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Der Bahnfernverkehr verbessert seine Wettbewerbsposition – trotz Problemen bei Geschäftsreisen

05.05.2022
Junge Frau wartet auf den Zug

Die Studie „OpinionTRAIN 2022“ untersucht die Attraktivität unterschiedlicher Verkehrsmittel auf Strecken ab 50 km:

 

Wahrgenommene Attraktivität der Bahn übertrifft das Vorkrisenniveau / Zielgruppe jüngere Reisende: Nutzerquote und Nutzerpotenzial besonders groß / Geschäftsreisen: Ein Problemfeld der besonderen Art / (Super-)Sparpreise als primärer Hebel zum Nachfragewachstum

 

Nach dem Rekordjahr für die Deutsche Bahn in punkto Anzahl an Fahrgästen (150 Mio.) in 2019 standen die Zeichen für das Jahr 2020 sogar noch besser. Preissenkungen durch die Reduzierung der Mehrwertsteuer machten sich unmittelbar bemerkbar und führten zu einem weiteren Nachfrageschub. Dann kam die Corona-Krise, unter der der Verkehrsträger Bahn besonders zu leiden hatte. Lukrative Kundensegmente wie Geschäftsreisen großer Firmen lösten sich fast über Nacht komplett auf. Möglicherweise ist das „Tal der Tränen“ aber bald durchschritten.

 

„Die Deutsche Bahn meldete, sie habe über die Ostertage mehr Fahrgäste befördert als vor Ausbruch der Corona-Krise. Ob dieser Effekt nachhaltig ist, kann mittels Zeitreihenanalyse zur Bewertung der Bahn und alternativer Verkehrsmittel überprüft werden. Die aktuellen Befragungsergebnisse unterstützen die Chance für den Bahnfernverkehr, an die Entwicklung vom Jan./Feb. 2020 anzuknüpfen – getrieben wird das vor allem durch die Entwicklung bei Privatreisenden“, betont Prof. Dr. Andreas Krämer, CEO der exeo Strategic Consulting AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN.

 

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

 

Wahrgenommene Attraktivität der Bahn übertrifft das Vorkrisenniveau

 

Seit Beginn der Corona-Pandemie wurde die Studie OpinionTRAIN insgesamt vier Mal durchgeführt und die wahrgenommene Attraktivität von Verkehrsmitteln bei Reisen ab 50 km in Deutschland gemessen (Skala von 0 = „Sehr unattraktiv“ bis 10 = „Sehr attraktiv“). Für die erste Messung im Apr./Mai 2020 liegt auch eine Bewertung für die Phase unmittelbar vor Krisenbeginn vor. Der Pkw als das Hauptverkehrsmittel zeigte sich während der gesamten Krisenabschnitte mit unterschiedlichen Lockdowns insgesamt relativ stabil, während die Bewertungen von Bahn, Flugzeug und Fernbus stark reduziert waren, also relativ gegenüber dem Pkw an Wettbewerbskraft einbüßten. Aktuell wird die Attraktivität der Bahn (Mittelwert 5,5) besser eingeschätzt als vor Ausbruch der Corona-Krise (Mittelwert 5,3) – im Nov./Dez. 2020 wurde mit einem Wert von 3,9 die schlechteste Bewertung gemessen. Damit ergeben sich gute Chancen für eine Nachfrageerholung bei Bahnfernreisen. Die historisch hohen Spritpreise haben beim Pkw (noch) nicht zu einem Minus im Attraktivitätsurteil der Verbraucher geführt, möglicherweise werden aber die Alternativen zum Auto gerade deshalb besser bewertet.

