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Fernlinienbusse: Flixbus unter Druck

02.04.2019
Fernlinienbusse Bus bei Sonnenuntergang

MobilitätsTRENDS 2019: exeo / Rogator untersuchen Fernbus-Reisen

 

 

Neue und alte Wettbewerber werden stärker / Flixtrain: Wettbewerb im eigenen Haus / Preiswettbewerb weiterhin grenzwertig / Flixbus-Kooperation mit UBER: Der Schritt zur Tür-zu-Tür-Mobilität

 

Im siebten Jahr der Marktliberalisierung ist es ruhiger geworden um das Thema Fernlinien-busse. Nachdem auf Basis der Studienergebnisse MobilitätsTRENDS 2018 bereits Ende des letzten Jahres Sättigungsgrenzen für Fernbusreisen aufgezeigt wurden, spricht die Busbranche auch offen darüber. Die Euphorie ist verflogen.
„Trotz weiterhin günstiger Preise steht der Markt für Fernlinienbus-Reisen in Deutschland vor einer Konsolidierungsphase – die Kunden haben sich an das neue Angebot und niedrige Preise gewöhnt, aber der Wettbewerb holt auf“, betont Prof. Dr. Andreas Krämer als Co-Autor der Studie MobilitätsTRENDS. Die Studie untersucht u.a. MobilitätsTRENDS bei Reisen ab 50 km für eine einfache Strecke.

 

 

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

Neue und alte Wettbewerber werden stärker

 

Der Mobilitätsmarkt in Deutschland ist durch eine mehrfache Monopolsituation gekennzeichnet: Die Deutsche Bahn beherrscht den Markt für Bahnfernreisen, die Lufthansa (inkl. Tochterunternehmen) den Markt für Flugreisen, BlaBlaCar den Markt für Mitfahrgelegenheiten und Flixbus den Markt für Reisen mit dem Fernbus. Nach einem verheerenden Preiskrieg und mehreren Übernahmen verfügt Flixbus aktuell in Deutschland über etwa 95 % Marktanteil. Flixbus ist in den letzten Jahren eher im Bereich Auslandsreisen gewachsen, während Reisen innerhalb Deutschlands rückläufig sind.

 

Eine Erholung für Flixbus auf dem innerdeutschen Markt ist nicht in Sicht, weil sich die Konkurrenzsituation gleich an mehreren Punkten ändert. Erstens bietet die DB vermehrt Super Sparpreise an (bei entsprechend frühzeitiger Buchung ab einem Preis von 19,90 EUR bzw. ca. 14 EUR für Kunden mit BahnCard). Zweitens erhöht der französische Anbieter BlaBlaCar erkennbar die Verfügbarkeit von Mitfahrmöglichkeiten. Kurzfristig geplante Fahrten können ab etwa 4 Cent pro km zum Niveau der Fernbuspreise gebucht werden. Drittens ist eine veränderte Wettbewerbssituation bei Fernbusreisen zu erwarten, nachdem BlaBlaCar mit der Marke „BlaBla-Bus“ an den Markt geht. BlaBlaBus ist aus der Übernahme des Fernbusgeschäfts der französischen Staatsbahn entstanden, die bereits seit 2018 auch auf dem deutschen Markt aktiv ist.

 

 

Flixtrain: Wettbewerb im eigenen Haus

 

Gleichzeitig bietet Flixbus auf seinem Mobilitätsportal auch selbst Bahnreisen an und tritt damit zum eigenen Angebot in Konkurrenz. Bei der Preisanalyse für kurzfristige Reisen auf 10 deutschen Kernrelationen werden auf drei Strecken auch Bahnreisen mit Flixtrain angeboten. Die Preise liegen dabei deutlich unterhalb der Preise für die Busreise. Flixbus selbst sieht dies eher als Ergänzungsangebot. Das dürfte bei den beteiligten Busunternehmen weniger positiv bewertet werden. Flixbus verdient als Betreiber der Plattform in jedem Fall, die Busunternehmer nur, wenn auch Fahrten mit dem Fernbus unternommen werden. Wird das Zugangebot weiter ausgedehnt, werden die Zielkonflikte innerhalb des Geschäftsmodells stärker, vor allem, wenn der Ticketabsatz eher rückläufig ist.

