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Nachfrageverlagerung von der Bahn zum Fernbus

01.06.2016
Fernbus auf der Straße

MobilitätsTRENDS 2016: Rogator / exeo beleuchten Veränderungen der Nachfrage von der Bahn zum Fernbus, innerhalb des deutschsprachigen Raums

 

 

Innerhalb der D-A-CH-Region zeigen sich relativ robuste Substitutionsbeziehungen zwischen Bahn und Fernlinienbus. 20 Mio. Fahrten mit dem Fernlinienbus in Deutschland bedingen im Personenverkehr der Bahn Umsatzverluste von mehr als 200 Mio. EUR.

 

Der Boom der Reisen mit Fernlinienbussen führt zu einer verstärkten Nachfrageverlagerung von der Bahn zum Fernbus – dies betrifft nicht nur den Bahnfernverkehr, sondern auch den Nahverkehr – diese Konkurrenzbeziehungen zeigen sich auch in den Nachbarländern Österreich und der Schweiz.

 

Nachfrageverlagerung von der Bahn zum Fernbus im deutschsprachigen Raum (D-A-CH-Gebiet)

 

Für Euphorie in der Busbranche hat die Meldung des Statistischen Bundesamtes im April 2016 gesorgt, weil „sich der Boom im Linienfernverkehr mit Omnibussen – allerdings abgeschwächt – fortgesetzt hat: 2015 dürften mindestens 20 Millionen Fahrgäste befördert worden sein, rund ein Viertel mehr als im Vorjahr“. Kontrovers diskutiert wird allerdings, ob und in welchem Ausmaß dieser Boom zu Substitutionsbeziehungen mit anderen Verkehrsträgern führt bzw. geführt hat. Insgesamt ergibt sich ein eher diffuses Bild, nicht zuletzt, weil teilweise komplett sich widersprechende Bewertungen präsentiert werden.

 

„Die starken Absatzsteigerungen bei Reisen mit Fernbussen erfordern erstens eine objektive Datengrundlage und zweitens eine neutrale Diskussion zur Wettbewerbsstellung und Zukunftsfähigkeit der Verkehrsträger; bei beiden Aspekten besteht Handlungsbedarf“, betont Prof. Dr. Andreas Krämer als Autor der Studie MobilitätsTRENDS 2015. Die Studie untersucht die Nachfrageverlagerungen zwischen Bahn und Fernlinienbus im DACH-Gebiet.

 

 

 

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

Uneinigkeit bei der Bewertung der Nachfrageverschiebungen zwischen Bahn und Fernbus

 

Die Bewertungen der Substitutionsbeziehungen zwischen Bahn und Fernlinienbus gehen weit auseinander. Der bdo (Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen) stellt in einer Presseinformation aus dem April 2016 die Behauptung auf: „…Die Bahn hat keinen Fahrgast an den Bus verloren und 2015 einen neuen Passagierrekord erreicht.“ Diese Aussage bezieht sich offenbar auf die Veröffentlichung der Geschäftszahlen, die für den Deutsche Bahn (DB) Fernverkehr für 2015 ein Fahrtenvolumen in Höhe von 131 Mio. beförderten Personen und damit ein leichtes Plus gegenüber dem Vorjahr ausweisen. Daher geht der bdo davon aus, dass keine Substitution von Bahnreisen durch Fernlinienbusse (FLB) zustande gekommen ist und stattdessen der Zuwachs der Fernbusfahrten auf induzierten Reisen basiert.

 

Bereits für 2014 wurden aus Bahnkreisen Zahlen veröffentlicht, dass die intensivierte Konkurrenzbeziehung zum Fernlinienbus den DB Fernverkehr bereits zu einem Umsatzverlust von 120 Mio. EUR geführt hat. Bei einer Aktualisierung für das Jahr 2015 ist von deutlich höheren Werten auszugehen. Allerdings wird dabei nicht berücksichtigt, dass auch Substitutionsbeziehungen zwischen der Bahn im Nahverkehr und Fernbussen beziehen. Diese Problematik greift der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auf und kommt zum Schluss, dass „die SPNV-Unternehmen, die im Gegensatz zum Fernbus an die geltenden Nahverkehrstarife gebunden seien,…bereits heute jährlich bundesweit bis zu 70 Millionen Euro Fahrgeldeinnahmen verlören.“

 

 

Ergebnisse der empirischen Untersuchung

 

Im Rahmen der Studie MobilitätsTRENDS 2015 wurden Befragte, die in den letzten 12 Monaten mindestens einmal den Fernlinienbus genutzt haben, zu ihrer letzten Fernbusreise befragt, u.a. auch dazu, welche Alternative zur Fernbusreise bestanden hätte. In Deutschland gaben 33 % der Befragten an, sie hätten die Bahn im Fernverkehr genutzt, wenn es das Fernbusangebot nicht gegeben hätte. In 15 % der Fälle wird der Bahnnahverkehr genannt. Werden diese Ergebnisse verknüpft mit den Marktzahlen und mittleren Ticketwerten für die Bahnreise, errechnet sich für den Bahnpersonenverkehr ein Umsatzvolumen von ca. 250 Mio. EUR. Davon entfallen ca. 190 Mio. EUR auf den Fernverkehr und ca. 60 Mio. EUR auf den Bahnnahverkehr. Nicht berücksichtigt sind dabei die Wirkungen auf das eigene Busgeschäft der Deutschen Bahn.

 

 

 

Ergebnisse der Zeitreihenanalyse (Geschäftszahlen Bahnfernverkehr)

 

Die Argumentation, es könne keine Substitution von Bahnreisen durch den Fernlinienbus gegeben haben, weil der DB Fernverkehr in 2015 ebenfalls ein Rekordergebnis bezogen auf die verkauften Fahrten erzielt hat, hält einer detaillierten Zeitreihenanalyse nicht stand. Tatsächlich sind die Jahre vor der Liberalisierung des Marktes für Fernbusreisen in 2013 sehr dynamisch für den Fernverkehr der DB verlaufen. Im Mittel der Jahre 2005 bis 2012 errechnet sich ein Umsatzwachstum von ca. 4 % p.a. Wird dieses Wachstum als Erwartungswert eines Szenarios „Keine Fernbus-Liberalisierung“ zugrunde gelegt, ergibt sich ein „Fehlbetrag“ von bis zu 300 Mio. EUR zwischen dem zu erwartenden Umsatz und dem tatsächlich in 2015 realisierten Umsatz. Unter Berücksichtigung von Korrekturfaktoren für externe Effekte (z.B. Streik) sind mindestens 200 Mio. EUR anzusetzen.

 

Im Ergebnis kommen beide Prüfschritte zu ähnlichen Ergebnissen, welche die Aussage des bdo als Branchenverband der Busbetreiber als unrealistisch erscheinen lassen.
„Bei Betrachtung aller zu Verfügung stehendenden Marktdaten, Statistiken und eigener Befragungsergebnisse verliert die DB im Bahnpersonenverkehr bis zu 300 Mio. EUR p.a., so dass das Konzernergebnis durch den verstärkten Wettbewerb mit Fernlinienbussen nachhaltig negativ betroffen ist“, resümiert Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG.

 

 

 

Pressemeldung herunterladen

 

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