 

Zielgruppe jüngere Reisende: Nutzerquote und Nutzerpotenzial besonders groß

 

In der Erhebung im Mrz./Apr. 2022 geben 28 % der Befragten an, die Bahn auf Strecken ab 50 km zu nutzen. Höhere Nutzungsquoten als im Durchschnitt werden für jüngere Personen (< 30 Jahre, 43 %), für Menschen, die in Städten ab 500.000 Einwohner leben (39 %) und für Befragte ausgewiesen, die die Bahn als Verkehrsmittel besonders attraktiv beurteilen (57 %).  Die Zielgruppe der jüngeren Reisenden scheint für das Nachfragewachstum der Bahn besonders wichtig zu sein. Zusätzlich zur hohen Nutzerquote geben 28 % in der Gruppe der unter 30-jährigen an, die Bahn zwar in den letzten 12 Monaten nicht genutzt zu haben, aber diese bei Reisen zu berücksichtigen. Gleichzeitig ist das Teilsegment der Bahn-Ablehner hier mit 16 % besonders klein. Entsprechende Potenziale im Zielgruppen-Marketing hat der DB Fernverkehr bereits adressiert und bietet mit dem Super Sparpreis Young ein preislich besonders attraktives Angebot für Reisende unter 27 Jahren. Außerdem wird für diese Zielgruppe die preisgünstige My BahnCard 25/50 angeboten.

 

Geschäftsreisen: Ein Problemfeld der besonderen Art

 

Die Perspektiven für Bahngeschäftsreisende sind weiter begrenzt. Die Frage „Haben Sie in den letzten 12 Monaten Geschäftsreisen (egal mit welchem Verkehrsmittel) unternommen?“ wird nur von etwa 7 % der Befragten bejaht. Gleichzeitig geben 21 % an, in den Jahren zuvor Geschäftsreisen unternommen zu haben. Werden beide Werte in Relation zueinander gebracht, wird erkennbar, dass aktuell nur etwa ein Viertel des Potenzials an Geschäftsreisenden aktiv ist. Innerhalb dieses kleinen Segments liegt der Anteil derjenigen, die die Bahn für Geschäftsreisen nutzen, bei 57 %. Das spezielle Problem der Bahn im Geschäftsreisesegment ist weniger eine schlecht wahrgenommene Wettbewerbsfähigkeit als vielmehr der Verlust an geschäftlichen Reiseanlässen. Die Nachfrageverluste scheinen nicht vollständig reversibel zu sein. Neben dem anhaltenden Arbeiten im Homeoffice werden Unternehmen aktuell auch aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation vorsichtiger agieren.

 

(Super)Sparpreise als primärer Hebel zum Nachfragewachstum

 

Zentraler Hebel für den zu erwarten Nachfrageschub bei Bahnreisen sind die zuggebundenen Angebote, die besonders preisgünstiges Reisen ermöglichen. Fast 60 % der deutschen Bevölkerung kennen (Super)Sparpreise der Bahn – 26 % haben diese bereits genutzt. Während die Preise im Bahnfernverkehr seit der MwSt.-Absenkung im Jan. 2020 relativ niedrig liegen, werden Kraftstoffpreise pro Liter oberhalb der 2 EUR-Schwelle fast zur Regel. Selbst, wenn Autofahrer nur die variablen Kosten in ihre Kalkulation aufnehmen (meist werden noch andere Kosten einbezogen), sind für eine Fahrt von beispielsweise 400 km Kosten zwischen 40 und 60 EUR für die Autofahrt anzusetzen. Für einen Super Sparpreis sind demgegenüber Fahrten i.d.R. zu Kosten von etwa 25-35 EUR verfügbar (2. Klasse, bei Buchung deutlich vor dem Reisetag). Diese Rahmenbedingungen dürften dafür verantwortlich sein, dass der wahrgenommene Wert der Sparpreis-Tickets (gleichbedeutend zur Zahlungsbereitschaft) für Bahnfernreisen derzeit erhöht ist.

 

„Höhere Zahlungsbereitschaften für Bahntickets führen bei weiter moderatem Preisniveau der Bahn zu Nachfragesteigerungen. Nach Monaten sehr schwieriger Marktbedingungen für den DB Fernverkehr ergeben sich jetzt beste Chancen, an die Nachfragedynamik kurz vor Ausbruch der Corona-Krise anzuknüpfen. Die Ergebnisse machen hier deutlich: Die Krise bedingt eine Anpassung von Produkten und Dienstleistungen – nicht nur im Bereich Mobilität. Durch kontinuierliches Feedback lassen sich Trends frühzeitig erkennen“, resümiert Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG und Co-Autor der Studie OpinionTRAIN.

 

 

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