 

 

Preiswettbewerb weiterhin grenzwertig

 

Die niedrigsten Preise wurden seit der Liberalisierung des Marktes für Fernbusreisen in 2015 beobachtet, als noch mehrere Anbieter um Marktanteile kämpften. Im Oktober 2015 stellte unsere Preisanalyse einen Preis pro km von 2,4 Cent fest (günstigster verfügbarer Preis). Für eine mittlere Strecke (300 km) waren dies weniger als 8 EUR pro Ticket. In einer Vergleichsmessung im März 2019 liegt der Durchschnitt bei fast 4 Cent/km. Auch Wettbewerber BlaBlaCar kämpft zielstrebig um das Segment der preissensiblen Reisenden. Teilweise liegen die angebotenen Preise sogar unterhalb des ohnehin geringen Preisniveaus der Fernbusse. Ein wesentlicher Vorteil der Mitfahrmöglichkeiten: Die Reise mit dem Pkw ist in der Regel kürzer als mit dem Bus. Außerdem unterläuft der Anbieter die wahrgenommen Kosten der Nutzung des eigenen Pkw, so dass dieser auch das Segment der Pkw-Besitzer anspricht. Offensichtlich hat BlaBlaCar auch gute Chancen, die kritische Masse als Netzwerkanbieter zu erreichen: Für 9 der untersuchten 10 Relation werden (ausreichend) Mitfahrmöglichkeiten angeboten.

 

 

Flixbus-Kooperation mit UBER: Der Schritt zur Tür-zu-Tür-Mobilität

 

Durch die am 20.3.2019 bekannt gewordene Kooperation von Flixbus mit UBER, dem weltweit führenden Online-Vermittlungsdienst zur Personenförderung mit dem Pkw, soll eine Lücke im Reiseangebot geschlossen werden. Dazu hat UBER spezielle Funktionen für Flixbus-Reisende eingerichtet (virtuelle Abholstellen in der UBER-App an den von Flixbus bedienten Haltestellen in Berlin, München, Frankfurt und Düsseldorf). Grundsätzlich erscheint der strategische Fit für UBER und Flixtrain gegeben. Ein Angebot für die sogenannte erste und letzte Meile von oder zur Fernbus-Haltestelle konnte der Marktführer für Fernbusreisen bisher nicht bieten. Demgegenüber bietet die Bahn für Fernreisen mit dem City-Ticket die Möglichkeit, den ÖPNV am Abfahrts- und Zielort zu nutzen (bei der Nutzung von Flexpreis- oder Sparpreis-Tickets ist das City-Ticket in ca. 130 Orten enthalten).

 

Letztendlich ist die Kooperation mit UBER nur ein kleiner Schritt in Richtung Ausbau der Mobilitätsplattform. Die entscheidende Frage ist, welcher Anbieter es schafft, eine Führungsposition als Mobilitätsplattform aus Kundensicht zu erreichen. Die Chancen von Bla-BlaCar sind diesbezüglich ebenfalls nicht schlecht. Durch das Angebot von Bus- und Pkw-Reisen wird ein deutlich größerer Markt angesprochen. Zudem konnte BlaBlaCar den Bekanntheitsgrad in den letzten Jahren deutlich steigern.

 

„Die kommenden Monate werden eine Herausforderung für das deutsche Startup Flixbus: Nicht nur die Deutsche Bahn, sondern zunehmend auch BlaBlaCar werden zur Bedrohung und punkten nicht nur mit niedrigen Preisen, sondern auch mit i.d.R. kürzerer Reisezeit“, re-sümiert Johannes Hercher, Vorstand der Rogator AG und Co-Autor der Studie.

 

 

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