von starken Preissteigerungen bei Lebensmitteln betroffen

 

In der aktuellen Untersuchungswelle der Studie OpinionTRAIN (Mrz./Apr. 2022) stimmen 83 % der Befragten der Aussage zu „Ich habe den Eindruck, dass die Preise für Lebensmittel heute deutlich höher sind als vor Ausbruch der Corona-Krise“. Mehr als zwei Drittel der Verbraucher gehen von gestiegenen Ausgaben bei Lebensmitteln aus. Gegenüber der Vormessung im Aug./Sep. 2021 – auch hier lag die offizielle Teuerungsrate bei 4-5 % – ist die Zustimmung zu den Statements erheblich gestiegen. Das Thema Preissteigerung ist damit endgültig im Bewusstsein der Verbraucher manifestiert. Häufig wird das Überschätzen der gemeldeten Inflationsrate durch die Konsumenten mit der stärkeren Wahrnehmung von Gütern des täglichen Bedarfs erklärt. Aktuell prägen aber Preissteigerungen auf breiter Front das Bewusstsein der Verbraucher: So sind 72 % der deutschen Verbraucher der Meinung, die Verbraucherpreise seien in den letzten 12 Monaten stark gestiegen (21 % sehen moderate Teuerungen). Hohe Steigerungen bei den Verbraucherpreisen werden in vielen Teilen der Bevölkerung gesehen – besonders stark aber bei älteren und einkommensschwächeren Konsumenten.

 

Subjektive Inflationsrate erreicht im Mittel 13 %

 

Nach der grundsätzlichen Einschätzung zur Veränderung der Verbraucherpreise wurden die Studienteilnehmer um eine konkrete Einschätzung gebeten. Die wahrgenommene Veränderung liegt demnach im Mittel bei +13 % gegenüber dem Vorjahr. Bisherige Erklärungsmuster, die darauf beruhen, die Konsumenten würden aktuelle Einkäufe stärker als unregelmäßige Einkäufe wahrnehmen, scheinen als Erklärungsansätze möglicherweise nicht mehr ganz ausreichend – zumindest bezogen auf die häufig gekauften Produkte wie Lebensmittel. Selbst Befragte, die keine starken Preissteigerungen bei Lebensmitteln wahrnehmen, sehen zu einem erheblichen Anteil allgemein stark gestiegene Verbraucherpreise.

 

Zunehmende wahrgenommene Lücke zwischen der offiziellen Inflationsrate und der gefühlten Veränderung der Verbraucherpreise

 

Die vom statistischen Bundesamt ausgewiesene Inflationsrate (basierend auf einem Warenkorb) lag im Mrz./Apr. 2022 bei ca. 7 %. Etwa 60 % der deutschen Bevölkerung schätzen, dass die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahr um mehr als 7 % angestiegen sind. Frühere Untersuchungen gingen von einer Überschätzung der Inflationsrate von 3-5 %-Punkten aus. Offensichtlich ist die Lücke zwischen offizieller Teuerungsrate und gefühlter Inflation aus Verbrauchersicht in der aktuellen Krisensituation stark auseinandergedriftet. Damit verbunden sind auch mögliche Reaktionen, zum Beispiel aufgrund der „schleichenden Enteignung“ mehr Geld für den Konsum auszugeben. 44 % der Befragten haben das Gefühl, die Preise, die sie persönlich zahlen, würden stärker steigen als die Inflationsrate (Aug./Sep. 2021: 33 %). In der Altersklasse 60+ Jahre liegt die Zustimmung sogar bei 56 %. Dabei ist insgesamt die Kenntnis der allgemeinen Preissteigerungsrate des Statistischen Bundesamtes mit 23 % weiterhin relativ gering.

 

Reaktion der Verbraucher: Sparen – aber immer weniger sind in der Lage zu sparen

 

Die Befragungsergebnisse untermauern nicht die Hypothese, eine höhere gefühlte oder objektiv gemessene Inflation würde bei gleichzeitig niedrigem Zinsniveau zu höheren Ausgaben für den Konsum führen. Auch in der aktuellen Phase sehr hoher Preissteigerungen beabsichtigen nur etwa 10 % der Befragten, zukünftig mehr Geld für Konsum auszugeben, weil sich Geld-Sparen nicht mehr lohnt. Gleichzeitig ist die Segmentgröße der Personen, die kontinuierlich Geld sparen, deutlich reduziert. Dies dürfte aber auch daran liegen, dass aufgrund von Ausgabensteigerungen in unterschiedlichen Lebensbereichen bei einigen Haushalten die Möglichkeit zum Sparen einfach erschöpft ist.

 

Vor diesem Hintergrund ergeben sich klare Erklärungsmuster für eine Stagflation: Das Wachstum der Wirtschaft wird nicht nur durch Probleme in den Lieferketten gebremst, sondern auch durch einen Verlust an Binnennachfrage.

 

„Das Zögern der EZB hat in jedem Fall fatale Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung in der EU: Entweder die extrem hohe gefühlte Inflation führt zu einem Konsumschub (den wir nicht sehen) und ist der Start für eine Hyperinflation oder sie bewirkt eine gestiegene Sparneigung der Verbraucher (die wir sehen) und damit direkt eine Stagflation (wirtschaftliche Stagnation in Kombination mit Inflation) – die Konsequenz ist im besten Fall ein Vertrauensverlust öffentlicher Institutionen wie der EZB“, resümiert Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN.

 

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