Welche Sprachen sollten bei einer internationalen Kundenbefragung bereitgestellt werden?
Grundsätzlich sollte es das Ziel sein, mehr oder weniger jedem Teilnehmer eine Sprachversion anzubieten, die entweder seiner Muttersprache oder der jeweiligen Landessprache entspricht. In vielen Fällen dürfte dieser Anspruch aufgrund der häufig weltweit verteilten Kundschaft aus Zeit- und Kostengründen nicht zu erfüllen sein, da ansonsten nicht selten Dutzende von Sprachen erforderlich wären, viele davon für sehr kleine Gruppen.
Ist Englisch die Lösung?
Andererseits zeigt die Erfahrung, dass die Annahme, eingeladene Personen, deren Mutter- bzw. Landessprache nicht angeboten wird, dann mehr oder weniger automatisch auf Englisch umsteigen würden, oftmals nicht berechtigt ist. Zwar ist Englisch selbstverständlich eine internationale Kommunikationssprache, jedoch kann sie trotzdem eine Hürde darstellen, die manch angesprochenen Teilnehmer von der Teilnahme abhält. Dieser Effekt wird von Befragung zu Befragung unterschiedlich ausfallen, er ist jedoch eindeutig vorhanden. Bei internationalen Projekten hat sich eingebürgert, den Fragebogen auf Englisch und zusätzlich in der Landessprache der jeweiligen Zielgruppe auszuspielen, sofern keine weiteren Sprachen angeboten werden sollen.
Ausdruck der Wertschätzung
Umgekehrt stellt das Bereitstellen entsprechender Sprachversionen auch eine Wertschätzung gegenüber den Kunden dar, welche diese nicht selten in Form eines höheren Rücklaufs belohnen. Der zusätzliche Aufwand relativiert sich außerdem oftmals dadurch, dass die Übersetzungen in den Folgejahren wiederverwendet werden können. Als Faustregel kann gelten, dass man über eine zusätzliche Sprachversion nachdenken sollte, sobald sie voraussichtlich von mindestens 10 Prozent der eingeladenen Personen ausgewählt werden würde. Das zeigt den Teilnehmern, dass versucht wurde, möglichst alle angesprochenen Personenkreise barrierefrei einzuschließen.
Vorgehen beim Übersetzen
Soll ein Fragebogen in eine andere oder gar mehrere Sprachen übersetzt werden, ist genügend Zeit zu kalkulieren. Dies betrifft in erster Linie gar nicht den eigentlichen Übersetzungsaufwand, sondern bezieht sich primär auf die Abstimmungsrunden, die ein Fragebogen in seiner originären Sprache durchläuft. Denn das Übersetzen ist selbstverständlich erst dann sinnvoll und wirtschaftlich effizient, wenn die Fragen final beschlossen sind.
Es stellt sich weiter die Frage, ob einem externen Dienstleister oder einer internen Abteilung der Vorzug bei der Übersetzungsarbeit zu geben ist. Sofern eine Fachabteilung innerhalb des Unternehmens die nötigen Kompetenzen dazu hat, ist diese auf jeden Fall zu präferieren, denn Fachtermini und firmeneigenes Wording sind dort selbstverständlich besser bekannt, als bei externen Übersetzern – egal wie sprachlich kompetent diese auch sein mögen.
Fazit
Meist ist nur bei einem Fragebogen in der jeweiligen Muttersprache gewährleistet, dass Teilnehmer die Fragestellungen exakt und in allen Details erfassen. Aus wirtschaftlichen Gründen ist aber von Fall zu Fall abzuwägen, ob eine Übersetzung in verschiedenste Sprachen, die möglicherweise nur eine sehr kleine und damit nicht repräsentative Gruppe oder Stichprobe ansprechen, sinnvoll ist.
Referenzprojekt zum Nachlesen
Erfahren Sie mehr zum Thema in unserer Case Study ,,Internationale Kundenbefragung B2B“.
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